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Großmanöver an der russischen Grenze: Deutschland will 12.000 Soldaten entsenden

Eine Übung unter extremen Bedingungen in norwegischen Gewässern wird größer als geplant ausfallen. Auch die deutsche Beteiligung wird um mehrere Tausend aufgestockt. Russische Proteste nehmen die NATO-Generäle gelassen in Kauf.
Großmanöver an der russischen Grenze: Deutschland will 12.000 Soldaten entsendenQuelle: Reuters

Laut dem US-General und Marinekorpskommandanten Robert Neller werden die NATO-Staaten im Herbst ein Großmanöver mit über 45.000 Soldaten direkt an der russischen Grenze starten. Noch im Herbst war in norwegischen Medien von 35.000 Soldaten aus 30 NATO-Staaten die Rede. 

In diesem Herbst, im Oktober, wird ein Großmanöver der NATO stattfinden, möglicherweise das größte Manöver mit Einsatz von Amphibienfahrzeugen, das auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges durchgeführt wurde und 'Trident Juncture' hieß", sagte das US-Militär bei einer Sitzung des US-Repräsentantenhauses.

Konkret sollen die Manöver in den Gewässern von Norwegen stattfinden und auch den Einsatz Dutzender Schiffe und Flugzeuge beinhalten.

Ich bin mir sicher, dass es seitens Russlands Proteste geben wird. Aber ich denke, das wird die Ernsthaftigkeit der Strategie, die die USA durchführen, zeigen", so Neller weiter.

Das soll auch ein Signal an "unsere NATO-Partner" sein, die laut dem US-Militär "uns dort [in Europa] zu ihren Schutz sehen wollen".

Wie der Focus im Februar berichtete, wird sich auch die Bundeswehr aktiv an diesen Manövern beteiligen – bis zu 12.000 deutsche Soldaten könnten dabei zum Einsatz "im östlichen und nördlichen Bündnisgebiet" kommen. Die Manöver tragen Namen wie "Säbelhieb", "Flammender Donner" oder "Eiserner Wolf". Die Kosten der Übungen werden mit rund 90 Millionen US-Dollar veranschlagt.

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Aussagen von medialer Sprengkraft

Bereits im Dezember 2017 hat sich Neller eine denkwürdige Aussage über einen sich anbahnenden Krieg geleistet. Bei einem Truppenbesuch auf dem NATO-Stützpunkt in der Nähe von Trondheim in Norwegen hatte der US-General die dort stationierten Soldaten auf einen "gewaltigen Kampf" (wörtlich: big-ass fight) eingestimmt. Er schloss auch nicht aus, dass die US-Präsenz in der Region verstärkt wird.

Ich hoffe, dass ich falsch liege, aber es kommt ein Krieg. Vergesst nicht, warum ihr hier seid“, sagte Neller damals.

Die Aussagen hatten damals für so ein großes Echo in den internationalen Medien gesorgt, dass ein Sprecher von Neller sich gezwungen sah, die Äußerungen des hochrangigen Militärs zu relativieren. Der General habe keinen konkreten Gegner gemeint und habe auch nicht auf einen konkret kommenden Krieg hinweisen wollen. Eher habe er die Soldaten damit angespornt, noch mehr zu trainieren, so der Sprecher.

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