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"Kein Hotel für Anhänger der Terrormiliz" – Türkei will deutsche IS-Mitglieder zurückschicken

Im Zuge der türkischen Syrien-Offensive hat Ankara vier deutsche IS-Mitglieder festgenommen. Insgesamt 20 IS-Mitglieder will Ankara zurück in deren deutsche Heimat schicken. Der türkische Innenminister verwies darauf, dass sein Land kein Hotel für IS-Mitglieder sei.
"Kein Hotel für Anhänger der Terrormiliz" – Türkei will deutsche IS-Mitglieder zurückschickenQuelle: Reuters © Osman Orsal

Am 9. Oktober begann die Türkei ihre Syrien-Offensive gegen die kurdische YPG. Ziel Ankaras ist es, eine Schutzzone im nördlichen Teil Syriens entlang der türkischen Grenze zu errichten. Aus dieser sollen kurdische Kämpfer verbannt und syrische Flüchtlinge angesiedelt werden.

Es wird befürchtet, dass hierdurch diejenigen IS-Kämpfer befreit werden könnten, die bislang in kurdischen Gefängnissen inhaftiert waren. Rund 750 sollen bereits entkommen sein. Insgesamt 4.000 Personen mit westeuropäischen Pässen schlossen sich dem Kampf des IS in Syrien und im Irak an. Ein Drittel davon sind in ihre westeuropäische Heimat zurückgekehrt. 

Insgesamt vier deutsche IS-Mitglieder habe die Türkei im Zuge der Syrien-Offensive verhaftet. Die restlichen 16 IS-Mitglieder mit deutscher Staatsangehörigkeit befänden sich in türkischer Abschiebehaft. Nach dem Willen der Türkei sollten diese alle nach Deutschland abgeschoben werden. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu sagte dazu: 

Wir sind für niemandes IS-Mitglieder ein Hotel. 

Soylu kritisiert die Praktiken einiger EU-Länder, darunter Dänemark, Großbritannien und die Niederlande, den IS-Mitgliedern mit doppelter Staatsangehörigkeit ihre europäische Staatsangehörigkeit zu entziehen. Die Gesamtzahl der gefangenen IS-Mitglieder und Dschihadisten, die die Türkei abschieben will, liegt bei 1.300. Laut Bundesinnenministerium befinden sich neben den 20 deutschen IS-Mitgliedern weitere 80 in Internierungslagern in Syrien und im Irak. Auch CDU-Politiker Kai Wegner fordert einen Passentzug für deutsche IS-Mitglieder. 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ließ über seinen Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun verlauten: 

Wir brauchen die volle Zusammenarbeit und die aktive Partnerschaft unserer Verbündeten im Kampf gegen den Terrorismus. 

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