Außenminister Venezuelas spricht zu UN-Konvention – US-Diplomaten und Verbündete verlassen den Saal
"Die Mitglieder der venezolanischen Delegation hier vertreten heute die illegitime Regierung von Nicolás Maduro und können daher nicht als Sprecher des venezolanischen Volkes angesehen werden", erklärte ein Sprecher der US-Mission bei internationalen Organisationen in Wien nach dem Sturm der Diplomaten aus der Kommission für Suchtstoffe, an dem auch Vertreter aus mehreren lateinamerikanischen Ländern, aus Kanada und einigen europäischen Nationen, darunter Frankreich, teilnahmen.
Today the United States walked out of the plenary chamber as Nicolas Maduro’s illegitimate representative Jorge Arreaza addressed member states at UN meetings in Vienna—Arreaza does not speak on behalf of the Venezuelan people. pic.twitter.com/AvTSKbRJ52
— US-UN Mission Vienna (@usunvie) March 14, 2019
Arreaza forderte einen multilateralen Ansatz zur Bekämpfung der Drogen und erklärte, dass die "einseitigen wirtschaftlichen Schritte" der USA die Staatskassen dezimiert und ihr Geld entzogen hätten, das man besser zur eigentlichen Drogenbekämpfung hätte einsetzen können.
Heute ist das multilaterale Modell bedroht, und die Situation in Venezuela ist ein Beispiel dafür. Die Regierung der USA hat unser Volk mit einer militärischen Aggression bedroht, mit Gewaltanwendung, die gegen die UN-Charta verstößt", so der venezolanische Außenminister.
Die Journalistin Anya Parampil retweete einen Ausschnitt aus dem Akt der demonstrativen Flucht aus dem Saal und wies auf die Ironie in der Sache hin:
Es ist komisch, dass die USA auf diese Weise bei den Vereinten Nationen auftreten und gleichzeitig die Grundprinzipien dieses internationalen Gremiums (Souveränität & Selbstbestimmung) eklatant verletzen. Was für Kinder.
The US tried to undercut Venezuela's FM while he addresses UN member states in Vienna. It's comical that the US would grandstand at the UN in this manner while blatantly violating the international body's founding principles (sovereignty & self determination). What children. https://t.co/GN10lOxC2E
— Anya Parampil (@anyaparampil) March 14, 2019
Andere hatten eine einfachere Sicht auf den Vorgang:
— Detroit Soul (@zapataguevera) March 14, 2019
Is our entire diplomatic corps staffed by temper tantrum-throwing children these days?
— Rik B ☭ 🔭🐦 🌹 HandsOffVenezuela 🇻🇪 (@TexasBirder56) March 14, 2019
Während die Stromversorgung in Venezuela wieder gewährleistet werden kann, und die Menschen wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren, kündigte US-Außenminister Mike Pompeo an, dass "das amerikanische Volk zu den belagerten Venezolanern steht" und beschuldigte "das Maduro-Regime", ihnen den Zugang zu Nahrung, Medikamenten und – natürlich – zur Demokratie verweigert zu haben.
.@SecPompeo: "I have a message for the Venezuelan people—the American people are with you." pic.twitter.com/RLNB0iRw5Q
— The White House (@WhiteHouse) March 14, 2019
Der russische Außenminister Sergei Lawrow erklärte in Bezug auf die Unterstützung der Regierung Maduros: "Unsere Position ist unerschütterlich".
In Vienna, Russian FM Lavrov reaffirms Moscow's support for VZ's democratically elected & internationally recognized gov, saying "our position is unwavering".DC & its pawns can stage all the infantile walkouts they want, but their coup will still fail.https://t.co/G1Z4bMzYUa
— Anya Parampil (@anyaparampil) March 14, 2019
Der Vorfall am Donnerstag war nicht das erste Mal, dass US-Diplomaten den venezolanischen Außenminister verunglimpfen. Bereits letzten Monat haben sie ähnliches veranstaltet, als er in einer Rede vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und Maduro forderte.
Der selbsternannte Interimspräsident Juan Guaidó, der sich vor fast zwei Monaten zum Staatsoberhaupt Venezuelas ernannte, versprach am Montag, Maduro "sehr bald" zu entmachten und gab diesem die Schuld für die Stromausfälle.
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