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Korea-Krise "im Alleingang gelöst" – Republikaner nominieren Trump für Friedensnobelpreis

Kein Witz: Donald Trump wurde von Republikanern für den Friedensnobelpreis 2019 nominiert. Trumps Drohungen mit Sanktionen und Krieg seien ihnen zufolge der "einzige Grund" dafür, dass Pjöngjang sich mit Seoul versöhne und auf die Entnuklearisierung zusteuere.
Korea-Krise "im Alleingang gelöst" – Republikaner nominieren Trump für FriedensnobelpreisQuelle: AFP

Trump sollte "den Friedensnobelpreis 2019 in Anerkennung seiner Bemühungen erhalten, den Koreakrieg zu beenden, die Koreanische Halbinsel zu denuklearisieren und Frieden in die Region zu bringen", empfahl der Nominierungsbrief, den der Republikaner Luke Messer an das norwegische Nobelpreiskomitee richtete.

Der Brief wurde von weiteren 17 Republikanern unterzeichnet, die sich niemanden vorstellen könnten, der es "mehr verdient" hätte als Trump, die prestigeträchtige Auszeichnung für seine "unermüdliche Arbeit für den Frieden in unserer Welt" zu erhalten.

"Präsident Trumps Politik des Friedens durch Stärke funktioniert und bringt Frieden auf die Koreanische Halbinsel", heißt es in dem Brief.

"Die starke Führung des Präsidenten ist der einzige Grund, warum Nordkorea jetzt an den Verhandlungstisch kommt, und er verdient Anerkennung für diesen beispiellosen Fortschritt in Richtung Frieden", erklärte Messer.

Während der Schritt von einer Reihe von US-Politikern begrüßt wurde, die Trumps Rolle bei der Lösung der Krise nach Monaten des Nordkorea-Bashings zuzustimmen scheinen, fragte sich der Demokrat Steve Cohen, ob der US-Präsident "seine Leute angewiesen hat, den 'Nobelgesang' anzustimmen".

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"Er ist ein schamloser Selbstdarsteller, der beim bösartigen Roy Cohn lernte!", tweetete das Mitglied des Repräsentantenhauses. Damit bezog er sich auf den amerikanischen Rechtsanwalt, der Senator Joseph McCarthys Untersuchungen über angebliche kommunistische Aktivitäten in den Vereinigten Staaten führte.

Nachdem Nordkorea den Wunsch geäußert hatte, eine Annäherung an seinen südlichen Nachbarn zu suchen, beanspruchte Trump den Erfolg sofort für sich. Der Versöhnungsprozess gewann nach Kim Jong-uns Neujahrsansprache an Fahrt, in der er die Absicht Pjöngjangs ankündigte, den jahrzehntelangen Konflikt auf der Koreanischen Halbinsel zu beenden.

Der US-Präsident glaubt, dass sein diplomatischer Stil des "maximalen Drucks" und der Einschüchterung die Wende gebracht und Nordkorea somit letztendlich an den Verhandlungstisch gezwungen habe. Neben einer Reihe von erstickenden Wirtschaftssanktionen gegen den Norden scheute Trump auch nie davor zurück, die Führung Pjöngjangs direkt zu bedrohen.

Tweets wie "Mein atomarer Knopf ist größer als Deiner" und "Militärische Lösungen stehen bereit. Geladen und entsichert, sollte Nordkorea sich unklug verhalten" wie auch seine Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr, in der er drohte, Nordkorea "total zu zerstören", wenn es nicht den Forderungen Washingtons nachkomme, werden höchstwahrscheinlich in die Geschichte eingehen.

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Während viele Beobachter glauben, dass der Frieden auf der Koreanischen Halbinsel hauptsächlich durch die direkten Verhandlungen zwischen beiden Koreas möglich geworden sei, sagte der südkoreanische Präsident Moon Jae-in am Montag, dass Trump "den Nobelpreis gewinnen kann", solange die Koreaner dafür Frieden erhielten.

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Trump wäre trotz seiner kriegstreiberischen Rhetorik jedoch nicht weniger umstritten als der Preis, den Barack Obama bereits in den ersten Monaten seiner ersten Amtszeit gewann - bevor er in den folgenden sechs Jahren sieben Länder bombardierte. Vor Obama erhielten drei US-Präsidenten die Auszeichnung: Theodore Roosevelt, Woodrow Wilson und Jimmy Carter.

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