International

Aus Angst vor US-Sanktionen: Japan stellt Import von iranischem Öl vorerst ein

Japanische Raffinerien haben aufgehört, iranisches Rohöl zu kaufen. Der Schritt erfolgte vor Ablauf der von Washington festgelegten Frist zum 4. November an alle Länder, die Geschäfte mit dem Iran tätigen. Danach sollen die US-Wirtschaftssanktionen wieder wirksam werden.
Aus Angst vor US-Sanktionen: Japan stellt Import von iranischem Öl vorerst ein© Daniel Becerril / Reuters

Die Nachrichtenagentur Reutersberichtet, dass Japan den Import iranischen Öls zeitweilig eingestellt hat. In dem Medienbericht wurde der Leiter der Petroleum Association of Japan (PAJ) mit den Worten zitiert:

Ich bin der Meinung, dass jedes Unternehmen die gleiche Haltung einnimmt und vorübergehend (das Verladen) aussetzt und die Situation genau beobachtet.

Japan ist einer der größten Erdölkunden des Iran, aber auch der treueste Verbündete der Vereinigten Staaten in Asien. Während die Regierung versucht, eine Ausnahmeregelung des US-Außenministeriums zu erreichen, scheint die japanische Wirtschaft von der Kreditvergabe der USA abhängig genug zu sein, um die Besitzer lokaler Raffinerien besonders vorsichtig zu machen.

Reuters bestätigt die Stimmung und stellt fest, dass sich viele japanische Raffinerien mit der Realität abgefunden hätten, den Import des iranischen Rohöls einstellen und stattdessen anderswo nach Rohstoffen suchen zu müssen. Der Iran macht derzeit fünf Prozent des japanischen Rohöleinkaufs aus. Laut PAJ-Chef Takashi Tsukioka wird Tokio versuchen, trotz der Sanktionen ein gutes Verhältnis zu Teheran aufrechtzuerhalten. Wie realistisch das ist, bleibt abzuwarten.

Als der Iran das letzte Mal mit Sanktionen belegt wurde, drosselte Japan seine Importe von iranischem Rohöl nur. Vollständig wurde der Einkauf jedoch nicht eingestellt. Nun scheint es so, als sehen die Japaner keine andere Möglichkeit, außer es gelingt ihnen noch, japanischen Raffinerien eine Ausnahmeregelung in Washington zu erwirken. Bisher hielten sich US-Beamte bedeckt, was die Möglichkeit zur Gewährung von Sanktionsbefreiungen angeht. Die Entscheidung darüber sei von Fall zu Fall individuell, wie es in einer früheren Erklärung des US-Außenministeriums dargelegt wurde.

Mehr zum Thema - Gegen die Dollar-Waffe: Iranische Zentralbank setzt auf Yuan

Obwohl Japan neben Südkorea ein wichtiger Abnehmer von iranischem Rohöl ist, ist China zurzeit das Land, auf das Teheran die meisten Hoffnungen gesetzt hat. Ein iranischer Analyst erklärte gegenüber der Financial Times im Juli:

Wenn China [...] das iranische Öl kauft, können wir den USA widerstehen. […] China ist das einzige Land, das die USA von sich weisen kann.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.