Nordamerika

Fertigstellung verhindern: Die USA kündigen Bildung einer Koalition gegen Nord Stream 2 an

Nord Stream 2 werde Europa auf russisches Gas angewiesen machen und es dadurch einer Gefahr aussetzen. Daher sollte deren Vollendung möglichst verhindern werden, wozu nun auch eine US-angeführte Koalition gebildet werde. Das teilte der US-Außenminister Mike Pompeo mit.
Fertigstellung verhindern: Die USA kündigen Bildung einer Koalition gegen Nord Stream 2 anQuelle: Reuters © Patrick Semansky

In einem Interview mit der Bild-Zeitung am Montag sagte Pompeo:

Aus Sicht der USA gefährdet Nord Stream 2 Europa, weil es von russischem Gas abhängig macht und gefährdet die Ukraine – was meiner Ansicht nach viele Deutsche besorgt. Wir hoffen, dass Nord Stream 2 nicht fertiggestellt wird und wir arbeiten an einer Koalition, um dies zu verhindern.

Der Außenminister brachte einen angestrebten Baustopp von Nord Stream 2 unter anderem mit der angeblichen Vergiftung des Oppositionellen Alexei Nawalny in Verbindung:

Wir hoffen, dass die deutsche Regierung auch zu dieser Einschätzung gelangt, sei es wegen dem, was Herrn Nawalny widerfahren ist oder wegen der Auswirkungen auf die Sicherheit, die die Abhängigkeit von russischem Gas bringt.

Der Politiker stellte auch mögliche Gegenmaßnahmen der USA als Reaktion auf den Vorfall mit dem russischen Aktivisten in Aussicht:

Die Vereinigten Staaten haben klargemacht, dass der Einsatz chemischer Waffen inakzeptabel ist. Als eine chemische Waffe gegen die Skripals eingesetzt wurde, haben wir sehr eindeutig reagiert. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die USA nicht in einer Weise reagieren würde, die angemessen ist angesichts dessen was geschehen sein könnte, sobald alle Fakten verfügbar sind.

Zuvor hatte die Wochenzeitung Die Zeit vergangene Woche berichtet, dass der Bundesfinanzminister Olaf Scholz den USA im Zusammenhang mit der Ostseepipeline Nord Stream 2 ein Milliardenangebot gemacht haben soll. Demnach hat Scholz Anfang August seinem US-Amtskollegen Steven Mnuchin zunächst mündlich und später auch schriftlich den Vorschlag unterbreitet, Deutschland sei bereit, den Bau von zwei Spezialhäfen zum Import von Flüssiggas nach Deutschland zu finanzieren. Über die Terminals in den Häfen Brunsbüttel und Wilhelmshaven wollen US-Firmen dann amerikanisches Gas nach Deutschland liefern. 

Laut dem Pressebericht habe Scholz in dem schriftlichen Vorschlag, der am 7. August nach Washington gegangen sei, versprochen, die öffentliche Unterstützung für den Bau der Terminals durch die Bereitstellung von bis zu einer Milliarde Euro drastisch zu erhöhen.

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