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Einen Tag nach den Trump-Tweets: Pakistan verabschiedet sich beim Handel mit China vom US-Dollar

Einen Tag nach US-Präsident Donald Trumps heftiger Kritik an Pakistan auf Twitter kündigte Islamabad an, im bilateralen Handel mit China den Dollar durch den Yuan zu ersetzen. Peking könnte von den Spannungen zwischen Pakistan und den USA profitieren.
Einen Tag nach den Trump-Tweets: Pakistan verabschiedet sich beim Handel mit China vom US-Dollar Quelle: Reuters © Jim Bourg

Nur 24 Stunden, nachdem Präsident Donald Trump auf Twitter Pakistan für angeblich unaufrichtiges Verhalten in der Zusammenarbeit mit den USA kritisiert hatte, hat die südasiatische Nation prompt reagiert. Einen Tag nach den Tweets des US-Staatsoberhauptes zum Neujahrstag, in denen er Islamabad wegen der behaupteten Beherbergung von Terroristen angegriffen hatte, kündigte Pakistans Zentralbank an, den Dollar für den bilateralen Handel und für Investitionen im Verhältnis zu Peking künftig durch den Yuan zu ersetzen.

Pakistans zentrale Rolle für Chinas neue Seidenstraße

Am selben Tag unterstrich der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Geng Shuang, die Erfolgsbilanz von Islamabad bei der Terrorismusbekämpfung, indem er sagte, das Land habe "große Anstrengungen und Opfer für die Bekämpfung des Terrorismus unternommen" und die internationale Gemeinschaft dazu aufforderte, dies "voll anzuerkennen".

Pakistan und die USA haben seit Jahren eine angespannte Beziehung, aber die große Veränderung gab vor kurzem China", sagt Simon Baptist, Regionaldirektor für Asien bei der Beratungsfirma Economist Intelligence Unit. "China hat hart daran gearbeitet, seine bestehenden Beziehungen zu Pakistan zu festigen, es ist der einzige Ort, an dem bedeutende Investitionen im Rahmen der Belt-and-Road-Initiative getätigt wurden, und China hat dort auf geopolitische Vorteile gedrängt."

Islamabad ist die Heimat eines der zentralen Infrastrukturprojekte Pekings, einer Sammlung von Land- und Seeprojekten im Wert von fast 60 Milliarden US-Dollar, bekannt als China-Pakistan Economic Corridor - ein Herzstück von Belt and Road. Angesichts eines stetig anwachsenden Zustroms von chinesischem Kapital ist Pakistan möglicherweise künftig nicht mehr empfänglich für US-amerikanische Drohungen, von denen die jüngste die Streichung der Sicherheitshilfe durch Washington beinhaltete.

Ökonomisches Druckpotenzial der USA sinkt

"Pakistan erschreckt sich weitaus weniger über drohende Kürzungen der amerikanischen Hilfe, die in den letzten Jahren ohnehin geschrumpft ist. China, auf der anderen Seite, hat Pakistan 57 Milliarden US-Dollar an Investitionen in Infrastruktur und Energie im Rahmen seiner Belt-and-Road-Initiative versprochen", sagte Madiha Afzal, eine Mitarbeiterin des US-amerikanischen Think Tanks Brookings, in einer kürzlich veröffentlichten Notiz. "All das bedeutet, dass Amerika weitaus weniger Einfluss auf Pakistan hat."

Die Geschichte der pakistanischen Beziehungen zu China und den Vereinigten Staaten zeigt auch, dass Pakistans Politik nicht auf brachiales Vorgehen, sondern auf die Loyalität und die Würde der Menschen reagiert", fuhr sie fort.

In einem von der staatlichen chinesischen Nachrichtenplattform Global Times veröffentlichten Artikel stand zu lesen, dass "China und Pakistan eine strategische Allwetter-Partnerschaft im Rahmen ihrer Zusammenarbeit genießen, Peking wird Islamabad zweifellos nicht aufgeben".

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