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US-Truppenabzug aus Afghanistan: Statt in die Heimat geht es nun gen China?

Innerhalb der kommenden Wochen sollen rund 4.000 US-Truppen aus Afghanistan abgezogen werden, heißt es. Allerdings könnten diese im Rahmen der Aufrüstung gegen China in die Indo-Pazifik-Region verlegt werden.
US-Truppenabzug aus Afghanistan: Statt in die Heimat geht es nun gen China?Quelle: Reuters © Reuters / Bob Strong

Berichten zufolge sollen 4.000 der rund 13.000 noch im Rahmen der Operation "Enduring Freedom" (andauernde Freiheit) in Afghanistan stationierten US-Soldaten abgezogen werden. Der nunmehr knapp zwei Jahrzehnte andauernde Militäreinsatz ist äußerst umstritten und hat keinen Aussicht auf Erfolg, wie hochrangige US-Beamte seit langem wissen.

US-Präsident Trump hatte mehrfach versprochen, die Soldaten nach Hause zu holen. Zuletzt hatte er zu Thanksgiving die Soldaten auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Bagram mit einem unangekündigten Blitzbesuch überrascht und dabei verkündet, dass er eine "deutliche Reduzierung" der im Land stationierten US-Truppen erwäge.

Wie US-Verteidigungsminister Marc Esper nun klarmachte, sollen Truppen aus dem zentralasiatischen Land nicht unbedingt in die Heimat zurückkehren. Die abgezogenen Soldaten sollen entweder nach Hause gebracht, oder aber in Richtung Indo-Pazifik verlegt werden, "um unsere größte Herausforderung" hinsichtlich des Wettbewerbs zwischen den Großmächten zu bewältigen" – jene gegen China, wie der Pentagon-Chef sagte. Die Region ist ein Hauptfokus der aktuellen US-Militärstrategie.

Der Abzug könne sowohl mit als auch ohne politische Einigung für Afghanistan vorgenommen werden, so Esper. Am 7. Dezember wurden zuvor von der Trump-Administration abgebrochene Verhandlungen mit den Taliban wieder aufgenommen.

Laut Esper würde auch eine um 4.000 Soldaten reduzierte Truppenstärke ausreichen, um die Hauptziele in Afghanistan zu verfolgen: Such- und Tötungsmissionen sowie "trainieren, beraten und unterstützen" der afghanischen Sicherheitskräfte.

Zeit für eine Aufarbeitung der zahlreichen völkerrechtswidrigen Angriffe, bei denen immer wieder Zivilisten von US-Militär getötet wurden, bleibt jedoch kaum, denn außer China hat das Pentagon einen weiteren Fokus.

Die Vorbereitungen der massivsten US-Militärübungen gegen Russland seit dem Kalten Krieg laufen auf Hochtouren. Bereits ab Februar sollen rund 20.000 US-Soldaten nach Europa entsandt werden, um zusammen mit mehr als 9.000 bereits hier stationierten Soldaten die "Defender Europe 20"-Militärmanöver nahe der russischen Grenzen durchzuführen.

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