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Das Eis bricht: Katastrophen-Reaktor in Fukushima läuft aus

Mit einer Barriere aus Eis wollte die Betreiberfirma des havarierten Kernreaktors im japanischen Fukushima den Unglücksort vor zwei Jahren vom Grundwasser abschirmen. Nun wird eingestanden, dass die Eis-Mauer nicht nur nutzlos, sondern zudem noch gefährlich ist.
Das Eis bricht: Katastrophen-Reaktor in Fukushima läuft ausQuelle: AFP

Der Katastrophen-Reaktor im japanischen Fukushima schafft es nicht aus den Schlagzeilen. Das ist kein Wunder, da es seit der Havarie des Kernkraftwerks 2011 nicht gelingt, die hochgiftigen Rückstände in der Kraftwerksruine zu neutralisieren oder einzuschließen. Letzteres wollte man in den vergangenen Jahren durch eine Mauer aus Eis erreichen, die für über 300 Millionen Dollar um den Unglücksort gezogen wurde. Nun meldet die Betreiberfirma TEPCO laut der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Mauer nicht nur nicht funktioniert, sondern noch zusätzlich die Radioaktivität verteilt.

Als die "Eiswand" angekündigt wurde, versicherte TEPCO Kritikern, dass sie den Grundwasserfluss in den Keller der Anlage, wo das Wasser durch radioaktive Strahlung kontaminiert wird, einschränken würde. Doch seit der Inbetriebnahme der Mauer im August 2017 sind durchschnittlich 141 Tonnen Grundwasser pro Tag in den Reaktor und die Turbinen eingedrungen - also sogar noch mehr als die 132 Tonnen pro Tag, die in den neun Monaten vor der Fertigstellung der Mauer in die zerstörte Anlage gesickert sind.

Wie Reuters erklärt, hat TEPCO 34,5 Milliarden Yen (324 Millionen US-Dollar) an öffentlichen Geldern in das Projekt gesteckt, bei dem 1.500 Röhren in einer Tiefe von bis zu 30 Metern in einem 1,5 Kilometer langen Umkreis um die vier Reaktoren der Anlage verlegt wurden. Ziel sei es eigentlich gewesen, den Boden zu einer festen Masse einzufrieren.

Das Scheitern der Eiswand ist nicht nur ein Image-Desaster für die japanischen Behörden, da es deutlich zeigt, dass die Lage in Fukushima auch sieben Jahre nach dem Unglück noch nicht unter Kontrolle ist. Es ist außerdem eine schlechte Nachricht für die Gewässer in der Region, denn die Regierung denkt ernsthaft darüber nach, das in den Reaktoren aufgestaute tritiumhaltige Wasser einfach in den Pazifik zu leiten.

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