Nordamerika

Trump erwägt Aussetzung der US-Finanzierung für die WHO

US-Präsident Donald Trump drohte damit, die Finanzierung der Weltgesundheitsorganisation einzustellen. Hierdurch könnte die Organisation die Unterstützung ihres größten staatlichen Geldgebers verlieren, während viele weitere Mitgliedsländer unter der Corona-Pandemie leiden.
Trump erwägt Aussetzung der US-Finanzierung für die WHOQuelle: Reuters © Kevin Lamarque

Während seiner täglichen Pressekonferenz zur Coronavirus-Krise am Dienstag entfesselte US-Präsident Donald Trump einen Aufschrei bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Trump behauptete, dass die Organisation, die er als "chinazentriert" bezeichnete, zu langsam und unwirksam auf die COVID-19-Pandemie reagiere.

"Die Weltgesundheitsorganisation erhält riesige Geldsummen von den Vereinigten Staaten, wir zahlen den größten Teil ihrer Mittel", sagte Trump und argumentierte, die Organisation habe in Bezug auf die Coronavirus-Krise "jeden Schritt falsch gewählt". Er fügte hinzu:

Sie hätten es schon Monate früher benennen können. Sie hätten es wissen müssen, und sie wussten es wahrscheinlich auch. 

Wir werden das Geld, das wir für die WHO ausgeben, stärker kontrollieren, viel stärker kontrollieren.

Als Trump gebeten wurde, seine Gedanken über die Aussetzung der Finanzierung der Organisation – die wohl das wichtigste internationale Gremium im Kampf gegen das Coronavirus ist – zu erläutern, schien er einen Rückzieher zu machen. Er erklärte, dass seine Regierung diese Möglichkeit lediglich "in Betracht ziehen" würde. Trump wörtlich:

Ich sage nicht, dass ich es tun werde. Ich werde es mir ansehen. Wir werden eine Beendigung der Finanzierung überprüfen.

Der US-Präsident nahm die Gesundheitsorganisation bereits zuvor ins Visier. Vor dem Treffen mit der Presse kritisierte Trump die WHO dafür, dass sie sich in der Frühphase der Pandemie gegen pauschale Reiseverbote aussprach. Er beschuldigte die Behörde wiederholt der Parteinahme zugunsten Pekings, legte jedoch kaum Beweise vor, um diese Behauptung zu untermauern.

Die USA sind der größte staatliche Geldgeber der WHO und stellten nach Angaben der Organisation in diesem Jahr bisher 57,8 Millionen US-Dollar bereit. China ist mit 28,7 Millionen US-Dollar im gleichen Zeitraum der zweitgrößte staatliche Geber.

Die Gesundheitsorganisation geriet in die Kritik, weil sie die globale Gesundheitskrise nicht rechtzeitig erkannte. Noch im Februar sagte ihr Direktor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, es bestehe keine Notwendigkeit, Reiseverbote einzuführen. Zu diesem Zeitpunkt noch bezeichnete er die Verbreitung des Virus außerhalb des chinesischen Festlands als "minimal und langsam".

Seitdem hat sich die Situation jedoch drastisch verändert. Die WHO nahm eine aktivere Rolle bei der Eindämmung von COVID-19 ein und will die klinischen Versuche zur Entwicklung eines Impfstoffs vorantreiben. Anfang der Woche teilte Tedros mit, dass sich mehr als 70 WHO-Mitgliedsstaaten dem Versuch angeschlossen hätten, die Forschung nach einem Heilmittel zu beschleunigen.

Die WHO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die sich überwiegend aus Spenden aus dem Privatsektor und von Stiftungen finanziert. Nach der Ausrufung der höchsten Alarmstufe für die sogenannte Schweinegrippe H1N1 im Juni 2009 und einer von ihr abgegebenen zweifelhaften Impfempfehlung geriet die WHO massiv in die Kritik.

Mehr zum Thema - Corona-Krise: Washington will eigenes Versagen mit Propagandakampagne auf China abwälzen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.