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Getreideschiffe: Türkei richtet Hotline zwischen russischen und ukrainischen Militärs ein

Wie türkische Medien berichten, hat Ankara eine Hotline zwischen russischen und ukrainischen Generälen eingerichtet. Ziel ist die Ausfuhr von Getreide aus ukrainischen Häfen. Die türkische Marine soll die Eskortierung durch das Schwarze Meer übernehmen.
Getreideschiffe: Türkei richtet Hotline zwischen russischen und ukrainischen Militärs einQuelle: AFP © Stringer/AFP

Wie türkische Medien am Mittwoch berichteten, wurde eine Hotline zwischen russischen und ukrainischen Generälen eingerichtet, um mit Getreide beladene Schiffe sicher aus dem Hafen von Odessa bringen zu können. Die Medienberichte stützen sich dabei auf das Verteidigungsministerium in Ankara. In den ukrainischen Häfen sitzen Millionen Tonnen des Lebensmittels fest.

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar habe eine "Hotline" zwischen den Verteidigungsministerien in Moskau und Kiew eingerichtet, an deren Enden jeweils ein Generalstabsoffizier sitze, um die technischen Probleme bei der Freigabe der Schiffe zu erörtern. Das berichtete der staatliche Rundfunksender TRT am Mittwoch.

"Unsere technische Arbeit geht weiter", wurde Akar von TRT zitiert. Er beschrieb die vorgeschlagene Vereinbarung wie folgt: Die Ukrainer räumen die Minen in ihren Häfen, damit die Schiffe auslaufen können; die russische Marine eskortiert diese Schiffe dann von den Häfen zu den vorgesehenen Sammelplätzen und beseitigt dabei alle verirrten Minen auf dem Weg dorthin. Anschließend soll die türkische Marine die Eskorte durch das Schwarze Meer übernehmen, um die Sicherheit der Schiffe zu gewährleisten.

"Wir wollen die Angelegenheit so schnell wie möglich beenden", so Akar. Und er fügte hinzu:

"Wir führen intensive Verhandlungen sowohl mit Russland als auch mit der Ukraine. Beide Seiten haben einige Vorbehalte. Wir arbeiten daran, diese Differenzen zu beseitigen. Wir hoffen auf das Beste."

Der von Akar erwähnte Plan ähnelt dem Vorschlag eines "Getreidekorridors", über den mehrere Medien Anfang des Monats berichtet hatten. Kiew hat diese Idee jedoch öffentlich abgelehnt und Russland weiterhin beschuldigt, Minen vor Odessa zu legen und ukrainisches Getreide zu "stehlen", um es ins Ausland zu verkaufen.

Moskau wiederholte unterdessen seinen Vorwurf, dass die Ukraine die Minen außerhalb von Odessa und anderen Schwarzmeerhäfen gelegt habe. Außenminister Sergei Lawrow sagte, Kiew missbrauche die Getreideschiffe als "Geiseln", um Hilfe aus dem Westen zu erhalten.

Seit Februar sind aufgrund des Konflikts mit Russland schätzungsweise 22,5 Millionen Tonnen Getreide in den ukrainischen Häfen liegen geblieben. Auf die Ukraine entfallen rund 9 Prozent der weltweiten Getreideexporte. Weitere 20 Prozent kommen normalerweise aus Russland, wurden aber durch die von den USA und ihren Verbündeten verhängten Embargos gegen die russische Handelsschifffahrt gestoppt.

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