International

Neuer Terror in Afghanistan: USA suchen Hilfe bei Taliban im Kampf gegen den IS

Amerikaner suchen gemeinsam mit der afghanischen Regierung Hilfe bei den Taliban, um sich der extrem brutalen ISKP-Terrorgruppe in Afghanistan zu entledigen, In Katar fand dazu ein erstes Treffen statt. Die Zahl ziviler Opfer und die Kriegskosten steigen weiter.
Neuer Terror in Afghanistan: USA suchen Hilfe bei Taliban im Kampf gegen den IS Quelle: Reuters © Finbarr O'Reilly

Offizielle der US-Regierung trafen sich letzte Woche mit Taliban-Anführern in Katar, um die Ausbreitung der Terrororganisation IS zu verhindern. Die Kosten des bereits 14 Jahre andauernden Kriegs in Afghanistan beziffern die USA auf rund 1,07 Billionen US-Dollar. Davon floss wohl auch ein Teil in den Irak-Krieg. Zu den Kriegskosten zählen auch Folgekosten für Verletzte und Veteranen. Diese werden sich in den nächsten 40 Jahren auf eine weitere Billion Dollar belaufen. Nach den Anschlägen des 11. Septembers griffen die USA die Taliban in Afghanistan an und suchten dabei auch nach dem damaligen Al-Kaida Anführer Osama bin-Laden. 

US-Präsident Donald Trump hat immer wieder die hohen Kosten amerikanischer Präsenz in Afghanistan angeprangert, zuletzt jedoch die Zahl der US-Truppen selbst weiter aufgestockt. Der Fokus der Trump-Regierung liegt auf dem Kampf gegen die Terroristen in Afghanistan, nicht im Wiederaufbau. Trump versprach, Druck auf Pakistan auszuüben, den Kampf gegen Terrorzellen an der Grenze zu Afghanistan aufzunehmen. Im Januar verkündete das Pentagon, noch mehr Drohnen nach Afghanistan zu entsenden. 

Im Bezirk von Achin ließ Trump die "Mutter aller Bomben" auf ISIS-Stellungen abwerfen. Die ISKP (Islamic State Khorasan Province) machte sich später über diesen Versuch in einem Video lustig. 

Terror als Mittel gegen den Terror 

Der IS rief Kämpfer dazu auf, Syrien und den Irak zu verlassen und sich nach Afghanistan zu begeben. Eine erste Verhaftung eines IS-Kämpfers europäischer Abstammung in Afghanistan legte Zeugnis der Ausbreitung der Terrororganisation ab. Über 10.000 Kämpfer soll die ISKP derzeit zählen, die einst der Tehreek-e-Taliban (TTP) aus Pakistan angehörten. Pakistan bestreitet diesen Ursprung. Mehrheitlich aus nicht-afghanischen Kämpfern zusammengesetzt, hat die ISKP einen Ruf äußerster Brutalität. Ihre Opfer werden gekidnappt, vergewaltigt, geköpft, auf Sprengstoff sitzend hingerichtet. Ende 2017 verübte die ISKP sieben Anschläge in Kabul innerhalb von drei Monaten, ein Trend, der sich 2018 fortsetzte. 

Einem Bericht der UNAMA (United Nations Assistance Mission in Afghanistan) zufolge, kamen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mehr Zivilisten durch den Terror in Afghanistan ums Leben als zuvor insgesamt in den Jahren seit 2009. Damals begann man mit der statistischen Erfassung. 2018 kamen durchschnittlich neun Zivilisten am Tag durch den Konflikt in Afghanistan ums Leben, darunter zwei Kinder. Insgesamt kamen 1.692 Menschen um, 3.430 wurden verletzt. Also werden durchschnittlich pro Tag 19 Zivilisten verletzt. Am gefährlichsten ist es in Kabul, Nangarhar, Faryab, Helmand und Kandahar. Den ausgehandelten Feuerpausen folgten lediglich die Taliban, jedoch nicht die ISKP. Zu den Angriffszielen der ISKP zählen vor allem auch Schulen und Ausbildungsstätten. 

Zum ersten Mal tauchte der IS in Afghanistan 2014 auf. Die ISKP deklarierte die historische Khoarasan-Region zu ihrem afghanisch-pakistanischen Sitz. Die pakistanischen Taliban beschworen ihre Verbundenheit mit dem IS und verhalfen dem IS-Netzwerk in Afghanistan zu neuen Rekruten. Alle Versuche, den Zusammenschluss der Salafisten in der Region zu verhindern, schlugen fehl. Die Taliban machen jetzt in den sozialen Medien über Facebook und Telegram Stimmung gegen die ISKP. In einem Taliban-Video von 2017 spricht ein Überläufer des ISKP über die "kriminellen Machenschaften der Organisation", welcher er den Rücken kehrte. In der Region Jowzjan überließen es die Amerikaner bereits den Taliban, gegen den IS zu kämpfen.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.