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Kanada hält trotz Khashoggi-Mord an Waffenverkäufen nach Saudi-Arabien fest

Der kanadische Premierminister hält es, auch angesichts des Mordes an dem saudischen Journalisten, für zu schwierig, sich von dem 15 Milliarden US-Dollar Waffendeal mit Saudi-Arabien zu verabschieden. Dies ginge zu Lasten des kanadischen Steuerzahlers.
Kanada hält trotz Khashoggi-Mord an Waffenverkäufen nach Saudi-Arabien festQuelle: Reuters

Die Hinweise verdichten sich, dass der Mord an Jamal Khashoggi geplant war. Der saudische Journalist galt als Kritiker des Königshauses Saudi-Arabiens. Aus Furcht vor Vergeltung lebte er in den USA und forderte einen Wandel in Saudi-Arabien hin zu einem politischen Islam. Anfang Oktober betrat er das saudische Konsulat in Istanbul, um Scheidungspapiere abzuholen. Danach wurde er nicht mehr lebend gesehen. Die Führung in Riad räumte ein, man hätte ihn verhört und dabei sei etwas "schief gelaufen". Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sagte

(Dieser Fall) ist für die Kanadier, für Kanada und für viele unserer Verbündeten in der ganzen Welt äußerst besorgniserregend." 

Die Waffenlieferungen aus Kanada an Saudi-Arabien einzustellen, sei aber zu kompliziert: 

Der von der vorherigen Regierung, durch Stephen Harper, unterzeichnete Vertrag macht es schwierig, diesen auszusetzen oder zu kündigen. 

Im Falle einer Aufkündigung würde Kanada ein Geschäft im Wert von einer Milliarde US-Dollar entgehen. Dies ginge zu Lasten des kanadischen Steuerzahlers. "Ich will nicht, dass Kanadier auf einer Milliarde Dollar sitzen bleiben, denn wir werden versuchen, das Richtige zu tun", führte Trudeau aus.

Vor weniger als zwei Wochen signalisierte er bereits, dass der kanadisch-saudische Waffenhandel wie gewohnt weitergehen wird, obwohl er erneut "Bedenken" über das Schicksal Khashoggis äußerte. Die CBS-Nachrichten wollen über Dokumente verfügen, laut denen die saudischen Streitkräfte 742 in Kanada gebaute leicht gepanzerte LAV-6-Fahrzeuge geliefert bekommen sollen.

Im März enthüllte das Nachrichtenportal, dass Hunderte von LAV-6 mit schweren Angriffs- und Panzerabwehrsystemen ausgestattet sein müssen. Saudi-Arabien ist einer der weltweit größten Konsumenten von westlichen Waffen. Mit den Veröffentlichungen immer neuer Details zum Mord scheinen diese Länder geteilter Meinung zu sein, ob die Aufrüstung der saudischen Kriegsmaschinerie weiterhin eine vertretbare Option darstellt. 

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