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Gegen den Werteverfall: Iranische Zentralbank will vier Nullen bei Währung streichen

Die iranische Währung verlor im letzten Jahr mehr als 60 Prozent ihres Wertes. Nach dem Austritt der USA aus dem Nuklearabkommen verhängte Washington erneut Sanktionen gegen den Iran. Jetzt will der Notenbankchef kurzerhand vier Nullen bei Währungsangaben einsparen.
Gegen den Werteverfall: Iranische Zentralbank will vier Nullen bei Währung streichenQuelle: Reuters © Essam al-Sudani - RC153985B7A0

Das Weglassen von vier Nullen soll bei den iranischen Bürgern einen positiven psychologischen Effekt bewirken. Der iranische Notenbankchef, Abdolnaser Hemmati sagte am Sonntag: 

Wir haben der Regierung diesbezüglich einen Entwurf vorgelegt, und wir hoffen, dass dieser wichtige Schritt schon sehr bald umgesetzt wird. 

Seit die Sanktionen gegen den Iran wieder inkraftgetreten sind, liefern sich Washington und Teheran einen verbalen Schlagabtausch. Die iranische Währung verlor seitdem 60 Prozent an Wert. Sollten die Sanktionen den Ölexport des Iran treffen, so drohte der Iran mit Vergeltung. Für Washington ist der Iran ein "Sponsor des Terrorismus", der über "Vertreterkriege" versucht, die  islamische Revolution zu exportieren.

Am Sonntag lag der Wechselkurs des Rial bei 110.000 pro Dollar auf dem inoffiziellen Markt, so Reuters. Im November lag die Inflationsrate bei 40 Prozent. Um die Streichung der Nullen umzusetzen, müssen Regierung, Parlament und die obersten Geistlichen zustimmen. Auch 2008 wurde bereits über die Streichung von Nullen diskutiert.

Der US-Präsident Donald Trump will den Iran mit seinem "Maximalen Druck" vom Raketenprogramm abbringen. Dies aber war nicht Teil des Nuklearabkommens (JCPOA), welches die USA aufkündigten. Auch die israelische Regierung sieht das Nuklearabkommen mit dem Iran als einen legalen Weg für Teheran, seine militärische Macht auszubauen. Israel will angeblich über Informationen verfügen, wonach der Iran sein Atomwaffenprogramm niemals eingestellt hatte. 

Für die iranischen Bürger wirken die Sanktionen wie eine kollektive Bestrafung. Es fehlt an lebenswichtigen Medikamenten, die Arbeitslosenzahlen steigen, Unternehmen können monatelang keine Löhne auszahlen, Reisen ins Ausland oder ein Studium in Übersee werden unerschwinglich.

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