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Kreml bestätigt: Außenminister Lawrow vertritt Russland bei G20-Gipfel

Der russische Präsident Putin wird nicht zum G20-Gipfel, der am 15. und 16. November stattfindet, nach Bali reisen. Vertreten wird Russland dort durch Außenminister Lawrow, der allerdings bei einem G20-Treffen im Juli keine große Hoffnung für eine Einigung sah.
Kreml bestätigt: Außenminister Lawrow vertritt Russland bei G20-GipfelQuelle: www.globallookpress.com © Thomas Imo/PHOTOTHEK/ Global Look Press

Der russische Präsident Wladimir Putin wird nicht persönlich am G20-Gipfel in Indonesien teilnehmen. Dies bestätigte sein Pressesprecher, Dmitri Peskow, am Donnerstag. Zuvor hatte die indonesische Regierung diese Information seitens der russischen Botschaft im Land erhalten und öffentlich gemacht, RT berichtete. Demnach wird der russische Außenminister die russische Delegation bei der zweitägigen Veranstaltung am 15. und 16. November leiten:

"Es wurde beschlossen, dass Russland auf dem G20-Gipfel durch Sergei Lawrow vertreten sein wird", so der Kremlsprecher.

Die gleiche Information wurde auch von der russischen Botschaft in Jakarta an die Medien weitergegeben. Offen bleibt, ob Putin möglicherweise über eine Videoverbindung an der Veranstaltung teilnehmen könnte. Als Gastgeber des Gipfels hatte der indonesische Präsident Joko Widodo eine Friedensinitiative für die Ukraine angekündigt.

Indonesien werde alle dazu einladen, "sich zusammenzusetzen und sich in einen konstruktiven Dialog zu begeben", hatte er Ende Oktober gesagt. Den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij lud Widodo ebenfalls zu dem Gipfel ein, obwohl Kiew nicht Mitglied der Organisation der 20 großen Industrienationen (G20) ist. Selenskij hatte seinerseits erklärt, dass er nicht zu dem Treffen reisen werde, falls Putin daran teilnehmen sollte. Zudem forderte er den Ausschluss des, wie er sagte, "russischen Aggressors" aus der G20-Gruppe – obwohl die Ukraine nicht Mitglied ist und in dieser Frage sicherlich zunächst tatsächliche Mitglieder oder auch das Gastgeberland konsultiert werden sollten. Ob China, Indien oder die Türkei, abgesehen von Indonesien, die gleiche Haltung vertreten wie Selenskij, bleibt zu bezweifeln.

Das Gastgeberland war Berichten zufolge von den USA und einigen Verbündeten unter Druck gesetzt worden, Putin die Teilnahme an dem Treffen zu verwehren, da Russland zur Strafe für die Entsendung von Truppen in die Ukraine diplomatisch isoliert werden sollte. US-Finanzministerin Janet Yellen sowie Vertreter des Vereinigten Königreichs und Kanadas verließen etwa im April aus Protest gegen eine Rede russischer Delegierter ein Treffen der G20-Finanzminister.

In den westlichen Medien wurde spekuliert, dass US-Präsident Joe Biden am Rande des Treffens mit Putin zusammentreffen könnte, doch das Weiße Haus schloss dies letztlich aus. Auch andere Staats- und Regierungschefs der G7, die weitreichende Sanktionen gegen Russland erlassen haben, werden zugegen sein.

Das Thema des Krieges in der Ukraine steht auf der Tagesordnung. Zuletzt hatte Kiew ein Gesprächsangebot Russlands zurückgewiesen. Auch frühere Verhandlungsangebote aus Moskau hatte die ukrainische Regierung abgelehnt, und als Vorleistung den kompletten Rückzug der russischen Truppen aus der Ukraine, auch von der Halbinsel Krim, gefordert.

Nach einem Treffen der G20-Außenminister auf Bali im Juli warf der russische Außenminister Lawrow dem Westen vor, eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ukraine zu verhindern. Kurz nach dem G20-Treffen findet in Thailands Hauptstadt Bangkok am 18. und 19. November der Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) statt, zu der auch Russland gehört, ebenso wie die USA. US-Präsident Joe Biden hat bereits angekündigt, zu dem APEC-Treffen Vizepräsidentin Kamala Harris als Vertreterin zu schicken.

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