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Zahl der Toten nach Erdbeben steigt auf mehr als 1.100 in der Türkei und 800 in Syrien

Nach der Serie verheerender Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion am Montag steigen die Angaben zur Zahl der Opfer weiter. Eine endgültige Abschätzung der Folgen der Naturkatastrophe wird erst in einigen Tagen möglich sein. Unterdessen erklären sich immer mehr Länder solidarisch und hilfsbereit.

Nach mehreren schweren Erdbeben am Montag in der türkisch-syrischen Grenzregion ist die Zahl der Toten nach dem Stand von 16.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit auf mehr als 1.100 in der Türkei und über 800 in Syrien gestiegen. Rund 10.000 Menschen in beiden Ländern wurden nach bisherigen Informationen verletzt. In dem Katastrophengebiet, in dem Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien Schutz gesucht hatten, herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Dem Katastrophendienst Afad zufolge hatte das Hauptbeben am Morgen mit Epizentrum im südtürkischen Kahramanmaras eine Stärke von 7,7. Mittags erschütterte ein Beben der Stärke 7,5 dieselbe Region, wie in Istanbul die Erdbebenwarte Kandilli meldete.

Auch im Libanon und im Irak bebte die Erde, ebenso auf der nahe gelegenen Mittelmeerinsel Zypern. Nach Angaben von EU-Vertretern war das Erdbeben in der Nacht zum Montag eines der stärksten in der Region in mehr als 100 Jahren. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sprach vom schwersten Beben seit 1939. Bei den Erschütterungen stürzten allein in der Südosttürkei Tausende Gebäude ein. Auf Videos aus mehreren Städten waren völlig zerstörte Straßenzüge zu sehen. Unter den eingestürzten Gebäuden in der Türkei war neben Wohnhäusern auch ein Krankenhaus in der Stadt Iskenderun. In der Stadt Gaziantep wurde laut staatlicher Nachrichtenagentur Anadolu auch die Burg stark beschädigt. Sie ist ein UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Türkei wird immer wieder von schweren Erdbeben getroffen. Dort grenzen zwei der größten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. Der größte Teil der türkischen Bevölkerung lebt faktisch in ständiger Erdbebengefahr.

In Syrien stieg die Zahl der Toten auf etwa 800. Das teilte der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh mit. In dem Bürgerkriegsland seien bei der Katastrophe mehr als 2200 Menschen verletzt worden. Angesichts vieler Verschütteter werde, so wird befürchtet, die Totenzahl noch steigen.

Regen, Schnee und Kälte erschwerten die Hilfseinsätze. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erklärte, dass Deutschland selbstverständlich Hilfe schicken werde. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) rief alle Menschen guten Willens und insbesondere die muslimische Gemeinschaft auf, schnell Geld- und Sachspenden in die Gebiete zu schicken.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Staatschefs beider Länder noch am Vormittag sein Beileid ausgesprochen. Russland sei bereit, der Türkei und Syrien nach den schweren Erdbeben zu helfen, schrieb der russische Präsident Wladimir Putin in seinen Telegrammen an den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Das russische Katastrophenschutzministerium kündigte seine Bereitschaft an, zwei Transportflugzeuge vom Typ IL-76 mit Rettungskräften an Bord in die Türkei zu schicken. Auch Aserbaidschan, die Europäische Union, die Ukraine und Kasachstan sagten Hilfe zu. 

(rt/dpa)

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