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Mike Pompeo zu Iranern: Schickt uns eure Videos, damit wir euch bestrafen können

Während die USA den Iran mit Sanktionen überziehen und versuchen, das Land wirtschaftlich in die Knie zu zwingen, freuen sie sich gleichzeitig auch über den jüngsten Ausbruch von Protesten. Dabei schreckt Washington offensichtlich nicht davor zurück, zweifelhafte Methoden anzuwenden.
Mike Pompeo zu Iranern: Schickt uns eure Videos, damit wir euch bestrafen könnenQuelle: AFP

Die Vereinigten Staaten von Amerika machen kein Geheimnis daraus, dass sie die aufgrund der Streichung von Benzinsubventionen ausgebrochenen Proteste im Iran begrüßen und unterstützen. Dabei war es erst der von Washington mit Hilfe der europäischen Länder begangene Wirtschaftsterrorismus gegen die Islamische Republik Iran, der die Bevölkerung am meisten trifft.

Wenn dann US-Außenminister Mike Pompeo die Menschen dazu aufruft, Videos und Fotos von teilweise äußerst gewalttätigen Vorgehen an die US-Behörden zu schicken, damit im Gegenzug weitere Sanktionen verhängt werden, dann hat das eine neue Qualität erreicht. Über Twitter wandte sich Pompeo an die Iraner auf Englisch und Farsi:

Ich habe die (auf Farsi benutzte Pompeo noch den Zusatz "mutige"/Anm.) iranischen Protestler dazu aufgerufen, uns ihre Videos, Fotos und Informationen zu senden, die das scharfe Vorgehen des Regimes gegen die Protestler dokumentiert. Die USA werden die Verstöße enthüllen und sanktionieren. 

Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Adressaten dieser Nachricht die Masse der Iraner sind, die auf den Straßen in verschiedenen Städten protestieren. Pompeo selbst hatte die Abschaltung des Internets im Iran verurteilt und weiß daher, dass seine Nachricht die Menschen gar nicht erreichen wird. Zumal Twitter nicht zu den bevorzugten Kanälen der breiten Mehrheit im Iran gehört.

Das Ziel hinter dieser Aufforderung ist schließlich die Verhängung von weiteren schweren Sanktionen, die am Ende die Bevölkerung treffen werden. Deshalb darf man annehmen, dass mit dieser Nachricht vor allem solche Gruppierungen wie die im Iran verhasste Volksmudschahedin (MEK) angesprochen werden, die von den USA und einer ganzen Reihe anderer Staaten unterstützt werden. Sie bzw. deren politischer Flügel, der sogenannte Nationale Widerstandsrat des Iran (NWRI), sind es auch, die auf Twitter äußerst aktiv sind und Videos teilen.

Unterdessen äußerte sich auch Brian Hook, der US-Sondergesandte für den Iran, zu den Protesten:

Wir freuen uns sehr über die Proteste, die im Iran ausgebrochen sind. 

Hook gelang im Sommer in die Schlagzeilen, nachdem herausgekommen war, dass er und sein Büro versucht haben, Kapitäne zu bestechen, die iranisches Öl transportieren. 

Irans Außenminister Mohammad Dschawad Sarif verurteilte Anfang der Woche das Vorgehen der USA im Zusammenhang mit den Protesten. Ein "Regime", das "die Lieferung von Nahrungsmittel und Medizin für die Alten und Patienten behindert, kann nie behaupten, dass es die iranische Nation unterstützt". US-Außenminister Mike Pompeo solle die Verantwortung für die "terroristischen Handlungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit" übernehmen, die die USA gegen den Iran führen, meinte Sarif weiter.    

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