Meinung

"Freunde treffen Freunde" - Russische Sportpiloten dürfen zum ersten Mal nach Deutschland fliegen

Ende Juni waren acht russische Sportflieger mit ihren Flugzeugen im Allgäu zu Gast, nachdem drei Jahre zuvor 20 Piloten aus EU-Staaten einen Freundschaftsbesuch in Russland unternommen hatten. RT Deutsch veröffentlicht den Erfahrungsbericht eines deutschen Teilnehmers.
"Freunde treffen Freunde" - Russische Sportpiloten dürfen zum ersten Mal nach Deutschland fliegen© Hans Reininger

Ein Erfahrungsbericht von Hans Reininger

Vom 22. bis 26. Juni 2019 waren ganz besondere Gäste in Durach im Allgäu. Vier Sportflugzeuge aus Russland mit insgesamt acht russischen Fliegern und Fliegerinnen landeten auf dem örtlichen Flughafen. Dies war das erste Mal, dass russische Piloten mit kleinen Sportflugzeugen die Genehmigung erhielten, das russische Territorium zu verlassen, um einen internationalen Flug nach Mitteleuropa anzutreten.

Es handelte sich um einen Gegenbesuch, nachdem 20 Sportflugzeuge aus EU-Ländern im Jahre 2016 einen Friedens- und Freundschaftsflug nach Russland unternommen hatten. Organisiert wurde dieser Flug damals von Hans Reininger aus Graben, der auch Mitglied der Luftsportgruppe Kempten-Durach ist.

Die Umsetzung der Idee, etwas zur Völkerverständigung zu unternehmen, nahm anderthalb Jahre in Anspruch. Dann konnte dieser erste offizielle Friedens- und Freundschaftsflug nach Manushkino bei Sankt Petersburg starten. Erst nach direkter Kontaktaufnahme mit Präsident Wladimir Putin war es damals möglich, eine Einfluggenehmigung zu bekommen.

Die 20 Flieger aus Deutschland (drei Flugzeuge aus Durach), Frankreich, Italien und Österreich wurden in Pskow, Seredka, Weliki Nowgorod und Manushkino überaus herzlich empfangen. Es entwickelten sich sofort echte Freundschaften. Überall wurden die Piloten von Presse und Fernsehen begleitet und mussten Interviews bei sieben verschiedenen Fernsehsendern geben. Die russischen Nachbarn waren überaus interessiert, etwas über das Verhältnis zu Russland zu erfahren. Gleichzeitig wandelte sich das Russlandbild der Piloten aus der EU von Tag zu Tag mehr zum Positiven.

Die russischen Piloten besuchten das Allgäu noch im selben Jahr mit 15 Personen. Allerdings per Linienflug. Mit dem eigenen Flugzeug zu kommen, erschien damals vor drei Jahren noch undenkbar.

Doch der erste Freundschaftsflug im Jahr 2016 hatte tatsächlich etwas bewirkt. Die Hürden für die Sportflieger wurden von Jahr zu Jahr lockerer und heuer war das Unmögliche geschafft.

Am 22. Juni 2019 flogen Hans Reininger und zwei seiner Fliegerkameraden mit ihrer Jodel Capitain der russischen Gruppe bis Olsztyn in Nordpolen entgegen und begleiteten sie anschließend nach Kempten. Das Wiedersehen war überaus herzlich. Die Tage in Durach, am Alpenrand waren für die russischen Flieger unvergesslich.

Zum "Freunde-treffen-Freunde"-Treffen kamen zudem noch andere Flieger aus Deutschland, Tschechien und der Slowakei nach Durach. Unsere italienischen Freunde konnten wetterbedingt leider nicht anfliegen.

Zudem war das erste Mal eine Gruppe von Motorradfahrern dabei, mit denen Hans Reininger vor zwei Jahren bei einer "Druschba"-Fahrt mit dem Motorrad nach Tschetschenien gemeinsam unterwegs war. Die Flieger und die Motorradfahrer verstanden sich dank der gemeinsamen Vorstellung von Völkerverbindung prima.

Am Mittwoch flog dann die russische Gruppe vollbeladen mit unvergesslichen Eindrücken über die neuen Bundesländer, Polen, Litauen und Lettland mit 160 Stundenkilometern wieder zurück nach Russland. Die Flugplanung haben wir wieder gemeinsam gemacht.

Ein zuerst geplanter gemeinsamer Ausflug nach Italien wurde wegen der mangelnden Alpenerfahrung unserer russischen Freunde aus Sicherheitsgründen dann leider doch nicht durchgeführt.

Nächstes Jahr soll das Treffen wieder in Russland stattfinden.

Völkerverständigung über alle Grenzen ist möglich! Man muss es nur innerlich wollen, und einen langen Atem haben.

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