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Italien: Bedingungen an Bord verschlechtern sich, warnt Sea-Watch-Kapitänin

Sea-Watch-3-Kapitänin Carola Rackete warnte davor, dass sich die Bedingungen an Bord des Migranten-Rettungsschiffes verschlechterten, nachdem sie sich dem staatlichen Verbot Italiens widersetzt hatte, am Mittwoch in italienische Hoheitsgewässer einzufahren. Die 31-Jährige sprach am Donnerstag mit Journalisten, die an Bord der vor der italienischen Insel Lampedusa ankernden Sea-Watch 3 kamen.
Italien: Bedingungen an Bord verschlechtern sich, warnt Sea-Watch-Kapitänin

"Die Situation an Bord hat sich von Tag zu Tag verschärft, insbesondere die psychologische Situation. Wir hatten Menschen, die gedroht haben, über Bord zu gehen, und wir haben viele Menschen, die an einer posttraumatischen Stresserkrankung leiden. Und auch Menschen, die ihre Geschichte von vergangenen Selbstmordversuchen erzählt haben. Die psychologische Situation der Menschen verschlechterte sich also immer mehr, sodass wir handeln mussten, um Schäden für das Leben der Menschen zu vermeiden", betonte sie.

Rackete bestätigte, dass italienische Strafverfolgungsbeamte an Bord des Schiffes waren, die Regierung den Migranten aber bisher keine Unterstützung gewährt hat.

Das Schiff fordert Hilfe und einen sicheren Hafen in den Niederlanden, Deutschland, Spanien, Frankreich oder Malta, so die Kapitänin.

Rackete, die Rom beschuldigte, die Verantwortung für die anhaltende Krise nicht übernommen zu haben, hofft, die Migranten mit Schlauchbooten nach Lampedusa verlegen zu können, aber die italienischen Behörden baten sie, damit zu warten, da angeblich eine Lösung bevorstehe.

Ihre Entscheidung, in italienische Gewässer einzufahren, fiel nur einen Tag, nachdem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte eine Berufung der Wohltätigkeitsorganisation abgelehnt hatte, so genannte Übergangsmaßnahmen zu ergreifen, die Italien zwingen würden, das Schiff anlegen zu lassen.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini, der sich bisher weigerte, den Migranten das Verlassen des Schiffes zu gestatten, antwortete:

Es gibt eine Banditin, die ein Schiff steuert und sagt, dass sie keine Zeit zu verlieren hat. Meine Geduld hat ihre Grenzen.

In der Zwischenzeit erreichte eine Delegation italienischer Abgeordneter am Donnerstag die Sea Watch im offenen Wasser und schwor, bis zur Einreise der Migranten an Bord zu bleiben.

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