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Israel nimmt bekannte palästinensische Demonstrantin nach Angriff auf israelischen Soldaten fest

Schon Aufnahmen, die sie als junges Mädchen zeigen, gehen um die Welt. Es ist die Palästinenserin Ahed Tamimi, die keine Gelegenheit auslässt, israelischen Soldaten zu zeigen, was sie von ihnen hält – nämlich gar nichts. Es ist blanker Hass, den sie ihnen entgegenbringt. Diesmal ging sie wohl einen Schritt zu weit, denn nach ihrer jüngsten "Provokation" wurde sie verhaftet.

Schon als kleines Kind nahm sie die Nachteile des Lebens im besetztem Gebiet mit israelischen Soldaten hautnah wahr. Früh wurde sie Zeugin von Zusammenstößen mit Grenzschützern und Soldaten, da ihre Eltern regelmäßig den Demonstrationen teilnehmen. Eine Videoaufnahme zeigt sie als Kind, wie sie weint und schreit, weil Soldaten ihre Mutter festnehmen. Solche Erlebnisse sind für ein so junges Kind traumatisch.

Sie fällt in den Videos auf - nicht wegen ihrer blonden Haare, sondern auch wegen ihrer Furchtlosigkeit, sich als so junges Mädchen mit erwachsenen und bewaffneten Männern anzulegen.

Auch in diesem Video von einem der Proteste in ihrem Dorf vom vergangenen Mai schubst sie immer wieder die israelischen Soldaten:

Sie und ihre Familie wohnen in Nabi Salih, einem kleinem palästinensischen Dorf 20 Kilometer nordwestlich von Ramallah im zentralen Westjordanland. Obwohl es hier nur etwa 600 Einwohner gibt, ist es international bekannt. Im Jahr 2010 hielten Bewohner hier wöchentliche Märsche gegen Besatzung ab. Einer der Protestanführer ist der Vater des Mädchens, Bassem al-Tamimi. Er wurde bereits zwölfmal verhaftet. 2011 wurde er von einem israelischen Militärgericht verurteilt, weil er "Menschen zum Steinewerfen geschickt und einen Marsch ohne Genehmigung durchgeführt hat". 2016 wurden die Protestmärsche ausgesetzt, da bis dahin bereits über 350 Dorfbewohner bei Zusammenstößen mit israelischen Truppen verletzt worden sein sollen.

Auch dieses Video von ihr ging um die Welt. Hier hält ein israelischer Soldat ihren 12-jährigen Bruder fest, nachdem dieser Steine geworfen haben soll. Ahed und weitere Familienmitglieder wehren ihn ab:

Während der Proteste, an denen die junge Aktivistin regelmäßig teilnahm, kam es immer wieder zu Zusammenstößen mit der israelischen Armee. Immer wieder antworteten israelische Soldaten mit Tränengas- oder Gummigeschossen auf fliegende Steine von der palästinensischen Protestmenge. Ihr Vater hatte bereits Schwager und Cousin bei Zusammenstößen während der Proteste verloren, der eine wurde erschossen, der andere bekam ein Tränengasgeschoss aus nächster Nähe ins Gesicht. Seine Schwester starb 1993, als sie zum Militärgericht in Ramallah ging, wo Bassam in Untersuchungshaft genommen wurde. Ein Armee-Dolmetscher soll sie angeblich eine Treppe hinunter gestoßen haben, woraufhin sie sich das Genick brach, starb und fünf kleine Kinder zurückließ.

"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm", sagt man. Dies scheint auch auf Ahed zuzustimmen, denn wie ihren Vater hat ihr Aktionismus auch sie hinter Gitter gebracht. Sie wurde gestern früh verhaftet, nachdem sie versucht hatte, israelische Soldaten vor ihrem Haus zu vertreiben. Das Video, das letzten Freitag gefilmt wurde, zeigt Tamimi zusammen mit einer anderen Frau, die zwei bewaffnete israelische Soldaten auffordern, sich von ihrem Grundstück zu entfernen. Sie tritt einen der Männer und haut ihm eine Backpfeife.

Bei ihrer Festnahme durch Kräfte der israelischen Armee und des Grenzschutzes soll sie sich stark gewehrt haben. Von israelischer Seite heißt es über die Familie Tamimi, dass diese gezielt die Provokation suche, um an medienwirksame Bilder für "Pallywood", einer Umschreibung für radikal-palästinenscihe Propaganda, zu gelangen.

In der Israel Heute heißt es zu ihr: "Die junge Tamimi versteht es, die Kamera, die Medien für ihre Zwecke zu nutzen. Ihre Familie hat sie dazu erzogen. Ihr Vater, Bassem al-Tamimi ist ein bekannter Aktivist und Organisator von Protestaktionen gegen die jüdischen Siedlungen in Judäa und Samaria. Seine Tochter scheint in seine Fußstapfen zu treten."

Laut dem israelischen Verteidigungsminister Lieberman werden auch ihre Eltern und weitere Beteiligte sich für ihre Taten verantworten müssen.

Ahed Tamimis Unterstützer sowie Aktivisten und Menschenrechtsgruppierungen starteten unter dem Hashtag #FreeAhed eine Onlinekampagne für ihre Freilassung.

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