International

Telefonstreich enthüllt: US-Eliteuni Yale trainiert Nawalny - "Um Russland zu verbessern"

Ein russisches Telefonstreich-Duo, will jüngst mit dem Manager eines Stipendienprogramms an der Yale-Universität telefoniert haben. Er scherzte und prahlte, Nawalny zu der Oppositionsfigur Russlands gemacht zu haben, für die er mancherorts gehalten wird.
Telefonstreich enthüllt: US-Eliteuni Yale trainiert Nawalny - "Um Russland zu verbessern"

Am Sonntag stellten die bekannten russischen Telefonscherzbolde "Vovan und Lexus" ein neues Audio vor. Sie behaupten, diesmal ein offenes Gespräch mit Timothy Stumph, dem stellvertretenden Leiter des Maurice R. Greenberg World Fellows Program an der Yale-Universität geführt zu haben. Dieses viermonatige Programm richtet sich an internationale Bewerber als aufstrebende Führungskräfte. Im Jahr 2010 besuchte schon die russischen Oppositionsfigur Alexej Nawalny den Kurs.

Die Echtheit der Aufnahme ist nicht verifiziert, auch ist unklar, ob sie nachbearbeitet wurde oder nicht. In dem 10-minütigen Telefonat gibt sich einer der Witzbolde als polnischer Bildungsminister Jarosław Gowin aus. Ohne Argwohn antwortet ihm der Programmleiter, der sich in der Aufnahme als Stumph zu erkennen gibt.

"Vielleicht wurde ja Nawalny durch Ihr Programm zum Revolutionär", vermutete der Anrufer. Lachend hört man seinen Gesprächspartner:

"Ich schätze, darauf können wir etwas stolz sein. Auch wenn ich nicht glaube, dass es der Kreml wertschätzen kann."

Auf die Frage, ob Nawalny in Yale darin unterrichtet wurde, "wie man Russland zerstört", antwortete der Gegenüber am anderen Ende der Leitung frohen Mutes: "Ich meine ja! Nun ja, zerstören hoffentlich nicht, aber 'verbessern' könnte man sagen, ja."

Er pflichtet der Vermutung des Anrufers bei, dass das Yale World Fellows Programm gegen die russischen Behörden gerichtet ist: "Deshalb habe ich auch jede Hoffnung aufgegeben, jemals ein russisches Visum zu bekommen. Die würden mich nie in ihr Land lassen", lachte er.

Dann sprachen sie auch über eine weitere "prominente" Figur dieser russischen Opposition, die dieses Programm ebenfalls absolvieren möchte: Leonid Wolkow. Wolkow ist einer von Nawalnys engsten Mitarbeitern, der als leitender Manager seiner Kampagnen hervortat. Nawalny selbst nominierte ihn nun für die Teilnahme an dieser elitären Weiterbildungsmaßnahme.

Wolkow hatte bereits bestätigt, dass er im August dieses Jahres ein Yale-Stipendiat werden wird:

"Es ist ein sehr prestigeträchtiges Programm. Ich bin stolz, dass ich es [durch den Auswahlprozess] geschafft habe, und hoffe, dass es nützlich und interessant sein wird", schrieb Wolkow auf seiner Webseite.

"Unsere Erwartungen an ihn sind sehr hoch", hört man offenbar Stumph antworten. Und er merkt noch an, dass er Wolkow schon persönlich getroffen habe und ihn "wirklich gern mochte".

Er versichert, dass Wolkow darin geschult werden wird, "sich noch wirksamer als Führungspersönlichkeit darzustellen", um die "Ideen der Demokratie in Russland" zu fördern.

Der Angerufene erläutert, dass Yale zweifellos ein strenges und exklusives Auswahlverfahren für seine internationalen Stipendiaten habe, wenn doch jedes Jahr lediglich 16 von mehreren tausend Bewerbern ausgewählt werden. Wolkow sei dafür ein wertvoller "Kandidat, mit seinem Hintergrund in der russischen Opposition".

Die Scherzbolde "Vovan und Lexus", die eigentlich Wladimir Kusnezow und Alexej Stoljarow heißen, haben durch ihre Streiche mit Politikern und Promis Berühmtheit erlangt. So narrten sie etwa die US-Kongressabgeordnete Maxine Waters und den britischen Popstar und Aktivisten Elton John. Mit ihrer Raffinesse haben sie es zu einer eigenen Show auf einem russischen Fernsehsender gebracht.

Wolkow und Nawalny wurden in Russland als Aktivisten gegen die Regierungspolitik und Organisatoren von Protestkundgebungen in Moskau und anderen Städten bekannt. Beide wurden mehrfach festgenommen, weil sie gegen Regeln des Versammlungsrechtes verstoßen hatten.

Seinen größten Erfolg erreichte Nawalny im Jahr 2013, als er mit 27 Prozent der Stimmen den zweiten Platz bei den Bürgermeisterwahlen in Moskau belegte. Wegen seiner rechtskräftigen Bewährungsstrafe in einem medienträchtigen Veruntreuungsfall wurde er von der Kandidatur zur Präsidentschaftswahl im Jahr 2018 ausgeschlossen.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.