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In eigener Sache: Youtube-Kanal von RT Deutsch wegen eines zwei Jahre alten Videos gesperrt

Seit gestern Abend kann RT Deutsch keine Videos mehr auf Youtube hochladen oder Lives streamen. Der Grund dafür: ein angeblicher Verstoß gegen die Richtlinien zum Kinderschutz. Seit 21. August gelten auf der Plattform neue, schärfere Richtlinien für Gewaltdarstellungen.
In eigener Sache: Youtube-Kanal von RT Deutsch wegen eines zwei Jahre alten Videos gesperrt

Hinweis der Redaktion: Youtube hat die Sperre vorzeitig am Freitagnachmittag aufgehoben.

RT Deutsch lädt täglich Dutzende Videos auf seinem Youtube–Kanal hoch: Videoclips, kurze und lange Beiträge, Interviews, Reportagen, Kommentare, Dokus sowie deutsche Übersetzungen aus dem Newsblock des englischsprachigen RT-Fernsehsenders. Als einziger Sender der mehrsprachigen RT-Familie hat RT Deutsch bislang noch keinen eigenen Kabelkanal, ist jedoch durch ein weitreichendes Videoangebot auf Youtube und in den sozialen Netzwerken sowie mit den zwei wöchentlichen Magazinen Der Fehlende Part und 451 Grad breit im Internet vertreten.

Mit einer Zahl von derzeit 316.000 Youtube-Abonnenten wird unser Qualitätsanspruch der Publikumserwartung an hochwertige alternative Berichterstattung gerecht. Mit wachsender Abonnentenzahl wächst jedoch auch die Gefahr der Abhängigkeit vom privat betriebenen Google-Netzwerk.

Dieses hat am 21. August 2019 seine Sicherheitsrichtlinien deutlich verschärft. Sie gelten vor allem in den Bereichen "sexueller, schädlicher oder gefährlicher, hasserfüllter, gewalttätiger oder grausame Inhalte" sowie Drohungen, Urheberrecht und Datenschutz. In der gekürzten Version der Richtlinien listet Youtube folgende Inhalte auf, die u.a. auf der Plattform nicht veröffentlicht werden dürfen:

Filmmaterial, Audioinhalte oder Bilder, die Verkehrsunfälle, Naturkatastrophen, Kriegsfolgen, Folgen von Terroranschlägen, Straßenkämpfe, körperliche Angriffe, sexuelle Übergriffe, Zerstörung, Folter, Leichen, Proteste oder Krawalle, Raubüberfälle, medizinische Behandlungen oder andere Szenarien dieser Art zeigen, um bei den Zuschauern Schock oder Ekel hervorzurufen.

Durch den Hinweis, dies gelte "ohne entsprechenden Kontext für die Zuschauer", ist diese äußerst rigorose Regelung für Nachrichtenportale entschärft. Denn als Nachrichtemedium tut RT Deutsch jedes Mal nichts anderes, als auch unschöne Dinge, die in der Welt geschehen, in einem entsprechenden Kontext – sprich, mit Beschreibung, Erklärung und wenn nötig auch Bewertung – zu zeigen.

Doch inwieweit die zu den Videos hinzugefügte Begleitinformationen dieser Forderung nach einem "richtigen" Kontext genügen oder nicht, liegt einzig und allein in Ermessen der Youtube-Algorithmen und -Administratoren. Was erschwerend hinzukommt: Die neuen Richtlinien gelten für alle bereits auf der Plattform hochgeladenen Videos – also auch für den Zeitraum, als Nutzer von den kommenden Einschränkungen noch nichts ahnen konnten.

Youtube bemängelte nun, ein vor zwei Jahren von RT Deutsch veröffentlichtes Video sei mit den neuen Richtlinien unvereinbar – und verhängte eine einwöchige Upload-Sperre. Möglich ist derzeit nur das Ansehen der bereits vor dem 6. November veröffentlichten Videos.

Im Moment steht unsere Redaktion in Kontakt mit Youtube. Ob es gelingt, die Aufhebung der Sperre oder eine Fristverkürzung zu erwirken, ist ungewiss. Wir bitten daher unsere Youtube-Zuschauer um Verständnis und ein wenig Geduld. 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.