Meinung

Der Hass der guten Menschen

Wenn Politiker und Journalisten den Begriff "Hassrede" bemühen, dann geht es selten um Hass und oft um Überzeugungen. Wirklich "hassen" tun überhaupt nur die "Bösen". Der gerechte Hass nennt sich "Zivilcourage". Jemand muss ja den Mut aufbringen, die Bösen zu hassen.
Der Hass der guten MenschenQuelle: www.globallookpress.com © Christian Ohde/image images

von Jens Zimmer

Seit im Jahr 2017 das "Netzwerkdurchsetzungsgesetz" (NetzDG) verabschiedet wurde, gehört die Plattform "Twitter" zu den Vorreitern, wenn es darum geht, unliebsame Meinungsäußerungen zu unterbinden. Ein ganzes Heer überaus beflissener "Demokraten" durchkämmt dort rund um die Uhr beinahe jeden Account. Immer auf der Suche nach Gedankengut, das dem Diktat der Zeit widerspricht und von daher nur eines sein kann: Hass!

Wirklich "belegen" lässt sich das zumeist nicht. Die sehr bewusst gewählte Zuordnung zu einer Emotion offenbart nämlich das größte Problem des NetzDGs: In der Praxis handelt es sich um ein Gesetz, das sich weder an Fakten noch Definitionen noch klaren Rahmenbedingungen orientiert! Wie könnte es auch? Es geht ja um "Hass".

Hass liegt jedoch im Auge des Betrachters. Eine subjektive Wahrnehmung. Man kann ihn nicht messen, berechnen oder im Labor reproduzieren. Hass kann man nur selbst spüren oder anderen unterstellen. Auch wenn das manchmal gar nicht nötig ist, wie folgendes Beispiel zeigen soll.

Aktuell zieht eine Gruppe von 20 bis 30 Maskenverweigerern durch das Ringcenter in #Berlin. Zuvor fuhr der Pulk maskenlos mit der S-Bahn zum Alexanderplatz und dann weiter mit der U5. Fahrgäste der BVG wurden dazu genötigt ihre Masken abzunehmen. https://twitter.com/glr_berlin/status/1320023670530756618

Nein, das ist noch kein Hass. Auch wenn der Duktus eine gewisse Marschrichtung vorgibt. Die behauptete "Nötigung" anderer Fahrgäste wird jedoch nicht belegt. Eine Unterstellung, die im derzeitigen Klima durchaus "Hass" erzeugen kann.

Einige Kommentare unter dem Beitrag des Journalisten Julius Geiler fallen dann auch entsprechend aus dem Rahmen. Ein verbales Blutbad, es spritzen Geifer, Gift und Galle! Dennoch kommt offenbar niemand auf die Idee, diesen Leuten "Hass" zu unterstellen. Warum eigentlich nicht? Auch Twitter schickt sich nicht an, diese unschönen Auswüchse wieder zu löschen. Obschon sie an Deutlichkeit nur schwer zu übertreffen sind.

 

 

Wo sich Menschen derart empören, hat der Rechtsstaat schnell ausgedient. Und siehe da: Nichts weniger als die Forderung nach einem Faschismus bricht sich Bahn! Nach willkürlichen Verhaftungen, Lagern, Gewalt, Folter, Standgerichten und natürlich der sozialen Vernichtung Andersdenkender. 

Sich selbst sehen die Kommentatoren übrigens im Hintertreffen. Sie sind Opfer! Wo ihre vermeintlichen "Feinde" unbehelligt durch die Straßen ziehen, werden sie selbst von der Staatsmacht drangsaliert:

Bitte nehmen Sie sich auch die Zeit und erforschen Sie die "Accounts" dieser Kommentatoren. Eines haben sie nämlich gemeinsam: Es handelt sich um "gute Menschen". Bei einigen um regelrechte Abziehbilder des aufgeklärten Musterbürgers medialer Prägung. Allesamt potenzielle Kandidaten für einen Orden aus Steinmeiers Händen. Auf Zuruf aber auch zerfressen von Hass! Pawlowsche Zähnefletscher, die beim Klingeln des Glöckchens jederzeit auszurasten drohen.  

Julius Geiler, der Verfasser des ursprünglichen Tweets, schreibt Artikel wie diesen hier. Darin bereitet er den Ausbrüchen unter seinen Twitter-Beiträgen den Boden. Bitte lesen sie auch das!
Und "hassen" tun natürlich immer nur die anderen. Auch agitieren oder hetzen – die anderen! Selbst ist und bleibt man stets ein "Guter". Auch dann noch, wenn das hysterische Publikum bereits den totalen Corona-Krieg fordert. 

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