Meinung

Der ganz, ganz kleine Grenzverkehr

Die widersprüchlichen Regelungen, um das Coronavirus zu bekämpfen, teilen Europa in verschiedene Zonen. Absurd, was da gerade an den Grenzen zu Tschechien und Österreich stattfindet. Weitere Nachbarn gehen die Sache etwas anders an. Eine verzweifelt heitere Beobachtung.
Der ganz, ganz kleine GrenzverkehrQuelle: www.globallookpress.com © Rafal Rusek via www.imago-images/www.imago-images.de

von Stephan Fein

Chaos an den Grenzen zu Tschechien und Österreich. Tausende Pendler werden von Bayern und Sachsen zurückgeschickt, selbst Reisende mit einem negativen Testergebnis. Für ein Drittel aller südwärts Fahrenden wurde die Reise ab Kiefersfelden eine Rückreise in den Norden. Die 9.600 in Bayern arbeitenden Österreicher hatten beim Pendeln auf einmal ein Problem. Dafür wird in Wien der deutsche Botschafter einbestellt.

An der deutsch-französischen Grenze wird eine südafrikanische Variante des Virus gefunden; zwei Dutzend britische in Tirol. Dagegen liegt die Inzidenz im benachbarten Salzburger Land fast doppelt so hoch. Deutsche Lastwagen werden über Salzburg nach Italien geschickt, via Kärnten! Das ist angeblich sicherer. In Tirol darf man mit 47 Stunden alten PCR-Tests, oder falls man Corona schon vor sechs Monaten hatte, noch Skifahren. Blöd nur, dass im Tiroler Skiort Sölden die ersten Lifte zusperren.

Im polnischen Skiort Zakopane wurden die Skilifte hingegen geöffnet. In der Hohen Tatra erwarteten die Hoteliers und Liftbetreiber für das vergangene Wochenende 20.000 Gäste, denn das polnische Parlament hatte erlaubt, ab dem 12. Februar zu Testzwecken zwei Wochen lang Skilifte und Sportanlagen zu öffnen, falls die Hotels nicht mehr als 50 Prozent ausgelastet sind.

Die Besucher tanzten auf den Straßen zum Apres-Ski. Was sie nicht durften. Dann mischten sich Polizisten unter die Feiernden. Währenddessen standen an den Grenzen zu Tschechien und Österreich die derzeit nicht Pendelnden und fuhren nach Hause. Wintersportgeschäfte räumen ihre Lager, während ihre Betreiber überlegen, ob sie im nächsten Jahr überhaupt noch öffnen können. In Zakopane freut man sich und tanzt. Auch in anderen polnischen Skigebieten. Ein einheitliches Europa sieht anders aus.

Armin Laschet sagte es:

"Man kann nicht immer neue Grenzwerte erfinden, um zu verhindern, dass Leben wieder stattfindet. Wir können unser ganzes Leben nicht nur an Inzidenzwerten abmessen."

Die Polen haben es begriffen. Und wir erfreuen uns des ganz, ganz kleinen Grenzverkehrs.

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