Nordamerika

Epstein-"Selbstmord": Gefängniswärter müssen nicht mit Haftstrafe rechnen

Zwei Gefängniswärter, die in jener Nacht im Dienst waren, in der sich der Sexualstraftäter Jeffrey Epstein in seiner Zelle selbst das Leben genommen haben soll, können wohl einer Haftstrafe entgehen. Statt nach dem prominenten Häftling zu sehen, hatten sie während ihrer Schicht geschlafen und sich im Internet die Zeit vertrieben – und anschließend Unterlagen gefälscht.
Epstein-"Selbstmord": Gefängniswärter müssen nicht mit Haftstrafe rechnenQuelle: www.globallookpress.com © Richard B. Levine via www.imago-images.de

Bundesstaatsanwälte in Manhattan haben die Gefängniswärter Tova Noel und Michael Thomas wegen Verschwörung und Fälschung von Aufzeichnungen angeklagt. In der gegen sie eingereichten Anklageschrift heißt es, sie hätten die Nacht damit verbracht, ein Nickerchen zu machen, online einzukaufen und Papiere zu fälschen – anstatt nach Jeffrey Epstein zu sehen, der am 10. August 2019 gegen 6:30 Uhr morgens tot in seiner Zelle aufgefunden wurde.

Laut einem Schreiben, das am Freitag bei Gericht eingereicht wurde, haben die Staatsanwälte den beiden Angeklagten eine Einigung angeboten, aufgrund derer sie für ihr Vergehen keine Haftstrafe verbüßen müssten. Stattdessen würden sie "unter Aufsicht freigelassen" ("supervised release") werden und müssten 100 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten sowie bei der Untersuchung durch die zuständige Abteilung des Justizministeriums kooperieren. Es wird erwartet, dass ein Richter kommende Woche den "Plea Deal", also die Verständigung im Strafverfahren, genehmigt, wie AP berichtet. 

Noel und Thomas sollten alle 30 Minuten nach dem prominenten Gefangenen sehen, verbrachten aber die gesamte Schicht damit, online nach Möbeln (Noel) und Motorrädern (Thomas) zu suchen, im Gemeinschaftsbereich herumzulaufen und sogar rund zwei Stunden zu schlafen, so die Anklageschrift. Sie fälschten während der gesamten Schicht die Aufzeichnungen, um den Eindruck zu erwecken, dass sie nach dem verurteilten Sexualstraftäter gesehen hatten, bevor er tot aufgefunden wurde. 

Epstein wurde im Juli 2019 in den USA verhaftet. Dem reichen Geschäftsmann wurde vorgeworfen, zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut zu haben, in dem auch Minderjährige involviert waren, hieß es in der Anklageschrift.

Epsteins Anwesen auf einer Insel wurde von zahlreichen Prominenten frequentiert, darunter der ehemalige US-Präsident Bill Clinton und der britische Prinz Andrew. Auch Bill Gates soll häufig zu Gast gewesen sein. Dessen enge Beziehung zu dem Sexualstraftäter soll ein Grund für die jüngst erfolgte Scheidung von seiner Frau Melinda Gates sein. 

Obwohl der Gerichtsmediziner von New York City Epsteins Tod als Selbstmord einstufte, bleiben große Teile der US-amerikanischen Öffentlichkeit skeptisch gegenüber der offiziellen Darstellung – nicht zuletzt dank der gefälschten Berichte der Wärter und Berichten über Überwachungskameras, die aus mysteriösen Gründen in einem der angeblich sichersten Gefängnisse der USA nicht funktioniert haben sollen.

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