Nordamerika

Bericht: Börsengänge chinesischer Firmen an US-Börsen beschleunigten sich unter Trump

US-Druck auf chinesische Firmen hat diese nicht davon abgehalten, an der US-Börse zu notieren. Die Zahl der Börsengänge während der vierjährigen Amtszeit von Donald Trump erreichte fast die Zahl der Börsengänge während der achtjährigen US-Präsidentschaft Barack Obamas.
Bericht: Börsengänge chinesischer Firmen an US-Börsen beschleunigten sich unter TrumpQuelle: Reuters © Carlo Allegri

Insgesamt 102 chinesische Unternehmen haben ihre Aktien an der New Yorker Börse und der Nasdaq notiert, seitdem Donald Trump vor fast vier Jahren US-Präsident wurde. Darauf weisen von der Financial Times zitierte Daten des Forschungsunternehmens Dealogic hin. Dies ist fast die gleiche Anzahl chinesischer Börsengänge wie während der achtjährigen Amtszeit von Barack Obama. Unter dem ehemaligen US-Präsidenten kamen 105 chinesisch Unternehmen an die US-Börse.

Unternehmen, die in den vergangenen vier Jahren an die US-Börse gingen, nahmen zwar insgesamt weniger Kapital auf, doch die Börsengänge selbst wurden im Durchschnitt umfangreicher. Diese chinesischen Unternehmen erreichten bei ihren Börseneintritten unter Trumps Präsidentschaft insgesamt 25,5 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 41 Milliarden US-Dollar während der Präsidentschaft Obamas.

Von den 41 Milliarden US-Dollar entfiel mehr als die Hälfte auf den Onlinehändler Alibaba, der im Jahr 2014 25 Milliarden US-Dollar einnahm. Das Debüt von Alibaba war der größte Börsengang der Welt, bis Saudi Aramco im vergangenen Jahr mit seinem Börsengang 29 Milliarden US-Dollar einfuhr. Ohne Berücksichtigung des massiven Börsengangs von Alibaba haben die chinesischen Firmen unter Trump im Durchschnitt 250 Millionen US-Dollar eingenommen, was deutlich mehr ist als die durchschnittlichen 154 Millionen US-Dollar unter seinem Vorgänger.

Trotz steigender Spannungen im Bereich Handel und Politik zwischen Washington und Peking und des US-Drucks auf chinesische Unternehmen haben sich die chinesischen Börsengänge in den USA beschleunigt. Zusätzlich zur Sanktionierung von Huawei und anderen Technologiefirmen drohte Trump damit, chinesische Unternehmen von den US-Börsen zu verdrängen. Im vergangenen Jahr brachte das Weiße Haus einen Gesetzentwurf ein, der eine stärkere regulatorische Aufsicht über chinesische Firmen vorsieht, da er alle an US-Börsen notierte Unternehmen verpflichtet, sich Prüfungen zu unterziehen, die vom Public Company Accounting Oversight Board (PCAOB) überprüft werden können. Im Falle einer Verabschiedung könnte das Gesetz nicht konforme Firmen dazu zwingen, ihre Börsennotierungen aufzugeben.

Chinesische Unternehmen sind nach wie vor bestrebt, ihre Aktien Investoren in den USA anzubieten. Nach Angaben der US-China Economic and Security Review Commission waren am 2. Oktober 217 chinesische Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von insgesamt 2,2 Billionen US-Dollar an den drei großen US-Börsen präsent. Über einen Zeitraum von acht Monaten in diesem Jahr haben chinesische Unternehmen 5,23 Milliarden US-Dollar durch US-Börsengänge eingenommen, mehr als doppelt so viel wie die 2,46 Milliarden US-Dollar für den gleichen Zeitraum im Jahr 2019, berichtete Reuters unter Berufung auf Daten der Dienstleistungsfirma Refinitiv.

Viele chinesische Unternehmen haben jedoch bereits damit begonnen, sich von den US-Börsen zu distanzieren. Während einige sich zu massiven "Homecoming"-Sekundärnotierungen in Hongkong und auf dem chinesischen Festland entschlossen, entschieden sich andere Firmen unter dem Druck der USA für eine Umwandlung in eine private Kapitalgesellschaft.

Mehr zum Thema - US-Firmen wollen trotz Trumps Drohungen in China bleiben

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.