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Bill Gates als Liebestöter: Wenn Milliardäre sich streiten

Bill Gates und Elon Musk, zwei Multimilliardäre, die mit ihren Vermögen gesellschaftliche Umbrüche wesentlich mitbestimmen, haben sich wiederholt in die Haare gekriegt. Nun empfiehlt Musk in einem Twitter-Beitrag Gates unmissverständlich als Lustbremse.
Bill Gates als Liebestöter: Wenn Milliardäre sich streiten© Screenshot: Twitter / Elon Musk

von Bernhard Loyen

Es ist kein Geheimnis, dass Menschen mit einem irrwitzigen Vermögen akribisch weitere Investitionsfelder suchen, um ihren bizarren Reichtum noch zu vergrößern. Diese Investitionsfelder können sich zum Beispiel ergeben durch den Erwerb von Aktienanteilen von Unternehmen, denen eine große Zukunft vorausgesagt wird.

Bill Gates, der ehemals reichste Mensch der Welt, erkannte die Chance einer persönlichen Vermögenssteigerung in dem Unternehmen Tesla und bezog offenbar eine Short-Position, spekulierte also auf einen Vermögenszuwachs durch fallende Kurse des Automobilherstellers.

Tesla wiederum gehört dem aktuell reichsten Menschen der Welt, Elon Musk. Dessen aktuelles Vermögen wird auf etwa 219 Milliarden Dollar (etwa 201 Mrd. Euro) geschätzt. Bill Gates liegt im jüngsten Ranking mit einem Kontostand von 129 Milliarden Dollar auf Platz Vier.

Musk hat nun aktuell bestätigt, dass die in den sozialen Medien aufgetauchten Textnachrichten einer aktuellen Konversation zwischen ihm und Bill Gates keinen Fake darstellen würden, um in seinem Text den Ursprung des Disputs zu erläutern:

"Ja, aber ich habe es nicht an die New York Times weitergegeben. Sie müssen es durch Freunde von Freunden erfahren haben.

Ich habe von mehreren Leuten bei TED gehört, dass Gates immer noch eine halbe Milliarde Short gegen Tesla hatte, weshalb ich ihn gefragt habe. Es ist also nicht gerade streng geheim."

Der Milliardär spricht damit einen Artikel der New York Times (NYT) an, der von Musk handelt und die Überschrift trägt: "Wenn die Welt von einem Milliardär abhängt", bezogen auf die Pläne des Milliardärs den Social-Media Dienst Twitter erwerben zu wollen. Die TED (Tenders Electronic Daily) ist eine Innovations-Konferenz in Monterey, Kalifornien, auf der Bill Gates jüngst einen Vortrag hielt.

Die geleakte Kurz-Konversation betraf die Umstände, dass Musk mutmaßt, dass Bill Gates im Besitz einer sogenannten Short-Position des Unternehmens Tesla sein könnte, in einer Größenordnung von einer halben Milliarde Dollar. Der Textinhalt des bekanntgewordenen Kurz-Disputs lautet:

"Musk: Hast Du immer noch eine halbe Milliarde Dollar Short-Position gegen Tesla?

 Gates: Ich muss leider sagen, dass ich es noch nicht abgeschlossen habe. Ich würde gerne über Möglichkeiten der Philanthropie sprechen.

 Musk: Tut mir leid, ich kann Deine Philanthropie zum Klimawandel nicht ernst nehmen, wenn Du eine massive Short-Position gegen Tesla hast, das Unternehmen, das am meisten zur Lösung des Klimawandels beiträgt."

Short-Positionen, auch Leerkäufe, in der Aktienwelt bedeuten, dass Investoren bewusst auf fallende Kurse des Wertes eines Unternehmens setzen. Die Position des Verkäufers wird dabei als "short" (kurz, knapp) bezeichnet. Eine Aktie "shorten" bedeutet, zu einem gezielten Zeitpunkt Aktienbesitz zu verkaufen, weil der Besitzer erwartet, dass der Kurs, aus welchem Grund auch immer, sinken wird. 

Elon Musk hat keinerlei Beweise, nur Vermutungen, dass Gates im Besitz dieser Möglichkeit ist. Daher zeigt der Tweet vom 23. April, dass den Milliardär diese Ungewissheit mehr als wurmt, um mit einem für ihn bekannten provokativen "Humor" zu reagieren, um Bill Gates nochmals zu attackieren. Musk überschrieb die Bild-Collage eines Fotos von Bill Gates und dem männlichen Schwangeren-Emoji mit:

"für den Fall, dass Du schnell eine Erektion verlieren musst." 

Im Februar 2021 verdichteten sich zuletzt Gerüchte, dass Bill Gates in Tesla-Aktien investiert hat. Elon Musk formulierte erneut seinen Verdacht, im Rahmen als Gast der Talksendung Joe Rogan Experience. Auf diese Unterstellung angesprochen, reagierte Gates in einem Interview mit dem US-Sender CNBC ausweichend. Auf Musk und das Unternehmen Tesla angesprochen erwiderte der Milliardär:

"Ich denke, was Elon mit Tesla gemacht hat, ist fantastisch. Es ist wahrscheinlich der größte einzelne Beitrag, der uns zeigt, dass Elektroautos die Lösung für den Klimawandel sind. Und jetzt hat er eine Herausforderung zur Beseitigung von Kohlenstoff, also brauchen wir mehr Elon Musks. Wir brauchen einen für Stahl, Zement und all die anderen Kategorien."

Der Moderator hakt nach und fragt Gates:

"Sie haben also keine Short-Position gegen Tesla, nur damit das klar ist?".

Gates mehr als ausweichende Antwort:

"Ich spreche nicht über meine Investitionen, aber ich denke, er sollte sehr stolz auf das sein, was er getan hat."

Elon Musk stichelte in dem Interview mit Joe Rogan zum Thema Gates und Tesla-Investitionen, dass er "von vertrauenswürdigen Quellen gehört hat, dass Bill Gates eine Short-Position gegen Tesla hat" und fügte dem hinzu: "Wenn das stimmt, hat er eine Menge Geld verloren". 

Bill Gates hat auf die jüngste Provokation von Musk nicht reagiert. Sein letzter Tweet war zum Thema des "Welttag des Buches".

Der Milliardär schrieb: "Alles Gute zum Welttag des Buches! Ich versuche, jeden Tag zu lesen, egal ob ich einen anstrengenden Tag im Büro habe oder wandern gehe. Das ist eine meiner Lieblingsmethoden, um neue Dinge zu lernen und die Welt besser zu verstehen."

Mehr zum Thema - Fast 50 Milliarden Dollar: Tech-Milliardär Musk prüft Übernahmeangebot von Twitter-Aktien

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