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Indiens Außenminister zu Lawrow: Neu-Delhi will Vorteile seiner Kooperation mit Moskau beibehalten

Angesichts der westlichen Sanktionen versucht Russland vermehrt, seine Kontakte zu anderen Staaten, unter anderem in Asien, auszubauen. Am Dienstag hat der russische Außenminister Sergei Lawrow in Moskau mit seinem indischen Amtskollegen Subrahmanyam Jaishankar verhandelt.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat am 8. November in Moskau mit seinem indischen Kollegen Subrahmanyam Jaishankar verhandelt. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Kooperation in Schlüsselbereichen wie Handel, Logistik, Verkehrswesen und Investitionen. Die beiden Chefdiplomaten sprachen zudem über Projekte im Energiesektor, darunter gemeinsame Initiativen in der Arktis und im Fernen Osten Russlands, und die Nutzung der Nationalwährungen bei bilateralen Transaktionen.

Auf der gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Treffen betonte Lawrow die Wichtigkeit der russisch-indischen Kontakte unter den jetzigen Umständen. Moskau und Neu-Delhi kommunizierten ihm zufolge regelmäßig miteinander. Dieses Verhältnis bezeichnete der russische Außenminister als "besonders bevorzugte strategische Partnerschaft". Russlands Präsident Wladimir Putin und Indiens Premierminister Narendra Modi hätten sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Investitionen, Technologien und Kultur weiter auszubauen.

"Bis September hat der bilaterale Warenumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 130 Prozent zugenommen und somit die Marke von fast 17 Milliarden US-Dollar erreicht. Wir sind zuversichtlich, dass das von unseren Spitzenpolitikern gesetzte Ziel – und zwar den Warenumsatz auf 30 Milliarden US-Dollar zu steigern – bald erreicht wird."

Auf der Pressekonferenz sagte Lawrow, er habe Jaishankar über den Verlauf der militärischen Sonderoperation Russlands in der Ukraine informiert. Moskau habe zudem die Versuche der westlichen Länder thematisiert, "unter dem Vorwand der Ereignisse in der Ukraine ihre dominierende Rolle in den globalen Angelegenheiten zu stärken und die Demokratisierung der internationalen Beziehungen zu verhindern."

Auf die Frage eines Journalisten, ob sich Neu-Delhi der Preisdeckelung für Erdöl aus Russland anschließen werde, antwortete der indische Chefdiplomat: Sein Land sei der drittgrößte Verbraucher von Erdöl- und Erdgas, wobei das Einkommensniveau in Indien nicht besonders hoch sei. Daher habe die Regierung die Verpflichtung, der Nation den Zugang zu den internationalen Energiemärkten zu den bestmöglichen Konditionen zu gewährleisten.

"Ich sage es ehrlich: Wir glauben, dass die indisch-russischen Beziehungen uns zugutekommen, und wir wollen die Vorteile in unserem Verhältnis auch in Zukunft beibehalten."

Jaishankar teilte mit, dass Indien und Russland zuletzt ihre Zusammenarbeit in der Energiewirtschaft und bei Düngemitteln gestärkt hätten. Es gebe auch deutliche Fortschritte in der Raumfahrt und im Nuklearprogramm. Zusammen mit dem indischen Chefdiplomaten waren auch Vertreter der Landwirtschaft, der Pharma- und Chemieindustrie, der Erdöl- und Erdgasbranche sowie des Handels- und Finanzsektors nach Moskau gereist.

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