"Schwarzer Dienstag" in Frankreich – Erneut Massenstreiks und Proteste im ganzen Land
Verstärkend hinzu kommt, dass gestern inmitten der Proteste und Streiks der Hohe Kommissar für die französische Rentenreform, Jean-Paul Delevoye, zurückgetreten war, nachdem enthüllt wurde, dass er Tätigkeiten und Nebenämter nicht angegeben hatte. Gewerkschaften und Protestler sehen den Rentenbeauftragten im Interessenkonflikt und sich durch seinen Rücktritt noch beflügelter.
Auch heute wollen wieder Eisenbahner, Lehrer, Anwälte, Richter, Ärzte, Pflegekräfte, Feuerwehr, Flughafen-Personal, LKW-Fahrer und weitere gegen die Rentenreform aktiv werden. Neben Streiks sind erneut große Proteste geplant. Schulen bleiben geschlossen. Es kommt zu massiven Störungen, nicht nur im öffentlichen Nahverkehr – besonders in Paris –, ebenso im Regional- sowie Fernverkehr. Auf Straßen herrschen lange Staus, teilweise auch Straßenblockaden. LKW-Fahrer haben zu Störaktionen auf den Straßen aufgerufen.
Mit "Schneckenbetrieb" im Verkehr wollen sie auf ihre Forderungen aufmerksam machen:
Ce matin 13ème journée de #greve17decembreGrande opération escargot en partant de 4 points en direction d'#Evreux#Eure👍La cinquantaine de voitures #FO ont rejoint le rassemblement devant à la ZI de La Madeleine✊ Manif à 14h a la gare✊@force_ouvrierepic.twitter.com/Ls8S5dsPyG
— David LECOMTE ✏ (@MickaelMann27) 17. Dezember 2019
Auch im Flugverkehr wird mit Behinderungen gerechnet. Der Élysée-Palast ist durch die Polizei verbarrikadiert und abgesperrt.
Aus mehreren Städten dringen Informationen, dass die Beteiligung höher ist als beim letzten großen Generalstreik am 5. Dezember mit rund einer Million Beteiligten.
So etwa in Marseille:
Les marseillais encore plus mobilisés que le 5 décembre qui avait déjà été une énorme manif' ! La centaine de milliers de manifestants sera largement dépassée pour exiger le retrait sans condition de cette réforme injuste !!!#greve17decembre#reformedesretraites#Marseillepic.twitter.com/3GXJX2hJBp
— JP Richi (@jprichi13) 17. Dezember 2019
Ähnliche Protestbilder gelangen auch aus Bordeaux:
Le cortège, parti de la place de la République a Bordeaux, arrive aux Quinconces. #GiletsJaunes en tête, puis blouses blanches et syndicats ⬇️#GrèveGénérale#Bordeaux#GrèveDu17décembre#17décembre2019#greve17decembrepic.twitter.com/eGlFoA2yoB
— Hippolyte Radisson (@H_Radisson) 17. Dezember 2019
Hier in Paris blockieren Protestler einen Bus an der Weiterfahrt:
Un chauffeur de bus bloqué par les manifestants RATP #greve17decembrepic.twitter.com/K1sz29deUL
— Jonathan Moadab (@MoadabJ) 17. Dezember 2019
Auch in Grenoble ziehen Massen auf die Straßen:
Grosse manif ! #Grenoble 1 - #Macron 0 #greve17decembre#greve#reformedesretraites#grevedu17decembre#17decembre2019 # pic.twitter.com/Awj7ryqyvM
— Green Stuff φ (@GreenStuffDJ) 17. Dezember 2019
Derartige Szenen dringen aus Städten im gesamten Land.
Macron will das in 42 Einzelsysteme zersplitterte Rentensystem zu einem einheitlichen umformen. Privilegien einzelner Sparten drohen damit wegzufallen. Zudem sollen die Menschen zwei Jahre länger arbeiten, um die volle Rente zu erhalten.
Wir begleiten die Proteste in Paris live. Hier finden Sie den Live-Stream dazu:
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