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Trotz Taliban-Deals: Trump will Tausende Soldaten in Afghanistan belassen

Nach einem möglichen Abkommen mit den Taliban will US-Präsident Donald Trump zunächst noch Tausende amerikanische Soldaten in Afghanistan belassen. "Wir werden auf 8.600 runtergehen, und dann von dort aus festlegen, wie es weitergeht", sagte Trump am Donnerstag.
Trotz Taliban-Deals: Trump will Tausende Soldaten in Afghanistan belassenQuelle: AFP © Luke Sharrett

"Wir werden dort weiter Truppen haben", sagte er, betonte aber: "Wir werden unsere Präsenz deutlich reduzieren." Trump hat seit Langem das Ziel, die Zahl der US-Truppen in Afghanistan zu senken.

Der Präsident betonte, er werde nicht den gleichen Fehler machen wie die vorherige US-Regierung im Irak und die Truppen komplett abziehen. Die USA würden immer eine gewisse Truppenpräsenz in Afghanistan behalten, um terroristische Gefahren einzudämmen. 

Diese Aussage steht im Widerspruch zu seinen früheren Absichten, sämtliche US-Truppen aus Afghanistan abzuziehen. Spätestens bis zu den Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten von Amerika im nächsten Jahr sollten alle Soldaten abgezogen sein. Bereits im Dezember gab er die Anordnung für einen sofortigen Abzug der Hälfte der 14.000 Soldaten in dem zentralasiatischen Land, die anderen Hälfte sollte in wenigen Monaten folgen. Doch laut einigen Regierungsbeamten des Verteidigungsministeriums konnten seine Berater Trump davon überzeugen, vorerst keine Truppen abzuziehen, sondern dieses Ziel mittels eines Abkommens mit den Taliban zu erreichen.

Über die Anzahl der tatsächlich im Land verbliebenen US-Truppen herrscht einige Verwirrung, die der US-Präsident selbst verursacht hat. Offiziell befinden sich demnach nach wie vor die 14.000 Soldaten in Afghanistan, doch wie RT bereits berichtet hat, behauptete er in einem Interview am 1. Juli mit Tucker Carlson von Fox News:

Ich wollte sie alle raushaben. Und wissen Sie, ich habe viele rausgebracht. Wir waren bei 16.000. Wir sind (jetzt) runter auf etwa 9.000, was viele Leute nicht wissen. Wir haben also die Truppen in Afghanistan sehr substanziell reduziert, darüber rede ich nicht so viel, und das ist okay.

Demnach bewegt sich die US-Präsenz bereits auf dem Niveau, das auch der einflussreiche republikanische Senator Lindsey Graham fordert, der große Nähe und guten Zugang zum Präsidenten hat. Am Sonntag hatte dieser Trump noch aufgerufen, die Truppenpräsenz in Afghanistan auf nicht weniger als 8.600 Soldaten zu reduzieren. Andernfalls drohten desaströse Konsequenzen. 

Die USA und die Taliban sprechen seit Juli 2018 über eine politische Lösung des bald 18 Jahre dauernden Konflikts in Afghanistan. Dabei geht es vor allem um Truppenabzüge und Garantien der Taliban, dass Afghanistan kein sicherer Rückzugsort für Terroristen wird.

Die Gespräche sollen in innerafghanische Friedensgespräche münden. Bisher hatten sich die Taliban geweigert, mit der Regierung in Kabul zu sprechen, die sie als "Marionette" des Westens betrachten. Auch ein Waffenstillstand ist Thema. Der Sprecher des politischen Büros der Taliban, Suhail Schahin, hatte am Mittwoch auf Twitter geschrieben, die Gespräche stünden kurz vor einem Abschluss.

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(rt deutsch/dpa)

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