Kotau vor der Political Correctness: Xavier Naidoos Rauswurf bei RTL

RTL schmiss Xavier Naidoo aus der Jury von DSDS. Der Sänger habe sich rassistisch geäußert, so der Vorwurf. Dabei hat Naidoo nur wichtige Aspekte einer verschwiegenen Wahrheit ausgesprochen - die der vorherrschenden Political Correctness widerspricht.

von Jens Zimmer

Wir hätten da mal wieder einen "Skandal". Es geht um einen Sänger, der sich wiederholt unbotmäßig geäußert hat. Ein renitenter kleiner Widerborst mit vermeintlich seltsamen Vorstellungen. Doch was genau hat dieser Xavier Naidoo nun eigentlich angestellt?

Am Mittwoch war ein Video mit einem Lied des Sängers aufgetaucht, in dem es etwa heißt:

Ich hab' fast alle Menschen lieb, aber was, wenn fast jeden Tag ein Mord geschieht, bei dem der Gast dem Gastgeber ein Leben stiehlt, dann muss ich harte Worte wählen. Denn keiner darf meine Leute quälen.

Daraufhin wurden Rassismus-Vorwürfe gegen den 48-Jährigen laut, die Naidoo vehement zurückwies. RTL schmiss ihn dennoch aus der Jury der Castingshow Deutschland sucht den Superstar (DSDS).

Dabei hat Naidoo nur wichtige Aspekte einer verschwiegenen Wahrheit ausgesprochen. Einer Wahrheit, die hinter dem Schleier der Political Correctness verborgen bleiben soll. Laut ungeschriebenem Gesetz ist es bei Strafe verboten, diese Wahrheit auszusprechen. Wer es dennoch tut, wird geoutet, gerichtet, geächtet, verbannt. Kein Prozess, kein Anwalt, keine Diskussion!

Gäbe es eine Diskussion, so gerieten die Gerechten unserer Zeit schnell in Bedrängnis. Denn niemand außer ihnen interessiert sich für ihr einziges Argument. Für Political Correctness und "warum" man vermeintlich nicht über gewisse Wahrheiten diskutieren darf. Ich kann versichern: Alle anderen möchten sehr wohl darüber reden!

Mir fällt dazu ein gewisser Kolja Bonke ein. Dieser hat vor ein paar Jahren ebenfalls über bestimmte Wahrheiten berichtet. Er tat dies, indem er in den sozialen Medien Verweise zu Polizeimeldungen und Zeitungsartikeln zusammentrug. Bonke wurde daraufhin überall gesperrt. Er hat sich de facto aber gar nichts zuschulden kommen lassen! Nur die Wahrheit, die sich durch ihn für alle sichtbar abzeichnete, die war ganz einfach unerwünscht.

Nun kann man sich eine solche Wahrheit aber nicht einfach "wegwünschen". Man kann sie jedoch unsichtbar machen, indem man all jene zum Schweigen bringt, die sie aussprechen. Im Handumdrehen existiert diese ominöse "Wahrheit" dann nur noch in den Köpfen offiziell rückständiger Menschen. Quasi als Phantasie. Oder eben als "Hass". 

Diese Menschen kann man dann heilen oder ihnen auf moderne Art den Mund verbieten. Nur eines darf man eben nicht: mit ihnen diskutieren! Das ist ein absolutes Tabu! Man darf ihnen "keine Bühne bieten", und so entzieht man das Thema dem Diskurs. Im Fall Naidoo lässt sich dies wieder sehr schön beobachten. Oder wüssten Sie von einer öffentlichen Debatte? Werden etwa "Argumente" ausgetauscht, ob Naidoo mit seiner Aussage richtig oder falsch liegt?

Nein, ganz im Gegenteil. Ein gewaltiger Apparat aus Medien, Politikern, Künstlern und Infantilen brüllt unisono ein theatralisches "J'accuuuuuse!". Es ist so dumm, wie lächerlich, wie bar jeder Substanz. Die reflexartige Empörung pawlowscher Bessermenschen.

Gesund ist so etwas nicht, für niemanden. Es ist auch nicht demokratisch oder liberal. Schon gar nicht progressiv oder etwa "links".

Was also ist es? Kaum jemand scheint sich ernsthaft darüber Gedanken zu machen. Wenn man ohne Wertung und moralische Denkleitplanke lediglich die Vorgänge hierzulande betrachtet, zu welchem Ergebnis kommt man dann?

Was ist los in einem Land, in dem man gewisse Wahrheiten nicht mehr aussprechen kann? In dem alle Medien unisono das Gleiche berichten, vertreten und propagieren. In dem Musiker, Schriftsteller, Schauspieler und alle medial exekutiert werden, sobald sie eine abweichende Meinung äußern. In dem Gewerkschaften Ratgeber drucken, wie man Kollegen mit einer falschen Meinung erkennt, isoliert und aus dem Job drängt. In dem Kinder in der Schule wie die Weihnachtsgänse mit Ideologie gestopft werden. Was ist da los?

Wenn politische Gegner bedroht werden. Wenn ihre Fotos und Adressen online gepostet werden, zusammen mit der Aufforderung, "dort mal vorbeizuschauen". Wenn Existenzen, Lebensgrundlagen und ganze Biographien vernichtet, Wohnhäuser mit hasserfüllten Parolen beschmiert und ganze Nachbarschaften mit Wurfsendungen aufgehetzt werden. Wenn Fensterscheiben klirren und nachts Autos brennen! Und der politische Gegner in dunklen Gassen mit Latten ins Krankenhaus geprügelt wird.

Nein, liebe Leser, das ist noch kein Faschismus. Zum Faschismus gehört ein ganz bestimmtes Welt- und Menschenbild. Es handelt sich aber durchaus um "faschistische Methoden". Und so etwas kann man nicht für "das Gute" einsetzen. Es ist ganz einfach unmöglich! 

Xavier Naidoo muss eigentlich nur durchhalten. Der Mann ist noch keine 50. In einigen Jahren wird er zu den besten Sendezeiten in den wichtigsten Talkshows des Landes sitzen. Und erzählen, wie das "damals" war. Gegen Ende der Merkel-Ära, zu Beginn der großen Wirtschaftskrise. Als man sich kaum noch traute, den Mund aufzumachen. Naidoo wird auf seinem Stuhl sitzen, die Brille zurechtrücken und ansetzen: "Also damals ..."

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