International

"Strategischer Rückzug": Selenskijs Berater räumt Flucht ukrainischen Militärs aus Artjomowsk ein

Die ukrainischen Truppen könnten sich aus Artjomowsk zurückziehen, räumte Selenskijs Berater Rodnjanski ein. Die Entscheidung würde von den Militärs getroffen werden. Am Vortag hatte aber das ukrainische Verteidigungsministerium noch Verstärkung in die Stadt geschickt.
"Strategischer Rückzug": Selenskijs Berater räumt Flucht ukrainischen Militärs aus Artjomowsk einQuelle: Gettyimages.ru © Yevhen Titov

Die ukrainischen Truppen, die in den letzten Monaten in der Nähe von Artjomowsk (ukrainisch Bachmut) in heftige Kämpfe verwickelt waren, könnten sich notfalls "strategisch" aus der Stadt zurückziehen, sagte der Wirtschaftsberater des ukrainischen Präsidenten, Alexander Rodnjanski, gegenüber CNN. Er behauptete:

"Russland versucht, es [Bachmut] einzukesseln. Unser Militär wägt offensichtlich alle Optionen ab. Bisher haben sie die Stadt gehalten, aber wenn nötig, werden sie sich strategisch zurückziehen, denn wir werden nicht alle unsere Leute umsonst opfern."

Auf die Frage nach einem möglichen Zeitplan sagte Selenskijs Berater, es sei Sache des ukrainischen Militärs, darüber zu entscheiden, ebenso wie über die Notwendigkeit eines Rückzugs. Rodnjanski fügte auch hinzu, dass das Gebiet westlich von Artjomowsk befestigt worden sei. Er rief dazu auf, keine Missverständnisse aufkommen zu lassen und sagte, eine Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte sei "nicht mehr weit entfernt".

Die ukrainischen Behörden und das Militär hatten in den letzten Wochen über die schwierige Lage in Artjomowsk gesprochen. Das ukrainische Außenministerium erläuterte die Notwendigkeit, die Stadt zu halten mit den Worten:

"Wenn wir uns zurückziehen, wird eine andere Stadt zu einem neuen Bachmut."

Gleichzeitig behauptete Selenskij, die Ukraine habe nicht die Absicht, Artjomowsk um jeden Preis zu verteidigen.

Am 28. Februar sagte jedoch die stellvertretende Leiterin des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Anna Maljar, dass Verstärkung nach Artjomowsk geschickt worden sei. Die Entscheidung, die Stadt zu halten, sei "von den Militärs getroffen worden, die sich nicht von politischen Motiven leiten lassen", behauptete sie. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Vortag berichtet, dass ihr Korrespondent keine Anzeichen für einen Rückzug der ukrainischen Truppen gesehen habe und dass Verstärkung eingetroffen sei.

Am 27. Februar erklärte der kommissarische Leiter der DVR, Denis Puschylin, dass alle Straßen, die nach Artjomowsk führen, unter der Feuerkontrolle der russischen Streitkräfte stünden. Am nächsten Tag teilte er mit, dass die russischen Truppen den Bezirk Stupki im Norden der Stadt befreit hätten und dass der Vormarsch trotz "schwieriger Bedingungen" fortgesetzt werde.

Mehr zum Thema - DVR: Ukrainische Armee hält an Artjomowsk wegen fehlender Befestigung anderer Ortschaften fest

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.