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Planmäßig und erstmalig – Details zum russischen Großmanöver im Mittelmeer

Die gemeinsamen planmäßigen Übungen der russischen Flotte und Luftwaffe im Mittelmeer lösen im Westen gewohnte Ängste aus. Inwieweit die neuen Schiffe die zehn russischen Schiffe im Mittelmeer verstärken, ist unklar. Das Pentagon reagiert gelassen.
Planmäßig und erstmalig – Details zum russischen Großmanöver im MittelmeerQuelle: Sputnik

Vom 1. bis 8. September werden im Mittelmeer großangelegte gemeinsame Manöver russischer Militärflotte und Luftwaffe stattfinden. Daran werden 26 Militär- und Begleitschiffe sowie 34 Flugzeuge teilnehmen. Für die Übungen kommen Schiffe mehrerer Flottenverbände zusammen. Das Flaggschiff der Gruppierung sei der Raketenkreuzer "Marschall Ustinow", teilte der Oberbefehlshaber der russischen Marine Wladimir Koroljow mit.

Ziel der Übungen sei die Erhöhung der Einsatzbereitschaft für die Aufgaben der U-Boot- und Luftabwehr, der Verteidigung der Kommunikation bei Seewegen sowie beim Anti-Piraten-Kampf und Hilfe in Seenot. Außerdem werden Schießübungen verschiedener Raketen- und Artilleriesysteme durchgeführt.

Im internationalen Luftraum werden sich rund 30 Flugzeuge an Lehrübungen beteiligen, darunter der strategische Raketenträger TU-160, die Anti-U-Boot-Flugzeuge Tu-142mk und Il-38 sowie die Zerstörer Su-33 und Su-33sm der Marine-Luftwaffe", teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Nur Übung oder Syrien-Schild? 

Die russischen Behörden betonen, dass die Übungen im Einklang mit internationalem Recht erfolgten und alle in solchen Fällen üblichen Sicherheitsvorkehrungen für den internationalen Schiffsverkehr getroffen worden seien. Derartige gemeinsame Übungen der See- und Luftflotte im Mittelmeer seien die ersten ihrer Art. Die Kriegsschiffe werden nach Angaben des Ministeriums für die Übungen von Flottenverbänden der Nordflotte, der Ostseeflotte, Schwarzmeer- und Kaspischen Flotte abgezogen. Nach dem Ende der Manöver würden die Schiffe an ihre Positionen in heimlichen Gewässern zurückkehren.

Einen Zusammenhang zwischen den Übungen und der syrischen Offensive in der westlichen Provinz Idlib konnte das russische Außenministerium nicht erkennen. "Ich denke nicht, dass sie damit etwas zu tun haben. Laut Informationen, die ich im Moment habe, sind es planmäßige Übungen. Jedenfalls befindet sich Idlib nicht an der Mittelmeerküste", sagte der stellvertretende Außenminister Sergej Bogdanow Journalisten bei einem Presseauftritt.

Der russische Admiral Sergej Walujew wies jedoch darauf hin, dass die Anwesenheit solch großer Gruppierung russischer Schiffe notwendig sei, um die Aggression gegen Syrien zu verhindern und Schläge der Marschflugkörper "Tomahawk" gegen Objekte syrischer Infrastruktur zu neutralisieren. Walujew befehligte 2001 bis 2006 den Baltischen Flottenverband. 

USA ziehen Raketenträger um Syrien zusammen

Entgegen alarmistischen Stimmen mancher Westmedien, fiel die offizielle Reaktion aus dem Pentagon auf die russischen Übungen im Mittelmeer zurückhaltend aus. Die US-amerikanische Militärbehörde hoffe, dass die russischen Schiffe sich "sicher und professionell" verhielten, teilt die Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit. Das Pentagon sei über die Pläne der Russen gut informiert, sagte der Pressesprecher Erik Paion. 

Die US-Marine ist traditionell im Mittelmeer und auf internationalen Seewegen präsent, handeln wir in internationalen Gewässern frei wie jedes andere Land. Damit hoffen wir, dass die russischen Schiffe im Mittelmeer die Sicherheitsvorkehrungen und internationale Normen achten und sich insgesamt professionell verhalten werden", sagte er. 

Die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa wies jedoch in Zusammenhang mit den Hinweisen auf eine mögliche Anwendung der Chemiewaffen in der Region Idlib darauf hin, dass das US-Militär in der Lage ist, innerhalb eines Tages Gefechtsbereitschaft für Raketenschläge auf Syrien zu entwickeln. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums erreichte am 25. August der Zerstörer der US-Marine "Ross" die Gewässer des Mittelmeers. Es war jenes Schiff, von dem im April 2017 die Tomahawk-Raketen auf die syrische Luftwaffenstützpunkt Schairat abgefeuert wurden. Auch diesmal sei er mit 28 Raketen bestückt. Der Zerstörer USS Sullivans halte sich mit 56 Raketen im Persischen Golf auf. Der strategische Bomber B-1B der US-Luftwaffe sei mit 24-Luft-Boden-Marschflugkörper vom Typ JASSM sei auf die Al Udeid Air Base in Katar verschickt worden, so die russische Militärbehörde. 

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