International

Washington belegt vietnamesischen Stahl mit Einfuhrzöllen von mehr als 400 Prozent

Nach der Kritik des US-Präsidenten gegenüber Hanoi und der Anschuldigung, den US-Handelskrieg mit China auszunutzen, führen die USA hohe Zölle auf Stahl aus Vietnam ein. Hanoi wird beschuldigt, Antidumping- und Antisubventionszölle der USA umgangen zu haben.
Washington belegt vietnamesischen Stahl mit Einfuhrzöllen von mehr als 400 ProzentQuelle: Reuters

Das US-Handelsministerium hat Zölle von bis zu 456 Prozent auf bestimmte Stahlimporte aus Vietnam eingeführt. Das Land gilt als eines der wichtigsten Handelspartner der Vereinigten Staaten.

Die entsprechende Abteilung der Behörde teilte in einer Erklärung mit, dass sie korrosionsbeständige Stahlprodukte und kaltgewalzten Stahl entdeckt habe, die in Vietnam unter Verwendung von Substraten südkoreanischen oder taiwanesischen Ursprungs hergestellt wurden. Hanoi wird beschuldigt, damit die Antidumping- und Antisubventionszölle der USA umgangen zu haben.

Im Dezember 2015 und Februar 2016 wurden Zölle auf südkoreanische und taiwanesische Produkte erhoben. Seitdem stiegen die Lieferungen von korrosionsbeständigen Stahlprodukten und kaltgewalztem Stahl aus Vietnam in die Vereinigten Staaten bis April 2019 um 332 Prozent beziehungsweise 916 Prozent, so das Ministerium.

Letzte Woche kritisierte US-Präsident Donald Trump Vietnam vor dem Hintergrund des Handelskrieges als "den schlimmsten Täter von allen". In einem Interview mit dem TV Sender Fox News wurde er nach der Einführung von Zöllen für das Land gefragt. Trump sagte:

Viele Unternehmen ziehen nach Vietnam um, doch Vietnam nutzt uns noch schlimmer aus als China.

Handelsdaten zeigen, dass Vietnam als Hauptbegünstigter aus dem Zollkrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China hervorgegangen ist. Insgesamt stiegen die Exporte aus Vietnam in die USA von Januar bis Mai dieses Jahres um fast 30 Prozent. Das Land verzeichnet einen 7,9-prozentigen Anstieg seines BIP, da es Exporte nach China und in die USA steigern konnte.

Der jährliche Handelsüberschuss der südostasiatischen Nation mit den USA betrug seit 2014 mehr als 20 Milliarden US-Dollar und erreichte im vergangenen Jahr fast 40 Milliarden US-Dollar. Nach Angaben der US-Statistikbehörde Census Bureau ist das der höchste Wert seit dem Jahr 1990.

Vietnam erklärte, dass es daran arbeite, den Handelsüberschuss zu verringern. Die US-Botschaft in Hanoi verkündete diese Woche, dass sie mit den vietnamesischen Behörden in Verhandlung stehe und hoffe, dass Vietnam in naher Zukunft Schritte unternehme, um den Anliegen Washingtons konstruktiv zu begegnen.

Mehr zum Thema - Indonesisches Handelsministerium sieht im Handelskrieg zwischen USA und China "Glück im Unglück"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.