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Donald Trump vor Treffen mit Kim: "Bin sehr gut gerüstet und brauche nicht viel vorzubereiten"

Der US-Präsident sagte am Donnerstag, er sei sehr gut auf den anstehenden Gipfel mit Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un in Singapur vorbereitet. Auch dessen Einladung in die USA sei möglich. Seinen japanischen Gast Shinzo Abe versuchte er derweil zu beruhigen.
Donald Trump vor Treffen mit Kim: "Bin sehr gut gerüstet und brauche nicht viel vorzubereiten" Quelle: Reuters © Kevin Lamarque

Donald Trump erklärte während einer Pressekonferenz mit seinem japanischen Amtskollegen Shinzo Abe: 

Ich bin sehr gut gerüstet. Ich denke nicht, dass ich viel vorbereiten muss. Es geht um die Einstellung, es geht einfach um die Bereitschaft, dies zu schaffen. 

Am Dienstag, dem 12. Juni, wird Donald Trump den Planungen zufolge in Singapur auf Kim Jong-un treffen. Die atomare Abrüstung selbst könnte sich in weiterer Folge aber hinziehen. Der US-amerikanische Präsident schloss auch nicht aus, Kim Jong-un zu einem späteren Zeitpunkt in die USA einzuladen.

Das bevorstehende Treffen rankt sich um die atomare Abrüstung Nordkoreas. Während Südkorea gespannt auf eine Annäherung mit Nordkorea hofft und sich die Finanzinstitutionen auf mögliche Geschäfte mit Nordkorea vorbereiten, flog der japanische Premierminister Shinzo Abe nach Washington, um sicherzugehen, dass Donald Trump von seiner harten Politik gegen Nordkorea nicht grundsätzlich abrückt.

Während der Raketentests Pjöngjangs im Herbst des Vorjahres war die Gefahr aus Nordkorea in den japanischen Medien und innerhalb der Regierung Abes allgegenwärtig. Diese lenkte auch von Skandalen um seine Person ab und bescherte ihm in vorgezogenen Neuwahlen die Wiederwahl. 

Diskriminierung von Koreanern in Japan 

In Japan leben heute rund 600.000 Koreaner, viele von ihnen sind die Nachkommen von Zwangsarbeitern im Zweiten Weltkrieg. Von diesen gelten etwa 150.000 als Nordkorea-treu. Die Koreaner sind in Japan oft Schikanen ausgesetzt. Kinder, die in koreanischen Schulen der Organisation "Chongryon" lernen, der Pjöngjang-nahen Vereinigung koreanischer Bürger in Japan, und deren Zugehörigkeit durch ihre Schuluniformen erkennbar ist, werden auf der Straße beschimpft. Die Schulen bekommen Hassbriefe und Drohanrufe. Berichten zufolge wurden mehrfach auch Schülerinnen belästigt. Auf Demonstrationen wurden die koreanischen Einwohner Japans als "Kakerlaken" bezeichnet. 

Shinzo Abe fürchtet die Unterzeichnung eines Friedensabkommens, welches den Korea-Krieg formal beenden würde. Er sprach in diesem Zusammenhang bereits von einem "dramatischen Ereignis". Südkorea und Nordkorea hatten diesbezüglich auch bereits eine Erklärung unterzeichnet. Der Korea-Krieg endete 1953 lediglich in einem Waffenstillstand. Donald Trump erklärte dazu: 

Sicher könnten wir ein Abkommen unterzeichnen und wir sehen uns das an. Aber das ist erst der Beginn. Auch wenn es komisch klingt, ist das der einfache Teil. 

Shinzo Abe macht nordkoreanische Entführungen zum Thema 

Letztlich hoffe Trump auf eine Normalisierung der Beziehungen mit Nordkorea. Shinzo Abe wies Donald Trump jedoch auf mehrere Fälle hin, in denen Nordkorea japanische Staatsangehörige verschleppt haben sollen. Nach einer offiziellen Zahl der japanischen Regierung wurden zwischen 1977 bis 1983 insgesamt 17 Japaner nach Nordkorea verschleppt, acht Männer und neun Frauen. Die Dunkelziffer könnte jedoch in die Hunderte gehen.

Die nordkoreanische Regierung bestätigte bislang selbst 13 Entführungen. Einige der entführten Japaner sollten den Geheimdienstlern des Landes Japanisch beibringen. Die älteren Entführten dienten womöglich dem Identitätsklau. Japanische Nationalisten, denen auch Shinzo Abe nahesteht, machen sich die Entführungen zunutze, um ihre Forderung zu untermauern die Verfassung abzuändern. Diese schränkt Japans Aufrüstung ein und verbietet den Kriegseintritt. Am 15. Oktober 2002 ließ Pjöngjang fünf der entführten Japaner wieder ausreisen. 

Vor seinem Treffen mit Trump retweetete Shinzo Abe versehentlich einen Tweet des US-Präsidenten, in dem dieser einen US-Senator kritisierte. 

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