Nordamerika

KGB-Museum in USA wird wegen Corona-Krise geschlossen

Nach knapp zwei Jahren muss ein litauischer Sammler sein Spionagemuseum in Manhattan schließen. Die COVID-19-Pandemie hat seinen Traum zerbrochen. Eine Lippenstiftpistole und weitere Spionagegadgets sollen versteigert werden. Die Sammlung zählt mehr als 3.500 Artefakte.
KGB-Museum in USA wird wegen Corona-Krise geschlossenQuelle: AFP © Timothy A. Clary

Julius Urbaitis hat große Arbeit geleistet. Über drei Jahrzehnte hinweg sammelte er KGB-Artefakte und gründete ein Museum in Manhattan. Der 57-jährige Sammler aus Litauen füllte einen Lagerraum in New Yorker Bezirk Chelsea mit mehr als 3.500 Artefakten, die mit dem KGB, dem Geheimdienst der Sowjetunion, in Verbindung stehen. Das Museum beinhaltete Gegenstände aus seiner persönlichen Sammlung, wie zum Beispiel ein von Adolf Hitler verwendetes Abhörgerät. Es gab auch interaktive Exponate wie das Modell eines Stuhls, der für Verhöre eingesetzt worden war. Eine authentische Tür aus einem KGB-Gefängnis war ebenfalls Teil der Ausstellung. Der Sammler war jedoch nicht der Besitzer des Museums. In der Bildungseinrichtung fungierte Urbaitis als Direktor, seine Tochter war als Co-Direktorin angestellt. Die Eigentümer wollen anonym bleiben.

Nun teilte Urbaitis mit, dass das eigentlich seit März geschlossene KGB-Spionagemuseum knapp zwei Jahre nach der Eröffnung endgültig schließen muss. Die komplette Sammlung, die als die größte der Welt gilt, muss versteigert werden, da die Pandemie den Betrieb des Museums unsicher gemacht hat. Dies sei eine schwierige Entscheidung gewesen, erklärte der Sammler. Am Dienstag schrieb er in einer E-Mail:

Meine Tochter und ich haben viel Arbeit, Energie, Herz und viele Jahre in das Sammeln von Artefakten investiert.

Urbaitis zufolge hatte das Museum eine Bildungsmission. Es sollte die Ära des Kalten Krieges und der KGB-Technologien anschaulich machen. Er fügte hinzu:

Vom ersten Tag des Museumsbetriebs an haben wir betont, dass wir unpolitisch sind.

Für diese Haltung wurde das KGB-Spionagemuseum wiederholt kritisiert.

Martin Nolan, Geschäftsführer von Julien's Auctions, der im Februar den Verkauf in Beverly Hills, Kalifornien, durchführen wird, stellte fest, dass die Sammlung des Museums mehr als 300 Lose umfasst. Diese werden bei der Versteigerung jeweils zwischen ein paar Hundert und 12.000 US-Dollar erzielen. Nolan geht davon aus, dass die Versteigerung sowohl Russen, die sich für die sowjetische Geschichte interessieren, als auch James Bond-Fans anlocken wird. Vor dem Hintergrund der angeblichen Einmischung Russlands in die US-Wahlen gebe es viel Neugier und Faszination für Spionagegegenstände.

Im Jahr 2014 hatte Urbaitis ein weiteres KGB-Museum namens Atomic K.G.B. Bunker in einem ehemaligen Luftschutzraum in Litauen gegründet. Dieses Museum soll nun sein Schwerpunkt sein. Er ist zuversichtlich, dass die Sammlung aus dem New Yorker Museum in gute Hände kommen wird.

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