International

"Terrorunterstützung" – USA drohen Häfen im Mittelmeer

Der iranische Supertanker Adrian Darya-1 fährt nach dem Verlassen Gibraltars auf Mittelmeer in Richtung Osten. Die USA warnen schon einmal die dortigen Häfen: Wer das Schiff anlegen lasse, müsse wegen Terrorunterstützung mit harten Strafen rechnen.
"Terrorunterstützung" – USA drohen Häfen im Mittelmeer

Die USA haben alle Häfen im Mittelmeer davor gewarnt, den aus Gibraltar kommenden iranischen Supertanker Adrian Darya-1 andocken zu lassen. Geschäfte mit dem Schiff entsprächen einer Unterstützung von Terroristen, erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Dienstag. Jegliche Unterstützung für das Schiff könne hohe Geld- und langjährige Haftstrafen nach sich ziehen, warnte das Außenministerium.

Der Supertanker Adrian Darya-1 befindet sich laut dem auf Schiffsverkehr spezialisierten Internetportal Marinetraffic.com auf dem Weg in die griechische Hafenstadt Kalamata. Am Dienstag stellte das Schiff jedoch den dortigen Behörden zufolge noch keine offizielle Anfrage, um dort anzulegen. Der Tanker soll nach US-Angaben im Dienst der Iranischen Revolutionsgarde stehen, die von Washington als Terrororganisation eingestuft wird.

Der US-Sondergesandte für den Iran, Brian Hook, erklärte am Dienstag in New York:

Wir verfolgen die Bewegungen dieses Schiffes.

Man wolle sicherstellen, dass das Öl auf dem Tanker nicht für Irans "Terrorunterstützung" benutzt werden könne. Deshalb habe man alle Länder aufgefordert, iranischen Tankern die Durchfahrt durch nationale Gewässer und das Ankern in Häfen zu verbieten.

In der Nacht zu Montag hatte der Tanker trotz US-Interventionen nach wochenlanger Festsetzung die Hoheitsgewässer Gibraltars verlassen. Die Regierung des britischen Überseegebiets an der Südspitze der iberischen Halbinsel hatte es abgelehnt, der Anordnung eines US-Bundesgerichts auf Beschlagnahmung nachzukommen. Das Schiff war zuvor mehr als sechs Wochen in Gibraltar unter dem Vorwurf festgehalten worden, das EU-Embargo gegen Syrien zu unterlaufen. Danach hatte der Iran in der Straße von Hormus einen britischen Tanker festgesetzt.

Falls die Adrian Darya-1, die bis zur vergangenen Woche Grace 1 hieß, ihren Kurs, ihre Geschwindigkeit und ihr Ziel beibehält, würde sie voraussichtlich am Sonntag in Kalamata ankommen. Allerdings erklärte der griechische Schifffahrtsminister Ioannis Plakiotakis dem Fernsehsender Skai, dass der dortige Hafen nicht für solch große Schiffe ausgelegt sei, sodass man nicht sagen könne, ob der Tanker wirklich in Kalamata anlegen wolle.

Die USA waren 2018 illegal und im Alleingang aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen, das Teheran am Bau einer Atombombe hindern sollte. Seit dem Ausstieg setzen die Amerikaner Teheran mit massiven und vollkommen völkerrechtswidrigen Wirtschaftssanktionen unter Druck, um ein anderes Abkommen auszuhandeln. Auch die nun angedrohten Strafen gegen Mittelmeerhäfen würden einen eindeutigen Bruch des Völkerrechts bedeuten.

Mehr zum Thema - In Gibraltar festgesetzter Tanker freigegeben – trotz Blockadeversuch der USA

(rt deutsch/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.