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Bolivien: Zahl der Toten nach Armeeoperation steigt auf acht – Indigene trauern in Massen

Nach der Operation von Armee und Polizei in der bolivianischen Stadt El Alto ist die Zahl der Toten auf acht gestiegen. Im Bezirk Senkata sollte eine Blockade von Treibstofflieferungen durch Anhänger des abgesetzten Präsidenten Evo Morales aufgelöst werden. Die Angehörigen und Demonstranten behaupten, dass die Einsatzkräfte das Feuer auf sie eröffneten. Die selbst ernannte Übergangsregierung bestreitet dies. Unter den Indigenen, die zu Zehntausenden zusammenkamen, herrscht große Trauer.
Bolivien: Zahl der Toten nach Armeeoperation steigt auf acht – Indigene trauern in Massen

In der nahe gelegenen Stadt La Paz soll es auf Grund der Blockade durch Morales-Unterstützer zu Treibstoffengpässen gekommen sein. Die selbst ernannte Regierung ordnete daraufhin für Dienstag eine Militär- und Polizeioperation an, um die Blockade aufzulösen. Bei dieser starben nach offiziellen Angaben mindestens acht Menschen, Dutzende wurden verletzt. Das Militär bestreitet, auch nur eine einzige Kugel abgefeuert zu haben, die Demonstranten hingegen behaupten, dass genau das passiert ist. Einige berichten von Hubschraubern, die das Feuer auf die Protestler eröffneten. Außerdem verbreiten sich in den sozialen Medien Gerüchte, dass mehrere Personen seit der Auflösung der Blockade vermisst werden. Regierungsquellen wiederum behaupten, dass die Demonstranten versuchten, die Treibstofffabrik mit Sprengstoff zu sprengen, und dass Morales aus dem Exil in Mexiko zum "Terrorismus" aufstachele.

Nachdem die Blockade aufgelöst war, eskortierten Polizei und Soldaten Benzintanker aus der Treibstofffabrik nach La Paz.

Auch die Leute im folgenden Video behaupten, dass es die Sicherheitskräfte waren, die das Feuer auf sie eröffneten. Sie hatten sich in einer katholischen Kirche zusammengefunden, um die Toten zu trauern, die sie dort aufgebahrt hatten. Einer von ihnen betrauert seinen getöteten Sohn und fragt die Übergangsregierung, ob sie jetzt glücklich sei.

Zehntausende Indigene kamen nach den dramatischen Ereignissen in El Alto zusammen, um gemeinsam um die Getöteten in Särgen zu trauern und die Gewalt zu verurteilen:

Wir berichteten gestern auch über einen Arzt, auf den unsere Korrespondenten bei der Operation in Senkata trafen. Er leistete einem angeschossenen Demonstranten Erste Hilfe, der jedoch verstarb. Vor der Kamera forderte er dann internationale Hilfe, da es an medizinischem Personal fehle. Mittlerweile ist sein Name bekannt, da er gestern Nachmittag verhaftet wurde. Ayben Huaranca Murillo soll sich nur als Arzt ausgegeben haben. Ihm werden Aufstandsunterstützung und Amtsanmaßung vorgeworfen.

In diesem Video ist seine Verhaftung zu sehen:

Am Ort der Blockade, an dem es zu den Zusammenstößen kam, soll sich noch immer das Militär aufhalten. Camila, eine Mitarbeiterin des lateinamerikanischen Fernsehsenders TeleSUR, schreibt zu den Aufnahmen: "Viele Einwohner haben Angst vor dem Militär und der Polizei, weil sie Senkata terrorisiert haben. Andere entscheiden sich dazu, dennoch an vorderster Front zu stehen und sie nur einen Tag nach dem Massaker an derselben Stelle anzustarren."

In Bolivien spitzt sich seit den Wahlen am 20. Oktober die Lage zu, Chaos und Gewalt eskalieren. Die Opposition hatte Morales Wahlbetrug vorgeworfen und forderte Neuwahlen. Morales dementierte dies, stimmte nach gewaltsamen Unruhen aber Neuwahlen zu. Damit gab sich die Opposition nicht mehr zufrieden und forderte zusammen mit Führungspersonal von Militär und Polizei seinen sofortigen Rücktritt. Es war bereits zu zahlreichen Angriffen auf seine Unterstützer und Mitstreiter gekommen. Morales stimmte schließlich einem Rücktritt zu und betonte, er hoffe, dass damit die Gewalt aufhöre. Er flüchtete nach Mexiko, nachdem ihm Sicherheitsbeamte mitteilten, dass Oppositionelle ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hatten und sein Haus bereits von Radikalen gestürmt und verwüstet worden war.

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