Nordamerika

Netflix entfernt zwei weitere Shows zur Besänftigung der Black Lives Matter-Aktivisten

Das US-amerikanische Medienunternehmen Netflix hat zwei Shows von seiner Plattform gestrichen, weil sie angeblich rassistische Inhalte aufwiesen. Der Schritt löste Kritik aus und wurde unter anderem als "willkürliche Geste" und "Symbolpolitik" bezeichnet.
Netflix entfernt zwei weitere Shows zur Besänftigung der Black Lives Matter-AktivistenQuelle: Reuters © Lucy Nicholson

Netflix hat die Comedy-Serien "The Mighty Boosh" und "The League of Gentlemen" von seiner Plattform gestrichen, da in den Produktionen die Unterhaltungsmaskerade Blackface Verwendung fand. Kritiker bezeichneten diesen Schritt als "willkürliche Geste", die wenig gegen den tatsächlichen Rassismus ausrichten könne.

In "The Mighty Boosh" gibt es mehrere dunkelhäutige Charaktere, die aber von weißen Schauspielern gespielt werden. Diese Tatsache wurde lange Zeit als umstritten angesehen.

In "The League of Gentlemen" wird die Figur des Papa Lazarou gezeigt. Die Figur basiert offen auf dem schwarzen Vermieter des Produzenten.

Die Streichung der Shows erfolgt, nachdem alle großen britischen Videostreaming-Dienste die Show "Little Britain" und deren Nachfolgeprogramm "Come Fly With Me" aus ähnlichen Gründen kollektiv einstellten. Grund hierfür sind die weitreichenden Black Lives Matter-Proteste, die durch den Tod von George Floyd durch die Polizei von Minneapolis in den USA ausgelöst wurden.

Obwohl die Entscheidung die Zustimmung von Social Media-Aktivisten haben wird, kritisieren andere den Schritt als offensichtliche Symbolpolitik.

Der Komiker Jack Carroll bezeichnete die Streichung von "The League of Gentlemen" als "eine willkürliche Geste" und argumentierte, der einzige Zweck sei es, dem Unternehmen Spielraum zu geben, "keine wirkliche Arbeit in die Bekämpfung tatsächlicher Fälle von Rassendiskriminierung zu stecken".

Netflix hat nach ähnlichen Aktionen weiterer Anbieter, die durch die anhaltenden Proteste gegen Rassismus motiviert waren, tatsächlich nachgezogen.

Die beliebte US-amerikanische Reality-TV-Show "Cops" wurde von ihrem Sender wegen dem Vorwurf eingestellt, sie würde Polizeibrutalität normalisieren. "Live PD", eine weitere Reality-Show derselben Art, wurde vorübergehend aus dem Programm genommen. Die geplante TV-Serie 'LA's Finest' wurde ausgesetzt.

Das vielleicht bemerkenswerteste Beispiel war die Streichung des Filmklassikers "Vom Winde verweht" durch HBO Max aus seiner Bibliothek. Das US-amerikanische Bürgerkriegsdrama von 1939 gilt weithin als Kinoklassiker. Dass der Film aus dem Programm genommen wurde, löste bei vielen Menschen Unverständnis aus.

Welche Inhalte als nächstes "gestrichen" werden, ist schwer zu sagen, da die Proteste gegen Rassismus bisher unvermindert weitergehen. Es bleibt auch unklar, ob das entfernte Material jemals ein Comeback erleben wird. HBO bestätigte bereits, dass es "Vom Winde verweht" in seine Bibliothek zurückbringen wird, wenn auch zu einem unbestimmten Zeitpunkt. Wie der Sprecher von HBO Max erklärte, wird der Film wieder in das Programm aufgenommen werden, "mit einer Diskussion seines historischen Kontextes und einer Anprangerung eben dieser Darstellungen" der rassistischen Vergangenheit der USA, von denen es hieß, dass sie "damals falsch waren und heute falsch sind".

Während HBO versprach, den Film selbst unangetastet zu lassen, kann über die Form, in der diese "Anprangerung" erfolgen könnte, nur spekuliert werden. Währenddessen bekam der Filmklassiker überraschend Zulauf. In den Amazon-Verkaufscharts sei das Südstaatendrama nun zum Bestseller geworden, berichteten Variety und andere US-Medien am Mittwoch.

Mehr zum Thema - Nach Rassismusvorwürfen: Videostreamingdienst HBO Max entfernt Filmklassiker "Vom Winde verweht"

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