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Frauenprotest in der Westukraine gegen Rekrutierungen von Männern an die Front

Im transkarpatischen Städtchen Chust ist es zu einer Protestaktion von Frauen gekommen. Die Kundgebung richtete sich gegen die willkürliche Rekrutierung von Männern für den Kriegseinsatz im Osten der Ukraine. Die Einberufungspraxis scheint undurchsichtig und willkürlich zu verlaufen; von Korruption ist die Rede.
Frauenprotest in der Westukraine gegen Rekrutierungen von Männern an die Front© Военный Осведомитель – https://t.me/milinfolive

In Chust, einer Kleinstadt in der westukrainischen Region Transkarpatien, gelegen im Dreiländereck zwischen der Ukraine, Ungarn und Rumänien, haben protestierende Frauen das Gebäude des örtlichen Rekrutierungsbüros umstellt, wie das russische Nachrichtenportal Readovka berichtete. Ihre Ehemänner und andere männliche Familienangehörige sollen als Mitglieder der Einheiten der sogenannten Territorialverteidigung der Ukraine rekrutiert werden.

Die aufgebrachten und durcheinander schreienden Demonstrantinnen behaupteten bei ihrer Protestaktion, dass ihre künftigen "Verteidiger" ohne angemessene Ausbildung und Ausrüstung an die Front geschickt würden:

"Jetzt gehen etwa 500 Männer, die nicht die notwendige militärische Ausbildung erhalten haben, in den Osten der Ukraine."

Die Entsendung von nur notdürftig trainierten und unzureichend ausgerüsteten Bürgerwehren an die ukrainische Ostfront dürfte darauf hindeuten, dass die Ukraine inzwischen mit erheblichen Mobilisierungsproblemen konfrontiert ist. Der Protest zeigt darüber hinaus, dass  mindestens ein Teil der ukrainischen Bevölkerung im Westteil des Landes wenig Verständnis und Neigung für die militärische Auseinandersetzung mit Russland und den weit entfernten Volksrepubliken im Donbass aufbringen kann.

Die Videobotschaft einer einzelnen Bürgerin – vorgetragen auf Russisch – dürfte vielen Frauen in der Region aus der Seele sprechen: Ihre minutenlange Anklage der örtlichen Behörden, aber auch der Kiewer Regierung kritisiert die undurchsichtige Rekrutierungspraxis, die auch vor der Mobilisierung von untauglichen, kranken und alten Männern nicht Halt machen würde. Die Angehörigen der Wehrverwaltung würden die eigenen Familienangehörigen und andere nahestehende männliche Personen schonen, während sie Fremde zum Kriegsdienst einzögen. Die Einwohnerin von Chust legt auch nahe, dass bereits Eingezogene sich freikaufen oder von ihren Angehörigen ausgelöst werden können.

Ihre Anklage beschränkt sich nicht allein auf die aktuellen Probleme bei der Rekrutierung. So wirft sie in ihrer Wutrede den Behördenmitarbeitern nicht nur Bestechlichkeit vor, sondern benennt Machenschaften beim Zoll, dem grenzüberschreitenden Handel (Gerüchte darüber kursieren seit etlichen Jahren) sowie Unregelmäßigkeiten beim Erwerb von Land und Grundstücken. Ihr Vorwurf gipfelt in der Aussage, die ukrainischen Beamten vor Ort und die Kiewer Regierungsvertreter seien "schlimmer als die Russen".

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