Nordamerika

BLM-Aktivisten in St. Louis droht Anklage – Bewaffnetes Ehepaar erklärt sich solidarisch mit BLM

Die Bilder vom Sonntag gingen um die Welt. Eine Gruppe von Aktivisten der "Black Lives Matter"-Bewegung dringt in eine private Wohnanlage ein und wird von einem bewaffneten Ehepaar vor seiner Villa "empfangen". Wer hier Opfer und wer Täter ist, darüber streitet sich jetzt die Justiz von St. Louis.
BLM-Aktivisten in St. Louis droht Anklage – Bewaffnetes Ehepaar erklärt sich solidarisch mit BLMQuelle: Reuters © Lawrence Bryant

Für Patricia und Mark McCloskey ist der Fall eindeutig: Vor den Toren ihrer "Gated Community" in einem Nobelviertel der Stadt St. Louis im US-Bundesstaat Missouri hört das Recht auf Versammlung und Demonstration auf. Als am Sonntag ein "wütender Mob" schreiend durch die Straße der Privatanlage zog, in der die McCloskeys ein herrschaftliches Anwesen besitzen, hätten sie um ihr Leben gefürchtet.

Als die Gruppe von Aktivisten der BLM-Bewegung sich immer weiter ihrer Villa näherte und Obszönitäten und Drohungen von sich gab, hätte sich das Ehepaar entschlossen, ihr Hab und Gut zu verteidigen. Infolgedessen hätten sie ihre Waffen geladen und seien dem "wütenden Mob" entgegengetreten. Während Patricia McCloskey mit einer kleinkalibrigen Pistole und dem Finger am Abzug herumfuchtelte, hielt ihr Mann Mark ein halbautomatisches Sturmgewehr in den Händen, bei dem es sich allem Anschein nach um eine AR-15 handelt.

In jenen Videos, die den Vorfall dokumentieren, lässt sich die offenkundige Panik der Frau erkennen. Es ist außerdem zu hören, wie der Mann "Haut ab, Privateigentum, haut ab!" ruft. Der Zwischenfall ging in den sozialen Netzwerken viral, und das Ehepaar erreichte auf einen Schlag landesweite Bekanntheit. Allerdings teilen sich die Reaktionen grob in zwei Lager: Die einen sehen die McCloskeys im Recht, und die anderen finden, dass sie nicht angemessen auf eine unbewaffnete Gruppe von BLM-Aktivisten reagiert hätten, die ihnen ohnehin nichts antun wollte.

Dieses geteilte Echo zieht sich nun selbst bis in die Justiz von St. Louis. Die Polizei sehe bisher keine Notwendigkeit, gegen das Ehepaar zu ermitteln, sondern will die Identitäten der Gruppe feststellen, die in die private Wohnanlage eingedrungen ist. Es gelte außerdem zu überprüfen, ob sich die Aktivisten gewaltsam Zugang verschafft haben, indem sie ein Eisentor aufgebrochen haben, oder ob es bereits offen stand.

Je nachdem, was die Ermittlungen ergeben, könnten die Aktivisten wegen unerlaubten Betretens eines Privatgrundstücks bzw. Privatareals sowie wegen Einschüchterung vierten Grades angeklagt werden, worauf eine Haftstrafe von bis zu 18 Monaten drohen kann.

Doch Bezirksstaatsanwältin Kimberly M. Gardner sieht das ganz anders. In einer Presseerklärung erklärte sie, dass die "friedlichen" Aktivisten mit "Waffen und gewaltsamem Angriff empfangen wurden". Deshalb wolle sie alles daran setzen, um die betreffenden Personen dafür zur Verantwortung zu ziehen. Ob sie damit das Ehepaar McCloskey oder die Drahtzieher der Gruppe meinte, blieb hingegen offen.

Über ihren Anwalt erklärten sich die McCloskeys am Montag mit der BLM-Bewegung solidarisch. "Das Wichtigste für die beiden ist, dass dieses Bild (mit den Waffen) nicht von Leuten vereinnahmt wird, die gegen die 'Black Lives Matter'-Botschaft sind", sagte ihr Anwalt Albert Watkins der Nachrichtenagentur Associated Press (AP). 

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