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Nach Singapur-Gipfel mit Trump: Kim Jong-un zu Besuch in Peking

Nach seinem historischen Treffen mit dem US-Präsidenten Donald Trump in Singapur ist das nordkoreanische Staatsoberhaupt Kim Jong-un in Peking eingetroffen. Dort stehen unter anderem Gespräche mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping auf der Agenda.
Nach Singapur-Gipfel mit Trump: Kim Jong-un zu Besuch in Peking Quelle: Reuters © Reuters

Eine Woche nach dem Gipfeltreffen zwischen Nordkoreas Staatsoberhaupt Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump in Singapur kommt Kim nach Peking. Der nordkoreanische Staatschef soll am Dienstag und Mittwoch in der Hauptstadt der Volksrepublik China Gespräche führen. Dies ist bereits seine dritte Reise ins Reich der Mitte in diesem Jahr. Es wird erwartet, dass Kim die chinesische Führung über die Ergebnisse des Singapur-Gipfels informiert.

Sogar chinesische Staatsmedien hätten diesmal den Besuch aus Pjöngjang angekündigt, berichtet die englischsprachige südkoreanische Tageszeitung Korean Times. Dieser Schritt wird als sehr ungewöhnlich betrachtet, zumal Peking in der Vergangenheit Besuche von Kim stets erst dann bestätigte, nachdem der nordkoreanische Staatschef das Land wieder verlassen hatte. Weitere Details aber wurden nicht bekannt.

Enge Beziehungen wieder zwischen China und Nordkorea   

Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, landete am Dienstag am Pekinger Flughafen ein nordkoreanisches Flugzeug mit Kim oder einem anderen hochrangigen Nordkoreaner an Bord. Auch um das Pekinger Staatsgästehaus wurden erhöhte Sicherheitsmaßnahmen registriert.  

China ist Nordkoreas wichtigster Verbündeter. Jahrelang waren die bilateralen Beziehung jüngst allerdings angespannt infolge der Atom- und Raketentests Pjöngjangs, die Peking scharf kritisierte, und der von China als größtem Handelspartner umgesetzten internationalen Sanktionen. Mittlerweile haben sich beide Seiten einander wieder angenähert und eine enge Abstimmung verabredet. Kim Jong-un hatte Ende März zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt 2011 überraschend China besucht und die alte Freundschaft zwischen beiden Ländern wiederbelebt. Wenige Wochen später folgte ein weiteres Treffen mit Xi Jinping in der chinesischen Hafenstadt Dalian.

China als der große Gewinner des Singapur-Gipfels

Viele Beobachter sehen das Reich der Mitte als einen heimlichen Gewinner des Treffens zwischen den USA und Nordkorea. Peking will weder nordkoreanische Atomwaffen noch US-Truppen vor der eigenen Haustür. Insofern hätte der Gipfel in Singapur aus chinesischer Sicht kaum besser laufen können. Kim Jong-un bekräftigte, die Denuklearisierung voranzutreiben zu wollen. Trump kündigte derweil an, gemeinsame Militärmanöver mit Südkorea in der Region vorerst einzustellen.

Bereits vergangene Woche hatte Peking die Ergebnisse gelobt, die die USA und Nordkorea in ihren Verhandlungen erreicht haben. Der Gipfel in Singapur habe den Weg für eine "friedliche Beilegung" des Atomkonflikts geebnet, sagte der chinesische Außenminister Wang Yi während eines Treffens mit seinem US-Kollegen Mike Pompeo in der Hauptstadt der Volksrepublik. Die Gespräche zwischen Kim und Trump seien von "historischer Bedeutung" gewesen. Pompeo kam in weiterer Folge auch mit Chinas Präsidenten Xi Jinping zusammen. 

China hatte bereits einen symbolischen Sieg errungen, bevor Trump und Kim Jong-un am vergangenen Dienstag zu ihrem historischen Handschlag ansetzten. Der nordkoreanische Staatschef und dessen Delegation waren mit Sondermaschinen der chinesischen Fluggesellschaft Air China nach Singapur gereist. Mit den chinesischen Flugzeugen ging es für Kim dann auch zurück in Richtung Heimat, was als Zeichen dahingehend gewertet werden kann, wie sehr er Peking vertraut.

USA haben Pläne für gemeinsames Militärmanöver mit Südkorea gestoppt

Derweil kündigten die USA an, alle Planungen für ein ursprünglich geplantes größeres gemeinsames Militärmanöver mit Südkorea im August gestoppt zu haben. Das teilte das Pentagon am Montagabend mit. Auch das südkoreanische Verteidigungsministerium bestätigte die Entscheidung, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.

Pentagon-Sprecherin Dana White erklärte, die Planungen für das Manöver mit dem Namen "Ulchi Freedom Guardian" seien ausgesetzt worden. Man sei noch dabei, weitere Schritte zu koordinieren. Über in Rede stehende spätere Militärübungen sei noch nicht entschieden worden.

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(rt deutsch/dpa)

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