Meinung

Luisa Neubauer: Klima-Hysterie und Doppelmoral

Ihr Spitzname war "Langstrecken-Luisa", weil sie völlig ungeniert durch die ganze Welt jettete. Doch die Fridays-for-Future-Aktivistin, Lieblingskind des Mainstreams und ewige Studentin, will uns vorschreiben, wie wir "im Namen des Klimas" fahren sollen und ob wir noch fliegen dürfen.
Luisa Neubauer: Klima-Hysterie und DoppelmoralQuelle: www.globallookpress.com © Carsten Koall/dpa

Von Thomas Frank

"Ich habe mich geschämt"

Die Studentin Luisa Neubauer ist Deutschlands bekannteste Klimaaktivistin. Sie kämpft seit Jahren für das Heil der Welt. Die "deutsche Greta" ist die Hauptprotagonistin der panikmachenden Teenie-Bewegung "Fridays for Future". Demzufolge wird sie begierig in den Medien "herumgereicht".

Mitte Oktober 2022 wurde Neubauer im Nachrichtenmagazin Der Spiegel interviewt. Interessant waren für mich aber nicht ihre mantramäßig wiederholten Plattitüden vom nahen Untergang der Welt, sondern das Verhalten des Redakteurs Benjamin Maack, der dieses Interview führte. Er zeigte ungeniert, wie weit die Klima-Umerziehung bei den Journalisten schon angekommen ist. Sein Statement an Neubauer, als wäre es in der heutigen Zeit das Wichtigste auf der Welt:

"Ich hatte Ihretwegen schon eine Minikrise wegen meiner Turnschuhe: aus Leder! Und sicher nicht nachhaltig produziert! Für einen Moment habe ich mich geschämt."

Neubauer antwortete:

"Das müssen Sie nicht vor mir rechtfertigen, das müssen Sie mit sich selbst vereinbaren."

Ich sehe bildlich vor mir, wie der Spiegel-Redakteur wohl erleichtert aufatmete, dass ihm "Klima-Luisa" soeben eine Teil-Absolution erteilt hatte. Blödsinn at it's best!

Nicht viel wissen und doch von Medien herumgereicht und verhätschelt

Ein Markenzeichen der Fridays-for-Future-Bewegung ist die Übertreibung und die Panikmache. Ganz in diesem Sinne hysterisiert auch Luisa Neubauer. Aus der "Sommerwärme", die ich seit fast 60 Jahren als völlig "normal" empfinde, macht sie zum Beispiel eine "tödliche Hitze" und bringt es sogar fertig, den Ukraine-Krieg mit dem "Klima" in Verbindung zu bringen. Auf diese absurde Idee muss man erst einmal kommen!

Im Spiegel-Interview sagte die "Ewig-Studentin", die seit 2015(!) an der Göttinger Universität Geografie studiert und die noch nie in einem Brotjob gearbeitet hat:

"Wer die Möglichkeiten hat, sich nachhaltig zu verhalten, den würde ich immer dazu ermutigen."

In der Sendung Anne Will wurde sie gefragt, wie sich die Menschen diese "Klimafreundlichkeit" eigentlich leisten sollen:

"Was sagen Sie denn zu den Leuten in der Lausitz, wenn sie gleich aus der Kohle aussteigen und andere Kraftwerke geschlossen werden sollen?"

Neubauers Antwort war stellvertretend für die wohlstandsverwöhnte Klima-Jugend und ein Schlag ins Gesicht jener Menschen, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben:

"Klimapolitik muss sozial sein, darf aber nicht verhindert werden, weil man den Menschen was wegnimmt."

Übersetzt: Lasst sie arbeitslos werden, Hauptsache wir retten die Erde.

Das ist leicht gesagt, wenn man von seinen Eltern alimentiert wird und nicht jeden Tag um 6.00 Uhr aufstehen muss, um zur Arbeit zu fahren. Doch davon abgesehen wird die Nichtwisserin hofiert, wo es nur geht.

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, lud Neubauer im Juli 2019 sogar zum Abendessen in den altehrwürdigen Journalistenklub des Axel-Springer-Hochhauses ein. Er begrüßte die so umtriebige Studentin mit den mitleiderregenden Worten: "Sie hatte seit Januar kein freies Wochenende, das finde ich sehr beeindruckend."

Döpfner wollte wissen, wie sie zu Fridays for Future gekommen sei. Die "Fachfrau" antwortete: "Ich habe die wissenschaftlichen Fakten betrachtet, es ist banal. Der Klimawandel bedroht die Menschheit."

Im gleichen Jahr wurde Neubauer zudem mit "echten" Klimaforschern zu einer Bundespressekonferenz eingeladen. Diese hatte die Kommunikationsagentur "Laut und Deutlich" mitorganisiert. Die "Agentur" ist auf strategische Kommunikation spezialisiert, mit Fokus auf gesellschaftspolitische, nachhaltige und wirtschaftliche Themen. Zu deren Kunden zählen Unternehmen, Verbände, Ministerien, Startups, Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs).

Als "Referenzen" und jene, die man "unterstützt", gibt die Agentur u. a. an: "Fridays for Future", "Deutschlandstiftung Integration", "Die Grünen", "Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge", "Klima-Allianz Deutschland", "Scientists for Future", "European Climate Foundation" und "European Greens". Man wundert sich also nicht, aus welcher "Ecke" Neubauer unterstützt wird.

" ... der hat den Schuss nicht gehört!"

Ich habe es schon angedeutet: Noch nie gearbeitet und doch anderen sagen wollen, wie sie zu arbeiten haben und wie sich unsere Arbeitswelt verändern soll. Auf einer Klimaveranstaltung forderte Neubauer radikale Veränderungen:

"Wir müssen anfangen, die Dramatik der Lage auf den Punkt zu bringen. Wir müssen anfangen, ehrlich darüber zu sprechen, dass diese Veränderung, die kommt, drastisch sein wird, dass wir radikal Veränderungen fordern, dass diese Veränderungen uns alle beeinträchtigen werden. Dass wir als Gesellschaft eine Transformation durchlaufen werden, die wir alle noch nicht erlebt haben. (...) Und dass es unbequem wird. (...)"

Bei einer anderen Veranstaltung sprach Neubauer apodiktisch von der "größten Krise der Menschheit": "Wir rasen mit Tempo in die Klimakrise und werden immer wieder ausgebremst. Für meine Generation ist das ein Schlag ins Gesicht."

Auf der Landesdelegiertenkonferenz der Grünen in Bad Windsheim im Juni 2019 stellte sie Klimaskeptiker unter Applaus indirekt als "dumm" dar und faselte etwas von "ein paar älteren Herren"; aber lesen Sie selbst:

"Manche sagen, wir hätten elf Jahre Zeit, um was gegen das Klima zu tun. Das ist Unsinn! Wir hätten vor 40 Jahren etwas machen sollen – wir sind praktisch im Minus. (…) Und wer heute noch so tut, als hätten wir auch nur einen Atemzug Zeit, um zu atmen, der hat den Schuss nicht gehört. (…) Wie könnte ich meinen Kindern erklären, dass wir das damals nicht gemacht haben, weil ein paar ältere Herren nicht in der Lage waren zu begreifen, dass es Zeit für Veränderungen ist. (…)"

Die Doppelmoral von "Langstrecken-Luisa"

Doch wie viele Grünen hat auch Luisa Neubauer eine verräterische Doppelmoral. In Sachen "fliegen" sagte sie im bereits oben benannten Spiegel-Interview:

"Ich muss nicht mit dem Flugzeug zu einem Termin nach München fliegen. Was für ein Termin müsste das sein, der das ganze CO₂ wert ist, damit ich ihn verursache?"

Was Luisa Neubauer in ihren Reden und Interviews allerdings nicht sagt: Sie selbst war Vielfliegerin! Bei Youtube konnte man sogar ihr Reisetagebuch mitverfolgen. Manche Zeitgenossen gaben ihr deshalb den Spitznamen "Langstrecken-Luisa". Auf Instagram sah man sie 2018 lächelnd in Kanada, Hongkong, Polen, Schweden, England, Marokko, Belgien, China, Frankreich, Indonesien, der Niederlande, Namibia, Schottland, der Schweiz, Tansania, beim Skifahren in Österreich und in Italien. Wie ist sie wohl dahin gekommen? Mit dem Fahrrad, gelaufen, geschwommen? Nein, natürlich nicht, sondern mit dem von den Grünen so verteufelten Flugzeug!

Die Hessische Niedersächsische Allgemeine schrieb dazu:

"Ihr Instagram-Account sieht aus wie der von Millionen anderer junger Menschen, für die die Welt ein Zuhause ist und die gern ferne Länder bereisen. Sie sei auch nur ein Mensch, sagt sie, fliege heute aber weniger und ernähre sich vor allem vegan. (...)"

In der Sendung hart aber fair forderte Neubauer trotzdem unumwunden:

"Ein Verbot für Inlandsflüge ist sicher eine Sache, über die man diskutieren müsste."

Darauf angesprochen, dass sie ja selbst "Vielfliegerin" sei, sagte sie in einer anderen Veranstaltung, dass sie "in einer multimobilen Welt groß geworden" sei.

Neubauer selbst lenkte Kritik an ihrem eigenen klimaschädlichen Verhalten ab und redete sich scheinheilig heraus: Es sei ein "Problem", das oft von Bewerbern um eine Arbeitsstelle (ganz besonders dann, wenn sie das Fach Geografie studiert hätten) erwartet werde, dass sie viele Auslandsaufenthalte vorweisen könnten.

Neubauer konnte und kann also um die ganze Welt jetten, will uns aber verbieten zu fliegen. Grüne Doppelmoral!

Und doch scheint Neubauers Rolle so klar wie die von Greta Thunberg: Auch sie soll uns auf die "Große Transformation", den "Great Reset" vorbereiten, also die Weltherrschaft einer politisch-kapitalistischen Elite. Aber das ist eine andere Geschichte ...

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