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Iran nach US-Attentat auf beliebten Top-General: Abgeordnete rufen im Parlament "Tod für Amerika"

Iranische Abgeordnete skandierten am Sonntag während einer Parlamentssitzung in Teheran "Tod für Amerika". Parlamentssprecher Ali Laridschani verglich den vom US-Präsidenten Donald Trump genehmigten Luftangriff, der den Kommandanten der iranischen Al-Quds-Einheit, Qassem Soleimani, tötete, mit dem von den USA geführten Staatsstreich gegen den Iran im Jahr 1953.
Iran nach US-Attentat auf beliebten Top-General: Abgeordnete rufen im Parlament "Tod für Amerika"

Parlamentssprecher Ali Laridschani erklärte, dass Trump in die iranische Geschichte für sein Verbrechen eingehen wird.

Herr Trump, Sie haben ein schweres Verbrechen begangen. Ihr Name wird in der Geschichte neben Verbrechen wie dem iranischen Staatsstreich von 1953 und dem Abschuss des Flugzeugs [Iran-Air-Flug 655 im Jahr 1988] in Erinnerung bleiben.

In der Nacht von Donnerstag zu Freitag schlugen US-Raketen am internationalen Flughafen von Bagdad ein und töteten dabei den General der Al-Quds-Einheit, der Militäreinheit des Iran im Ausland, Qassem Soleimani.

Die USA rechtfertigten ihren Angriff damit, dass Soleimani angeblich "aktiv Pläne entwickelt habe, um amerikanische Diplomaten und US-Militär im Irak und in der gesamten Region anzugreifen".

Die Tötung führte zu Massenaufmärschen in mehreren Ländern der Region. Im Iran herrscht Staatstrauer, Generäle, Militärs, Geistliche und unzählige Gläubige brechen vor Kameras in Tränen aus. Auch in Pakistan, im Irak, im Libanon und in Indiens Kaschmir-Region kam es zu Massenaufmärschen. Zu Protestaktionen kam es unter anderem in der Türkei, in Syrien, in Palästina, in Großbritannien und den USA. Kritiker glauben, dass der US-Angriff großes Potenzial hat, die gesamte Region massivst zu destabilisieren. Soleimanis Anhänger schwören, Rache zu nehmen, und nehmen US-Militärs in der Region ins Visier. Auch der Iran kündigte Vergeltung an. Im Irak sorgte der völkerrechtswidrige Angriff dazu, dass das Parlament für den Abzug der ohnehin schon äußerst umstrittenen rund 5.000 im Land stationierten US-Soldaten gestimmt hat.

Im Libanon schwörte Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah Rache. Dieser erklärte: 

Faire Rache [das Ziel] ist, klar und transparent, die amerikanische Militärpräsenz in der Region. [...] 

Amerikanische Kriegsschiffe, jeder einzelne amerikanische Soldat und Offizier in unserer Region, in unseren Ländern und über unseren Territorien, [sie bilden die amerikanische Armee, die dafür verantwortlich ist], dass sie ['Soleimani und al-Muhandis'] getötet wurden, und sie [die amerikanische Armee] wird den Preis dafür bezahlen, und das ist die Gleichung. Ich möchte ganz klar sagen, wenn wir dies erklären, meinen wir nicht das amerikanische Volk oder die Bürger, die in unserer Region als Händler, Journalisten, Ingenieure, Ärzte und Unternehmen präsent sind. Wir haben nicht die Absicht, diesen Menschen zu schaden, und es ist inakzeptabel, ihnen zu schaden, da dies der Politik von Trump dienen wird. 

Auch im Iran herrscht große Sehnsucht nach Vergeltung. Dort wurde nach Soleimanis Ermordung die blutrote Fahne über der Kuppel der bedeutenden Dschamkarān-Moschee in der heiligen Stadt Ghom gehisst, was im iranischen Staatsfernsehen live übertragen wurde.

Die Flagge steht für zu Unrecht vergossenes Blut und dient als Aufruf zur Rache für dieses. Der iranische Präsident Hassan Rohani versprach, dass man Soleimani rächen werde.

Auch heute kamen erneut Millionen Menschen zur Trauerzeremonie für Soleimani in Teheran zusammen. Die Beisetzung ist für Dienstag in seiner Geburtsstadt Kerman geplant.

US-Präsident Donald Trump drohte nach den jüngsten Entwicklungen einerseits dem Irak mit heftigen Sanktionen, während er andererseits den Iran vor Racheakten warnte. Die USA würden "52 iranische Ziele (die Zahl 52 verweist dabei auf Angehörige der US-Botschaft, die im Jahr 1979 über ein Jahr lang in Teheran als Geiseln genommen wurden) ins Visier nehmen". "Manche davon sind von sehr hohem Rang und sehr wichtig für den Iran und die iranische Kultur. Diese Ziele und der Iran selbst werden sehr schnell und sehr hart getroffen. Die USA wollen keine Drohungen mehr!"

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