International

Exklusiv-Interview: MH17-Ermittler versuchen an Sekundärschäden "Nachweis" zu konstruieren

Im jüngsten Untersuchungsbericht zum tragischen MH17-Absturz heißt es, die Ursache sei eine vom russischen Militär stammende Rakete gewesen. Dieser Version widersprechen viele Experten und Beobachter. RT Deutsch sprach mit dem ehemaligen Flugkapitän und Autor Peter Haisenko.
Exklusiv-Interview: MH17-Ermittler versuchen an Sekundärschäden "Nachweis" zu konstruierenQuelle: Reuters © Michael Kooren / Reuters

Das von den Niederlanden geleitete Gemeinsame Ermittlerteam (engl.: Joint Investigation Team JIT) hat am Donnerstag auf einer Pressekonferenz verkündet, dass die Maschine der Malaysia Airlines auf dem Flug MH17 über der Ukraine von einer Rakete getroffen wurde, die von einer militärischen Einheit aus dem Westen Russlands stamme.

Was sagen sie zu den vom JIT präsentierten Ermittlungsergebnissen?

Das ist eine alte Klamotte aufgewärmt. Und darüber muss man sich auch nicht wundern, da die Fußball-WM in Russland bevorsteht. Die MH17-Untersuchungsergebnisse reihen sich ein in weitere, beweislose Vorwürfe gegen Russland, darunter die Skripal-Affäre, Giftgas in Ost-Ghouta und so weiter.

Und noch etwas zu dem Zeitpunkt. Wie zufällig findet gerade jetzt die NATO-Großübung "Saber Strike" statt? Das Ganze ist eine Art „Gesamtkunstwerk“, womit die WM kontaminiert werden soll.

Mehr lesen - Im Schutz der Fußball-WM: Spekulationen über bevorstehende neue Offensive der Ukraine im Donbass

Klingt das nicht ein wenig verschwörungstheoretisch?

Mag sein, dass das so interpretiert wird. Aber die heute präsentierten Erkenntnisse, die von vielen Stellen ungeprüft aufgegriffen werden, basieren auf falschen Grundannahmen.

Sie meinen die Annahme, dass eine russische Buk zu dem Absturz führte?

In der Tat. Ich habe mehrfach darauf verwiesen, dass der Beschuss von einer ukrainischen Su 25 stammte und vertrete diese Ansicht nach wie vor. Zu den dafür vorliegenden Indizien gehört, dass das Cockpit 28mm große Löcher aufweist, die von Maschinengewehren stammen. Das bezeugt u.a. auch ein kanadischer Experte und lässt sich sogar an dem in den Niederlanden aufgestellten Mockup sehen.

Zahlreiche Militärexperten haben ebenfalls ausgesagt, dass es keine Buk gewesen sein kann. Dennoch basieren alle Vorwürfe gegen Russland auf diesen Aussagen.

Ist es nicht möglich, dass Boden-Luft-Raketen ähnliche Löcher verursachen?

Nein, das ist ausgeschlossen. Der "Endbericht" des JIT beschreibt sehr exakt, welche Schadensbilder durch eine Buk entstehen können. Diese Waffe verstreut kleine unregelmäßige Projektile (5 - 20 Gramm), die mit bis zu 20-facher Schallgeschwindigkeit auftreffen und eher unregelmäßige kleine Löcher verursachen. 

Interessant an dem "Bericht" hierzu ist, dass ausgerechnet die Teile am Mockup fehlen, die diese Einschlagslöcher dokumentieren sollen. Es sind die Teile oberhalb des Kapitänssitzes. Das heißt, man versucht hier an Sekundärschäden wie an den Cockpitfenstern einen "Nachweis" zu konstruieren. 

Nicht zu vergessen, dass es Bilder gibt vom Kapitän und seinem Sitz mit ebendiesen runden ca. 28mm Einschüssen. Der Witwe des Kapitäns ist verboten worden, den Leichnam zu sehen.

Wie gesagt, der Bericht ist das Papier nicht wert, auf dem er geschrieben ist. Es ist ein politischer Bericht. Ich hatte eine Einladung der niederländischen Kriminalpolizei zu dem Thema. Die Beamten und ein Australier waren mit mir einer Meinung, sagten aber, dass es unwahrscheinlich sein wird, dass diese Wahrheit veröffentlicht werden darf. Die Ukraine hat ja auch hierzu ein Vetorecht.

Mehr lesen - Dokument der Verzweiflung: Rebecca Harms hetzt gegen Russland als WM-Gastgeber

Vergessen wir nicht, dass Sanktionen gegen Russland wegen MH17 verhängt worden sind. Wie würden die dann dastehen, wenn die Wahrheit ans Licht käme? Ich wiederhole mich: Das gehört zu einem Gesamtkunstwerk gegen Russland, beziehungsweise gegen Putin und jetzt muss verhindert werden, dass Millionen Besucher der WM ein ganz anderes Bild von Russland mit nachhause bringen, als es von unseren Medien und der Politik gezeichnet wird. 

Vielen Dank für das Interview.

Den Hergang des Unglücks am 17. Juli 2014 beschrieb Peter Haisenko folgendermaßen in dem Online-Magazin Anderweltonline.com:

Eine oder auch zwei ukrainische SU 25 haben zuerst aus einigen Kilometer Entfernung eine Luft-Luft-Rakete vom Typ R 60M von hinten auf die Boeing abgefeuert und den rechten Motor getroffen ebenso, wie Schrapnelle dieser Angriffswaffe im unteren mittleren Rumpf eingeschlagen sind.

Wenige Sekunden später begann dann der direkte Beschuss von rechts hinten, der den Flügel streifte, die vordere Sektion – und hier vor allem das Cockpit – traf und die Piloten sofort tötete. Wie jetzt durch die Untersuchung der Wrackteile belegt ist, fand dieser Beschuss statt mit der zweiläufigen 30-mm-Kanone einer SU 25, Typ GSch-302 /AO-17A, aus einer Entfernung von etwa 500 Metern. Obwohl die Piloten bereits tot waren, ist die B 777 nicht sofort abgestürzt, sondern mit niedriger Geschwindigkeit steuerlos in einer Sinkflugkurve weitergeflogen. Daraufhin erfolgte ein zweiter Anflug der SU 25 und Beschuss der vorderen Sektion von der anderen Seite.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.