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Indische Finanzministerin: Eigener wirtschaftlicher Wohlstand wichtiger als US-Sanktionen

Die Finanzministerin Indiens hat erklärt, dass ihr Land sich zwar gern an die US-Sanktionen gegen andere Länder halten würde, der wirtschaftliche Wohlstand des eigenen Landes jedoch wichtiger sei. Sie betonte aber, Indien werde ein strategischer Partner der USA bleiben.
Indische Finanzministerin: Eigener wirtschaftlicher Wohlstand wichtiger als US-SanktionenQuelle: Reuters

"Indien würde gerne die US-Sanktionen einhalten, aber die Stärke seiner Wirtschaft und seine strategischen Interessen müssen an erster Stelle stehen." Das teilte die indische Finanzministerin Nirmala Sitharaman gegenüber Reuters mit. Sie sagte:

In spezifischen Fragen, die für die strategischen Interessen Indiens entscheidend sind, haben wir den Vereinigten Staaten erklärt, dass Indien ein strategischer Partner der Vereinigten Staaten von Amerika ist – und man will ja, dass ein strategischer Partner stark ist und nicht geschwächt wird.

Wir schätzen die starke Partnerschaft mit den USA, aber auch wir sollten eine starke Wirtschaft haben.

Da es nur wenige andere Anbieter von Schweröl gibt, wird die indische Ölfirma Reliance Industries trotz der strengen Sanktionen der USA gegen die venezolanische Ölindustrie nach einer viermonatigen Pause den Kauf von venezolanischem Öl wieder aufnehmen. Der Handelskrieg zwischen den USA und China hat die indische Wirtschaft stark belastet. Dies hat den Internationalen Währungsfonds veranlasst, seine Aussichten für das Wirtschaftswachstum des Landes für das Jahr 2019 zu senken. Die schwache Inlandsnachfrage unterstreicht diesen Trend. Das BIP-Wachstum des Landes ist das schwächste seit dem Jahr 2013.

Sithamaran betonte, man habe die Tür für weitere finanzpolitische Impulse nicht verschlossen, nachdem ein Infrastrukturpaket und ein Kreditprogramm im Wert von 11,1 Milliarden US-Dollar verabschiedet wurde.

Die Aufhebung des Sonderstatus der umstrittenen Region Jammu und Kaschmir und ihre Integration in die Jurisdiktion Indiens werde jedoch die wirtschaftlichen Perspektiven sowohl der betreffenden Provinz als auch des gesamten Landes verbessern, so die Ministerin. Sithamaran wies die Bedenken von Menschenrechtsgruppen zurück, die sich über die Lebensbedingungen in der Region beschwerten. Sie wies darauf hin, dass diese Organisationen zuvor, trotz der schlechten Lage der Frauen, bestimmter Kasten und nomadischer Stämme in der Region, seit Jahrzehnten geschwiegen hätten.

Anfang des Monats trafen sich der indische Premierminister Narendra Modi und der chinesische Präsident Xi Jinping in Chennai, um über die strategische Zusammenarbeit zu sprechen. Modi verkündete dabei "den Beginn einer neuen Ära in den Beziehungen zwischen Indien und China". Die USA und China haben letzte Woche ein vorläufiges Handelsabkommen abgeschlossen; ein erster Schritt, der möglicherweise das Ende des 18 Monate dauernden Handelskrieges signalisiert, der das globale Wachstum im laufenden Jahr stark beeinträchtigt hat.

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