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Paris: Wieder Proteste gegen Regierung – "Hätte Macron keine Polizei, wäre er schon längst weg"

Neben Gewerkschaftern sind am Samstag auch die Demonstranten der "Gelbwesten" erneut gegen die Politik unter Macron und vor allem gegen seine Rentenreformen auf die Straßen von Paris gezogen. Einige von ihnen äußerten ihren Zorn über den Präsidenten frei vor der Kamera und waren der Meinung, dass er sich nur noch dank der Polizei an der Macht halten kann.
Paris: Wieder Proteste gegen Regierung – "Hätte Macron keine Polizei, wäre er schon längst weg"

So sagte Bruno, ein Demonstrant der Gelbwestenbewegung, Folgendes:

Das Einzige, was wir heute wollen, ist, dass die Regierung vor allem die Rentenreformen zurückzieht und dass Emanuel Macron getrost seinen Rückzug organisieren kann, bevor ganz Frankreich gegen ihn vorgeht, denn alle Schichten der Bevölkerung sind gegen ihn, die Mittelschicht, die Armen, die Reichen und die weniger Wohlhabenden.

Ein anderer namens François machte Macron und der Polizei schwere Vorwürfe: 

Wir befinden uns angeblich in einem Land der Menschenrechte. Was tut Macron für die Menschenrechte? Er massakriert sein Volk mit Schlagstöcken, mit seinen Milizen. Das ist keine Polizei, was wir hier heute haben, sondern eine Miliz.

Eine andere Demonstrantin sah es ähnlich und sah die Polizei als Schlüsselfaktor beim Machterhalt Macrons: 

Wenn die Polizei nicht da wäre, würde er [Macron] von seinem Volk niedergetrampelt werden, weil ihn niemand mehr will, genau darum geht es. Auch wenn die Leute es nicht offen sagen, denke ich, dass sie heute alle so denken. Die Leute sind an einem Punkt angekommen [dass sie die Schnauze voll haben], und er [Macron] weiß es, er weiß es.

Am 5. Dezember haben sich rund eine Million Menschen in ganz Frankreich an Streik- und Protestaktionen gegen die geplanten Rentenreformen der französischen Regierung beteiligt. Viele streiken und protestieren weiter. 

Angesichts der massiven Proteste gegen die Rentenreformen versuchte die Regierung vergangene Woche durch "Zugeständnisse", die Wut im Volk zu besänftigen. 

Der französische Premierminister Édouard Philippe kündigte am Mittwoch eine zweijährige Verlängerung der Arbeitszeit an, die notwendig ist, um eine volle Rente zu erhalten, was wiederum den Zorn der Arbeitnehmer und der Gewerkschaften anheizte. Man werde das Renteneintrittsalter mit 62 Jahren nicht anrühren, hieß es von der Regierung, volle Rentenbezüge seien aber erst bei einem Eintritt ab dem 64. Lebensjahr möglich. Außerdem sollen nun erst Franzosen von den Rentenreformen betroffen sein, die ab dem Jahr 1975 geboren wurden. Zuvor waren Menschen ab dem Jahrgang 1963 betroffen. Besonders Frauen würden von den Reformen laut Regierung profitieren, da diese durch ihre Kinder Bonuspunkte erhalten würden. Längeres Arbeiten will man ebenso durch Bonuspunkte "attraktiver machen". Außerdem sollte es eine Grundrente von 1.000 Euro geben. 

Die Stimmung dämpfen konnte dieser Vorstoß offenbar nicht. Auch heute haben viele ihre Arbeit für den Streik gegen die Reformen niedergelegt. Es kommt durch die Ausfälle in Paris wieder zu starken Behinderungen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Auch gibt es zu lange Verkehrsstaus. Gewerkschaftsverbände wollen weiter streiken, bis die Regierung von ihren Plänen ablässt und auf ihre Forderungen eingeht. 

Die Gelbwestenbewegung entstand vor einem Jahr zunächst gegen eine geplante Erhöhung der Kraftstoffsteuer, wurde dann aber zur breiten Bewegung gegen die herrschende Politik. Auch die Gelbwesten schlossen sich den Protesten der Gewerkschaften an, die seit über einer Woche im ganzen Land stattfinden. Die Regierung will ein einheitliches Rentensystem einführen, von dem die Gewerkschaften sagen, dass dies dazu führen wird, dass Millionen von Arbeitnehmern im privaten Sektor über das gesetzliche Rentenalter hinaus arbeiten müssen.

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