Meinung

"Monatelang ohne Impfung Feuer bekämpft, jetzt feuert man uns, weil wir nicht geimpft sind"

Hunderte Feuerwehrleute in Los Angeles wehren sich gegen die Pflicht zur COVID-19-Impfung und gehen rechtlich gegen die Stadt vor. Ihr Anführer sagt zu RT, dass sie nicht nachgeben werden – und warnt die Stadt, dass sie die Hälfte ihrer Feuerwehrmänner und -frauen entlassen müssten.
"Monatelang ohne Impfung Feuer bekämpft, jetzt feuert man uns, weil wir nicht geimpft sind"Quelle: www.globallookpress.com © dreamtours

von Chris Sweeney

Der demokratische Bürgermeister der Stadt, Eric Garcetti, hat allen städtischen Beschäftigten, auch den Feuerwehrleuten und den Polizisten, verordnet, sich bis zum 20. Oktober impfen zu lassen, sonst werde die Beschäftigung beendet.

Aber die Firefighters 4 Freedom (Feuerwehrleute für Freiheit) – eine betont unpolitische Gruppe – bereitet eine Klage dagegen vor und kämpft öffentlich für ihre Mitglieder.

Der Gründer John Knox, seit 21 Jahren Feuerwehrmann, sagte im Gespräch mit RT, er warne davor, dass es zur Kündigung von hunderten Feuerwehrleuten kommen könne: "Das ist ein großes Problem für die Bevölkerung, und die Leute sollten empört darüber sein, dass das passiert. Wir verschwinden nicht aus unseren Jobs, wir sind hier, um zu bleiben, und unsere Arbeit zu machen. Wenn die Stadt das durchziehen will, dann werden sie die Leute feuern müssen… das geht auf ihre Rechnung."

Es gibt in Los Angeles etwa 3.500 Feuerwehrleute, von denen über 500 dieser Gruppe beigetreten sind. Knox glaubt, dass mehr als die Hälfte – etwa 1.800 – entweder nicht geimpft ist oder aus Sorge um die Privatsphäre nicht bereit ist, ihren Impfstatus mitzuteilen.

Was sie am meisten ärgert ist, dass sie während der Pandemie rund um die Uhr gearbeitet haben und um Leben und Eigentum zu schützen, das Risiko eingegangen sind, sich mit COVID zu infizieren. "In den letzten 19 Monaten ohne Impfung oder Ähnlichem hieß es nur: geh raus und mach deinen Job," sagt Knox. "Jetzt werden wir kriminalisiert und man sagt uns, wir werden gefeuert, wenn wir das nicht machen und, dass wir ein Risiko für die öffentliche Sicherheit wären. Warum waren wir davor kein Risiko für die öffentliche Sicherheit? Es ist nicht in Ordnung, wenn mir oder irgendjemandem sonst in diesem Land jemand sagt, was ich mit meinem Körper tun kann und was nicht."

Bisher sind zwei Feuerwehrleute aus Los Angeles an COVID gestorben, George Roque und Jose Perez.

Ein anderes Argument ist, dass die Mannschaften auf die Notrufe antworten, ohne den Impfstatus jener zu kennen, denen sie zu Hilfe eilen.

Knox sagt, dass sich die Feuerwehrleute in den Feuerwachen auch gegenseitig nicht nach ihrem Impfstatus fragen:

"Eines der Themen, das die Stadt aufbringt, ist, dass die Bevölkerung sich sicher fühlen muss, dass du geimpft bist. Nun, ich habe das gleiche Recht, auch ich bin ein Bürger. Es gibt sowas wie Gesetze über die Privatsphäre… wenn ich zu Ihrem Haus komme, wenn das niederbrennt, dann frage ich nicht, ob Sie krank sind. Das ist keine Frage. Ich gehe rein und mache meine Arbeit. Wenn ich mich unsicher fühle, muss ich mit dem Risiko umgehen, wir tragen persönliche Schutzausrüstung… wir haben Kleidung, die uns schützt und wir haben Atemgeräte."

"Ob du geimpft bist oder nicht, das ist für uns kein Thema, wir kommen trtzodem und tun unsere Arbeit."

Dass die meisten Feuerwehrleute ihre Tätigkeit nicht als Job, sondern als Berufung sehen, verstärkt die Emotionalität noch. Sie wollen ihren Dienst nicht beenden und haben sich verpflichtet, ihre Nothilfe zu leisten.

Knox erklärt, "die Leute wählen 911 und wir gehen raus und helfen ihnen mit dem, was sie brauchen, ob ihr Haus brennt, ob es eine Schießerei gab, ob sie einen Herzanfall hatten oder ob es einen Autounfall gab."

"Ich und meine Kollegen haben einen Eid auf die Verfassung der Vereinigten Staaten und auf den Staat Kalifornien abgelegt, dass wir die Bevölkerung schützen und verteidigen. Ich habe diesen Eid abgelegt, um den Bürgern von Los Angeles zu helfen und in den vergangenen 21 Jahren habe ich genau das getan. So macht das jeder andere in unserem Beruf. Wir tun es, weil es das ist, was wir tun wollen: Menschen helfen. Also wenn man uns jetzt sagt, wenn du das nicht mit deinem Körper machst, dann wirst du entlassen, das ist schlichter Irrsinn."

Nach Aussage der Fighters 4 Freedom gab es vor Einführung der Verordnung, die von jedem städtischen Beschäftigten verlangt, entweder einen Impfnachweis oder wöchentlich einen Negativtest vorzulegen, keine Gespräche mit den Mitarbeitern. Sie sagen, sie wurden damit überfahren, und jetzt stellten einige sie als Impfgegner dar.

Knox betont, es geht eigentlich um die Entscheidungsfreiheit und um den Respekt füreinander: "Es hat keine Auswirkungen auf mein Leben, wenn es deine Entscheidung ist (sich nicht impfen zu lassen), das geht mich nichts an. Das ändert meine Meinung von dir weder in die eine noch in die andere Richtung. Wir können uns darüber einig sein, über Dinge uneins zu sein und sollten imstande sein, darüber zivilisiert zu diskutieren. Es ist mir gleich, ob du geimpft bist oder nicht."

Ähnliche Gruppen gibt es in ganz Amerika; in der Polizei von Los Angeles gibt es RollCall4Freedom, außerdem Nurses for Freedom (Krankenschwestern für Freiheit), die 417 Freedom Fighters in Missouri und die HealthCare Workers for Medica Freedom in Ohio.

Die Debatten hinterlassen Spuren bei den Leuten, die in kritischen Situationen reagieren müssen. Knox räumt ein, dass es für ihre Aufgabe extrem wichtig ist, eine positive Einstellung zu haben.

"Die Moral ist ein grundlegender Teil dieser Arbeit, sie ist voller Stress, wir arbeiten lange Schichten, viele Tage hintereinander," erklärt er. "Wenn die Leute die 911 wählen, ist es der schlimmste Tag ihres Lebens, sie wissen nicht, was sie tun sollen. Also kommen wir und helfen ihnen durch das Problem; das schafft auf unserer Seite eine Menge Stress, denn kaum sind wir damit fertig, kommt der nächste Anruf. Man muss mental auf dem Damm sein. Das hinterlässt Spuren."

"Wenn man dir sagt, du musst etwas gegen deinen Willen tun, dann schafft das ein Problem mit der Moral."

Intern wird Sorge dafür getragen, dass die Konzentration auf die Arbeit gerichtet bleibt. Knox versicherte der Bevölkerung, man müsse sich keine Sorgen machen, dass die Feuerwehrleute nicht professionell handeln, und sagte, "wir sind wirklich gut darin, die Dinge voneinander zu trennen. Wenn diese Glocke tönt, lassen wir so gut wie alles fallen und denken an nichts anderes mehr als den Notfall, mit dem wir zu tun haben. Wir haben ein Ziel, wir sind konzentriert und wir müssen zu einem Ergebnis kommen. So bleiben all unsere anderen Probleme zurück, wenn die Glocke tönt."

Der weitere Weg ist unklar, wenn der Bürgermeister seine Drohung nicht zurücknimmt. Doch dieser Schritt scheint unwahrscheinlich, da Joe Biden seine Forderung nach Impfpflicht für amerikanische Beschäftigte nun noch verstärkt hat.

Die Firefighters 4 Freedom planen mit ihren Teams aus Anwälten, baldmöglichst Klage gegen die Stadt einzureichen. Dabei unterstützt sie unter anderem Rechtsanwalt Robert Kennedy Junior.
Es ist ungewiss, ob diese Klage eine Verschiebung des Stichtags 20. Oktober erreicht.

Die Stadt hat ernste Probleme dabei, die Sicherheit ihrer Bürger zu gewährleisten, wenn viele ihrer Feuerwehrleute sich weigern, der Verordnung nachzukommen, und letztlich gefeuert werden. Die Metropolregion Los Angeles hat 13 Millionen Einwohner– eine große Herausforderung für die Notfalldienste.

Knox sagt, nur wenige Feuerwehrleute würden wegen der Verordnung kündigen, sie würden diese eher weiterhin nicht befolgen:

"Ich werde nicht aufhören und meinen Beruf verlassen. Ich werde weiter auf der Arbeit erscheinen bis sie mich hinauszerren oder mich auf andere Art zwingen, zu gehen. Das war nie eine Bedingung für meine Beschäftigung. Wir sind hier für die Bürger– um ihnen zu helfen."

Die Differenzen zeigen das zentrale Thema, das durch COVID-19 aufgeworfen wird: welches Recht hat eine Regierung oder ein Arbeitgeber, vorzuschreiben, welche medizinische Behandlung ein Beschäftigter durchlaufen muss? Wann werden grundlegende individuelle Freiheiten beeinträchtigt, gemäß "mein Körper, meine Entscheidung"? Ist es gerecht oder legal, die Ungeimpften zu entlassen oder sie von der Beschäftigung auszuschließen?

"Die Leute müssen begreifen, dass es um mehr geht als meinen Job, meine Karriere" warnt Knox. "Sie müssen erkennen, dass Freiheiten geraubt werden.. und wir sind hier, um für euch zu kämpfen und zu sagen, "Schluß damit, das wird nicht passieren.""

"Es ist immer die Rede von Inklusivität und, dass jeder eine Stimme hat. Mit dieser Verordnung wurde dies wortwörtlich niedergeschlagen. Es wurde ein Keil in die Gesellschaft getrieben und es kommt mir so vor, als hätte man eine Teilung zwischen Geimpften und Ungeimpften geschaffen."

"Hierbei gibt es keine andere Ideologie als die Entscheidungsfreiheit. Wir verlieren jetzt gerade einen großen Teil unserer Bürgerrechte."

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Mehr zum Thema - Maskenpflicht und Impfpass sind ein Kniefall vor der überdrehten Gesundheits- und Sicherheitsmoral

Chris Sweeney ist Autor und Kolumnist. Er hat unter anderem für die Times, den Daily Express, The Sun und Daily Record geschrieben, und für eine Reihe internationaler Magazine. Er twittert unter @writes_sweeney

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.