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Bolivien: Arzt fleht verzweifelt um Hilfe – Sechs Tote nach Protestauflösung durch Armee und Polizei

Die neue bolivianische Regierung hat mit Hilfe von Armee und Polizei eine Blockade von Morales-Anhängern niederschlagen lassen. Das geschah offenbar äußerst brutal, denn laut Berichten wurden sechs Menschen getötet und 30 verletzt. Ein Arzt vor Ort fleht verzweifelt um Hilfe und appelliert unter Tränen an das Rote Kreuz. Kurz zuvor war ein Demonstrant in seinen Armen gestorben. Auch auf ihn wurde das Feuer eröffnet, als er erste Hilfe leistete.
Bolivien: Arzt fleht verzweifelt um Hilfe – Sechs Tote nach Protestauflösung durch Armee und Polizei

Hintergrund ist, dass Anhänger des zurückgetretenen bolivianischen Präsidenten Evo Morales beim Protest gegen die neue selbsternannte Präsidentin Jeanine Añez Treibstofflieferungen von El Alto nach La Paz blockiert hatten. Die selbsternannte Regierung Boliviens ordnete darauf hin eine Operation von Militär und Polizei an, um die Blockade aufzulösen, nachdem es in La Paz zu einem Treibstoffmangel gekommen war. 

Anmerkung der Redaktion:Mittlerweile wurde der Mann, der sich vor der Kamera als Arzt vorstellte und internationale Unterstützung forderte, verhaftet. Laut Polizeiangaben habe er, Ayben Huaranca Murillo, sich fälschlicherweise als Arzt ausgegeben. Ihm werden nun "Aufstandsunterstützung" und "Amtsanmaßung" vorgeworfen.

In El Alto leben viele bäuerliche und indigene Menschen, die den zurückgetretenen Präsidenten Evo Morales unterstützen. Gegenüber RT en Español schilderten sie, dass die neue Regierung ihrem Protest mit einem völlig unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt durch Armee und Polizei begegne. 

"Sie töten uns hier wie Hunde, als wären wir Tiere", sagte Silverio, ein Anwohner, dessen Schwager, der schwer verletzt ist, um sein Leben kämpft. Silverio gibt an, "mit eigenen Augen gesehen" zu haben, wie sie auf Demonstranten schossen. 

Andere Augenzeugen behaupten, dass aus Hubschraubern auf Menschen geschossen wurde.

Der behandelnde Arzt, laut eigenen Angaben der einzige vor Ort, bestätigte später unter Tränen, dass sechs Menschen getötet wurden, und dass die medizinische Versorgung ausgeht. Ein Teil der Getöteten starb laut ihm durch Brust- und Kopfschüsse:

Angehörige und Unterstützer der Getöteten versammelten sich am Abend und protestierten gegen die Gewalt. Hier im Video soll eine solche Zusammenkunft in einer Kirche zu sehen sein. Die Bilder sind schwer zu ertragen, offenbar liegt in ihrer Mitte einer der Getöteten. Ein Mann schreit vor seelischem Schmerz und bricht zusammen.

Wie La Razón berichtet, haben die Angehörigen in eine Kirche fünf der Getöteten gebracht, um die getrauert wurde: 

Hier marschieren Morales' Anhänger gemeinsam, um die Morde zu verurteilen: 

Laut Behördenangaben sei es nach es der Operation gelungen, 21 Benzin- und 19 Dieseltanks in Begleitung des Militärs nach La Paz zu fahren. Laut dem Militär sei die Auflösung des Protests friedlich verlaufen und Morales' Anhänger hätten für Gewalt gesorgt. Außerdem hätten diese versucht, die Treibstoffanlage in die Luft zu sprengen. Fernando López, Verteidigungsminister der gegenwärtigen Regierung von Bolivien, sagte, dass "kein einziges Projektil von den Streitkräften" im Rahmen der Senkata-Entriegelungsoperation abgefeuert wurde.

Der abgesetzte Präsident Evo Morales prangerte über Twitter an, dass diese diese "De-facto-Regierung im Stil von Militärdiktaturen erneut" seine Brüder in El Alto, die sich friedlich dem Putsch widersetzen und für die Verteidigung der Demokratie kämpfen, töte.

Er schob Folgendes hinterher: 

Die Diktatur von Mesa, Camacho, Áñez und ihren Komplizen Albarracín und Villena hat heute in einer mit den Vereinigten Staaten koordinierten Operation sechs Todesfälle von Alteño-Brüdern verursacht. Mögen die neuen Generationen und die Welt erkennen, dass sich die Rechtsextremen so verhalten, die sich einer völkermörderischen Politik gegen die bescheidene Bevölkerung hingeben.

Anschließend forderte er die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte sowie die Vereinten Nationen auf, die "Diktatur von Áñez, Camacho und Mesa", die bereits "30 Todesfälle und Dutzende von Verwundeten verursacht hat", anzuprangern und zu stoppen.

Morales selbst flüchtete nach Mexiko, nachdem die oppositionelle Gewalt immer extremer geworden war. Kollegen und Unterstützer von ihm wurden angegriffen, dessen Häuser in Brand gesetzt – auch Morales' Haus selbst und das seiner Schwester wurden attackiert – sowie ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt. Die Opposition hatte Morales Wahlmanipulationen bei den Wahlen am 20. Oktober vorgeworfen. Sie mobilisierte ihre Anhänger gegen die Wahl und Morales und forderte Neuwahlen. Morales lenkte ein, stimmte Neuwahlen zu, doch dann forderte die Opposition, unterstützt von Polizei und Militär, dass er ganz zurücktreten solle. Morales kam der Aufforderung am 10. November nach, um "ein weiteres Blutvergießen zu verhindern". 

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