USA: Proteste in Louisville flammen trotz Ausgangssperre erneut auf
Kurz vor Beginn der Ausgangssperre berichtete die Polizei von einer gesetzwidrigen Versammlung und erklärte, dass Demonstranten Fenster in einer Straße zertrümmert hätten. Berichten in sozialen Medien zufolge wurde bei den Protesten auch eine Bibliothek beschädigt. Offenbar hatte man versucht, das Gebäude in Brand zu setzen, indem eine der Randalierer eine Fackel in die Halle schleuderte.
March pushes back a line of cop cars at 2nd as they move to east Broadway and down 3rd pic.twitter.com/FOQemr3rYX
— Rae Hodge (@RaeHodge) September 25, 2020
Someone broke the library door glass and threw a flare inside. #Louisvillepic.twitter.com/jJN1zWqcOW
— Rae Hodge (@RaeHodge) September 25, 2020
Weitere Aufnahmen zeigen, wie Randalierer ein örtliches Geschäft, offenbar ein Fischrestaurant, mit Stöcken zerstören.
Businesses being targeted in downtown Louisville tonight #Louisville#LouisvilleProtests#BreonnaTaylorpic.twitter.com/rEFL0WOjU9
— Brendan Gutenschwager (@BGOnTheScene) September 25, 2020
Als die Polizei anrückte, um die Randalierer festzunehmen, strömten diese zu einer Kirche, die von der Ausgangssperre ausgenommen ist. Dort drängten sie sich in den Kirchhof, der als improvisierter Zufluchtsort diente.
With just a minute to curfew, the protesters made it to a church sanctuary downtown, where there is supposed to be an exemption for them to stay out later #Louisville#LouisvilleProtests#BreonnaTaylorpic.twitter.com/IcRXB5k883
— Brendan Gutenschwager (@BGOnTheScene) September 25, 2020
Die Proteste in Louisville waren am Mittwoch aufgeflammt, nachdem die Justiz eine Entscheidung im Fall der von Polizisten getöteten Afroamerikanerin Breonna Taylor getroffen hatte.
Breonna Taylor war im März bei einem Polizeieinsatz in Louisville, US-Bundesstaat Kentucky, in ihrer Wohnung erschossen worden, als drei Polizisten tief in der Nacht einen Durchsuchungsbefehl ausführen wollten. Den Ermittlungen zufolge klopften sie an der Tür und gaben sich als Polizei zu erkennen, was ein Zeuge aus dem Mehrfamilienhaus bestätigt. Breonna Taylors Freund will das Klopfen nach eigenen Angaben aber nicht gehört haben. Als die Polizisten die Tür aufbrachen, schoss er einen von ihnen ins Bein, da er die Beamten für Einbrecher gehalten habe. Daraufhin eröffneten die Polizisten das Feuer und töteten die unbewaffnete Taylor. Ihr Freund blieb unverletzt.
Am Mittwoch wurde einer der drei Polizisten angeklagt, aber nicht wegen der Schüsse auf Taylor. Ihm wird "mutwillige Gefährdung" vorgeworfen, da einige seiner Kugeln auch Nachbarwohnungen getroffen hatten. Der Einsatz in Taylors Apartment wurde hingegen als rechtens eingestuft, da die Polizisten sich verteidigt hätten.
Nach den Protesten am Mittwoch, bei denen zwei Polizisten angeschossen worden waren, verlängerte der Bürgermeister von Louisville Greg Fischer am Donnerstag die Ausgangssperre über das Wochenende.
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(rt/dpa)
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